24. November 2008

Kummer …?

Auf Regen folgt Sonne,
auf Kummer folgt Freud,
bei mir ganz genau
wie bei anderen Leut’.

D’rum hast Du jetzt Kummer,
dann ist das doch gut.
Schau freudig nach vorn
und verlier’ nicht den Mut.

Denn die Zukunft bringt sicher
die Freude zurück.
und die jetzigen Sorgen
sind eigentlich Glück.

Denn wärst Du jetzt glücklich
und wärst Du jetzt froh,
brächt die Zukunft Dir Kummer.
das ist nun mal so.

Wenn man die Regel von oben
philosophisch versteht,
dann hat man begriffen,
wie das Leben sich dreht.

Auf Kummer folgt Freude,
folgt Kummer, folgt Freud’…
So geht’s immer weiter
und letztendlich bedeut’

diese Folge doch nur,
was man häufig vergisst,
dass der Zustand von jedem
immerfort glücklich ist.

© Christa Schwemlein (Mai 2005)

Eintrag Nr. 1286 | Kategorie Eigene Gedichte | 1 Kommentar »




16. November 2008

Geschichten, die das Leben schreibt – Fünf Jahre Internet

christas-ruckblick.jpgDie Geschichte meiner Kollegin, die ich gestern hier erzählte, führt mich unmittelbar zu meiner eigenen Geschichte. Heute sind es auf den Tag genau 5 Jahre, als ich zum ersten Mal mit dem Medium Internet in Berührung kam.

Nadine ließ nicht locker. Sie wollte mich unbedingt mit dem Computer und dem Internet vertraut machen. Kurzerhand meldete sie mich in einem Abnehmforum an. Eine eigene E-Mail Adresse besaß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Im Abstand von ca. 10 Tagen erhielten wir Teilnehmer einen Newsletter mit den verschiedensten Tipps und Tricks rund ums Abnehmen.

Seit ich denken kann war ich zu dick und ich glaube, es gibt wohl kaum ein Buch zu diesem Thema, das ich nicht gelesen habe. Daher waren die Informationen für mich nicht unbedingt neu. Viel interessanter fand ich die Funktionen des Forums, der Kurznachrichten und des Chats, die zum Austausch der Mitglieder untereinander dienten. Auch die Menschen dahinter interessierten mich. Am allermeisten aber interessierte mich das “Online-Geschäft”. Durch die Kinderpause und meine Berührugnsängste mit der modernen Technik war dieser Markt an mir vorbei gerauscht.

so-entsteht-ein-blogbeitrag.jpgWieder las ich eine Weile mit und musste lachen, da die Hauptschreiber ausgerechnet Männer waren. Einer von ihnen hatte es in kürzester Zeit auf über 800 Beiträge gebracht. Ich war schon in mehreren Abnehmgruppen, aber Männer waren dort immer in der Minderheit und meistens auch sehr schweigsam. Mir gefiel, was die Männer im Forum schrieben. Es war unterhaltsam und kurzweilig – das Salz in der Suppe.  :-D

Viele der Sprüche erinnerten mich an meine Freundin, die ich vor Jahren aus den Augen verlor. Manchmal hatte ich den Eindruck, wie in alten Zeiten, mit ihr zu lachen.  Niemand sonst konnte mich so zum Lachen bringen wie sie. Wenn ich an die Geschichte denke, als mein Mann bei ihr im Kleiderschrank saß, kullern mir heute noch Lachtränen über die Wangen. :-D

Im Chat erzählte mir eine Frau, dass sie über das Wochenende nach Wiesbaden fahre, um sich von ihrem Autounfall zu erholen. Kurz darauf verbuchte ich im Autohaus eine Abschlepprechnung. Das verunfallte Auto war das meiner Freundin,  Rechnungsempfänger der in Wiesbaden lebende Ehemann. Zufall…? Ich war mir so sicher, meine Freundin in diesem Forum wieder gefunden zu haben. Millionen von Menschen bewegen sich im Internet und ausgerechnet wir zwei sollten uns in einem Forum begegnen?

Warum nicht? “Wenn Gott es will, findet ihr euch wieder”, die Worte unseres verstorbenen Pfarrers kamen mir in den Sinn. Es könnte doch sein, dass sie über ihre Schwester, die als Journalistin für eine große Zeitung arbeitet, an diesen Job gekommen war. Verrückt sei das, meinten mein Mann und meine Kinder und wollten von meinen Vermutungen nichts mehr hören.  

christa-107_bearbeitet-1.jpgIm Forum ging es inzwischen sehr lebhaft zu. Die Teilnehmer haben sich “geknuddelt, gedrückt und geküsst”. Alle liebten sich und täglich kamen mehrere neue hinzu. Manches hat “gefunzt” und manches nicht. Gebildete Menschen begrüßten sich mit “Hallöchen”. Ich wunderte mich über Nadine, meine Kollegin, die ähnlich wie in dem Forum “unerfüllter Kinderwunsch” wieder voll dabei war. Sie kaufte Bücher, ein Venenkissen und eine Pulsuhr, hüpfte Trampolin und stillte ihren Hunger nach Süßem mit 70 prozentiger Bitterschokolade. Ihre Abnahme beschleunigte sie mit Tabletten, die ihr von einer Teilnehmerin per Mail empfohlen wurde und ausschließlich über Holland bezogen werden konnten.

Vieles gäbe es noch zu erzählen - Schönes und weniger Schönes. Von altmodischen Topflappen, die im Forum zum Verkauf angeboten wurden und Erinnerungen an meine Kindheit wach werden ließen. Mit derartigen Häkelarbeiten verdiente ich mir ein wenig Taschengeld. Meine Tante “Gretel” bescherte mir damals den meisten Umsatz. Sollte etwa Lothar, mein Cousin… ? Das letzte Topflappenpaar fertigte ich als 19-Jährige, für die Mutter meiner aus den Augen verlorenen Freundin, an. Wieder Biggi, Zufall …? Der Spruch vom “Krümel im Bauch” war auch von ihr.
Kurz darauf wurde Peter, Ida und Minimum, im Forum empfohlen. Mit diesem sehr gut gemachten Aufklärungsbuch haben wir damals unsere “Großen” auf die Geburt ihrer Geschwister vorbereitet. All das sind Erinnerungen an längst vergangene Zeiten und dennoch sehr präsent. Da waren auch noch die Partnerprogramme zum Forumstreffen, alles Dinge, die mich annehmen ließen, ich spräche mit jemanden der mich durch und durch kennt. Ach, es gäbe noch viel Denk- Merk- und Fragwürdiges zu berichten. Heute wundere ich mich,  dass diese vielen Grübelein ”faltenlos” an mir vorrüber gingen. Zeitweise hatte ich Angst verrückt zu werden.

Vielleicht finde ich irgendwann einmal die Zeit, diese, meine Geschichte in Worte zu fassen, um sie als Fortsetzungsgeschichte auf meinen ver-rueckten Seiten zu veröffentlichen. Im Moment ist Zeit bei mir allerdings Mangelware. Viel Reales steht in den nächsten Wochen und Monaten an, so dass ich dieses Projekt vorerst auf  “irgendwann einmal” verschieben muss.

christa-wein-und-genuss-01.jpgJetzt muss ich mich aber tummeln und auf den Weg machen, um mit Nadine und ihrer Familie Emilians zweiten Geburtstag und natürlich mein 5-jähriges Internetjubiläum zu feiern. Wer mag ist herzlich eingeladen, mit uns das Glas zu erheben und auf die beiden Jubiläen anzustoßen.

Zum Wohl!
Christa Schwemlein :-)

Eintrag Nr. 1285 | Kategorie Abnehmecke, Freundschaft, Geschichten, Glück, Humor, In eigener Sache | 4 Kommentare »




15. November 2008

Geschichten, die das Leben scheibt – Loslassen!

nadine.jpgGeschichten die das Leben schreibt sind bekanntlich die schönsten. Eine davon, Nadines Geschichte, möchte ich heute erzählen. Nadine ist meine Kollegin aus dem Autohaus, mit der ich seit ungefähr 10 Jahren zusammen arbeite.

Seit längerer Zeit wünschte sich Nadine zusammen mit ihrem Mann vergeblich ein Kind. Rat und Hilfe suchte sie im Internet. Sie war zum damaligen Zeitpunkt in einem Forum für “unerfüllten Kinderwunsch” aktiv und total begeistert von der Freundlichkeit, der Hilfsbereitschaft und den Arzt- und Praxisempfehlungen der Forenteilnehmer.

Mit Computer und Internet hatte ich damals überhaupt nichts am Hut und stand dieser Art der Beratung sehr kritisch gegenüber. Dennoch verfolgte ich interessiert den Austausch im Forum und den Schriftwechsel zwischen Nadine und ihren virtuellen “Freunden”. Nachdem ich eine Weile mitgelesen hatte, kamen mir ernste Bedenken. Welche verzweifelte Frau, die sich seit vielen Jahren vergeblich ein Kind wünscht, dichtet einen geschmacklosen “Eiersong” und veröffentlicht diesen unmittelbar nach einer wiederholten, erfolglosen künstlichen Befruchtung in einem Internetforum? Ich äußerte meine Zweifel an der Glaubwürdigkeit dieses Forums und dessen Mitglieder. Nadine lachte und meinte ich sei nur deshalb so ängstlich, weil diese Art der Kommunikation für mich neu sei, schließlich fänden ja auch reale Begegnungen statt. Ob sie denn schon mal an einem Treffen teilgenommen habe wollte ich wissen. Kurzfristig meldete sie sich für das nächste Treffen an. Dieses wurde daraufhin aus organisatorischen Gründen abgesagt.

LOSLASSEN, das große Zauberwort, das mir in Internetforen und in den Blogs, in denen ich so gerne lese, ständig begegnet, das habe ich damals vermisst. Stattdessen wurden ihr ständig neue Methoden, Ärzte und Kliniken im In- und Ausland empfohlen. Eine Langzeitstudie, an der Nadine teilnahm, untersuchte den Zusammenhang zwischen ihrem Übergewicht und dem unerfüllten Kinderwunsch. Stundenlang war sie damit beschäftigt Listen auszufüllen, in denen sie ihren Tagesablauf und ihre Ernährung festhalten musste. Zum Teil waren es sehr intime Fragen. Am meisten wunderte mich, dass nicht nur die Lebensmittel sondern auch deren Marke notiert werden mussten. Als ich sie bat nachzuhaken wurde die Studie abgebrochen.

Neulich las ich auf einem Blog das Gebet der Heiligen Teresa von Avila: “Herr bewahre mich vor der großen Leidenschaft, die Dinge anderer Menschen regeln zu müssen”. Das sind große Worte, so lange die mediale Distanz dazwischen liegt.

Hinsehen oder wegsehen? Einmischen oder raushalten? Wer ist mein Nächster?

Die unmittelbare Berührung mit der Hoffnung und der darauf folgenden Enttäuschung lassen die Dinge aber nochmals in einem anderen Licht erscheinen. Nach langem Ringen habe ich mich für das Einmischen entschieden.

Vielleicht interessiert der Ausgang der Geschichte? Nachdem sich meine Kollegin von diesem Forum gelöst hatte, dachten wir gemeinsam über Alternativen für sie nach. Daraufhin besuchte sie die Abendschule und bestand drei Jahre später hochschwanger ihre Prüfung zur Betriebswirtin.

Emilian wird am Sonntag, den 16. November 2008 zwei Jahre alt.

Christa Schwemlein

Danke 
An dieser Stelle  bedanke ich mich ganz herzlich bei Nadine, die mir erlaubt hat , aus ihrem Leben vom Wechsel zwischen Hoffnung und Enttäuschung hier auf meinen  ver-rueckten Seiten etwas zu erzählen. 

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Eintrag Nr. 1284 | Kategorie Eigene Gedanken zu..., Freundschaft, Glück, In eigener Sache, Vertrauen | 8 Kommentare »




11. November 2008

Auswertung der Blogparade zum Thema “Verantwortung”

Was bedeutet für dich Verantwortung war das Thema der Blogparadade, zu der Frank vom FEEL-BETTER-BLOG aufgerufen hatte. Die Parade ist inzwischen beendet. 13 Schreiber haben daran teilgenommen.  Jeder der Beiträge ist interessant und lesenswert.

Die Kernaussagen der einzelnen Beiträge hat Frank in einer Liste zusammengefasst, die ich jetzt mal ganz frech in diesen Beitrag kopiere. “Contentklau” nennt man das, und ich hoffe sehr, keine Abmahnung zu bekommen. ;-)

  • Manfred schreibt, was für ihn Verantwortung im Bereich seiner Tätigkeiten als Network Marketing Spezialist bedeutet, nämlich Verantwortung für den Erfolg seiner Kunden zu übernehmen.
  • Norbert sieht Verantwortung als Selbstverantwortung. Die Verantwortung für alles, was man tut oder lässt, beginnt bei einem selbst – und dort endet sie auch.
  • Dori hat einen sehr mutigen Artikel zum Thema Angst verfasst und schreibt, dass Verantwortung ihr selbst gegenüber bei ihr dazu geführt hat, keine Angst mehr zu haben.
  • Menachem sieht im Thema Verantwortung eine rein persönliche und individuelle Entscheidung und einen lebenslangen Lernprozeß.
  • Gaba schreibt, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist – und so sein eigenes Leben gestaltet und zum Mitgestalter der ganzen Welt wird. Häufig wird Verantwortung ausgewichen oder ganz abgegeben. Gabas Fazit: “Proportional zum Bewusstsein wächst der Wunsch auf Selbstbestimmung und (Eigen-) Verantwortung zu übernehmen.”
  • Christa betrachtet den Begriff Verantwortung aus ihrem christlichen Verständnis heraus: “Selbst- und Nächstenliebe haben für mich viel mit Verantwortung zu tun – sowohl mit der Verantwortung für mich selbst als auch mit der Verantwortung für meinen „Nächsten“ – und sind untrennbar miteinander verbunden.”
  • Claudia sieht Verantwortung in Abhängigkeit von Macht. Wo keine Macht ist, kann keine Verantwortung sein, wo Macht ist, kann auch Verantwortungslosigkeit entstehen. Sehr interessant auch ihre Ausführungen zum Thema Erbsünde.
  • Urs untersucht, wie es die Heldinnen und Helden der Märchen mit dem Thema Verantwortung halten. Häufig wird dort das Thema gar nicht “geliebt” – sprich Verantwortung abgegeben. Und doch: Märchen fördern ganz allgemein eine Entwicklung von Verantwortung für sein eigenes Leben und auch das anderer Menschen.
  • Urs hat sich gleich in einem weiteren Artikel Gedanken zum Thema Verantwortung gemacht, nun unter dem Aspekt von Freiheit und Verantwortung. “Wer kann also verantwortlich sein – Nur ein im geistigen Sinne erwachsener Mensch, der einen freien Willen hat.”
  • Hans stellt die interessante Frage, wie es sich mit Verantwortung bei Handlungen verhält, bei denen man im Vorfeld nicht weiss, welche Folgen aus der Handlung resultieren? Insbesondere aus rechtlicher und politischer Sicht interessant.
  • Udo stellt die Eigenverantwortlichkeit in den Vordergrund und diskutiert auch die Verantwortung jedes einzelnen für unsere Welt. Dazu hat er ein sehr schönes Video gefunden.
  • Jörg betrachtet das Thema Verantwortung aus seiner Sicht als Arzt und stellt klar, dass wir alle die alleinige Verantwortung für unsere Gesundheit haben, kein Arzt oder Heiler kann uns diese abnehmen.
  • Zentao bringt Verantwortung mit Pflichten in Zusammenhang. Verantwortung bedeutet auch Dankbarkeit zu sein und auch, “gewaltfrei” zu kommunizieren. Ein paar schöne Zitate zum Thema Verantwortung & Pflicht gibt es auch noch.

Frank selbst sieht Verantwortung als bei sich beginnend und bei sich endend.

Frank, an dieser Stelle vielen Dank für die Organisation und die Durchführung dieser Blogparade. Es war ein interessantes Thema, mit dem ich mich gerne auseinandergesetzt habe.

Christa Schwemlein

Eintrag Nr. 1283 | Kategorie Blog-Geflüster | 0 Kommentare »




8. November 2008

Home-Page, wie geht’s weiter? Gedanken zu einer PGR-Sitzung

christa-02-august-2008.jpgAm Donnerstag war ich zu einer Sitzung unseres Pfarrgemeinderates eingeladen, um ein wenig von meinen „Blogerfahrungen“ zu berichten. An dieser stelle nochmals vielen Dank für die Einladung.

Der Hintergrund war, dass die Gemeinde sich einen lebhafteren und pfiffigeren Internetauftritt wünscht. Lobenswert wurde in diesem Zusammenhang die Website der Pfarrei in Göttingen “Maria Königin des Friedens” erwähnt, deren Leitung “unser” Pfarrer Georg Vetter nach seinem Weggang von Sandhofen übernommen hat. An dieser Stelle schicke ich mal einen virtuellen Gruß nach Göttingen. Mal gespannt, ob er wahrgenommen wird. ;-)

Die entstandene Diskussion zu diesem Thema will mir nicht aus dem Kopf. Ein neuer Internetauftritt war bereits zu meiner Amtszeit ein Thema. Der neu gewählte Pfarrgemeinderat hat ihn anfangs letzen Jahres letztendlich verwirklicht. Zuvor wurden in verschiedenen Sitzungen Ideen zusammen getragen, über das Layout diskutiert, abgestimmt, für gut befunden und ins Netz gestellt. So weit, so gut.

Heute sind Einige nicht mehr ganz zufrieden und schielen nach anderen, besseren, bunteren Seiten und regen an, über einen “Refresh” oder sogar eine neue Seite nachzudenken. Was ich als Zuhörerin bei der Diskussion vermisst habe sind folgende Fragen:

  • Für was brauchen wir einen Internetauftritt?
  • Warum wollen wir als Gemeinde ins Netz?
  • Was könnte Menschen interessieren, die auf unsere Seite kommen?
  • Was wollen wir mit einer Präsenz im Netz bezwecken?
  • Wollen wir informieren? Wenn ja, über was?
  • Über unser Gemeindeleben? Wen interessiert das?
  • Über Glaubensinhalte? Wenn ja, über welche?
  • 310dxf6vb4l_aa_sl160_.jpg

  • Wollen wir unterhalten? Wenn ja, wie? Mit Geschichten, Bildern, Podcasts oder indem wir auf andere Seiten verweisen?
  • Wollen wir mit Werbeeinnahmen unseren Haushalt aufbessern?
  • Wollen wir als Christen ein Glaubenzeugnis abgeben?
  • Wollen wir uns mit anderen Christen vernetzen?
  • Vor allen Dingen aber, wen wollen wir mit unserer Seite erreichen?

Daraufhin habe ich mir unsere Pfarreihomepage mal genauer angeschaut. So schlecht finde ich diese gar nicht. Im Grunde ist alles da. Ich denke, man darf ruhig sehen, dass sie von Laien und nicht von Profis erstellt wurde. Was mir fehlt ist der persönliche einladende Charakter, der durch Fotos und Berichte erzielt werden kann.
Schön wäre es, wenn die Mitglieder des Seelsorgeteams neben ihrem Namen auch mit Bild vorgestellt werden – vielleicht auch die Pfarrsekräterinnen, die Mitarbeiter der Kindergärten, die Mitglieder des Pfarrgemeinderates und die Leiter der einzelnen Gruppierungen. Schon alleine das würde der Seite einen anderen Charakter verleihen. Dazu bedarf es allerdings der Zustimmung der betreffenden Personen. Begrüßungsworte würden der Seite eine persönliche Note geben. Ja, manchmal sind es Kleinigkeiten.

Es wäre sicher wünschenswert mehr Berichte, ähnlich dem des AK Blumenau, zu haben. Dabei ist aber Folgendes zu bedenken. Kein Mensch hat genau dieselben Interessen, Ideen und Talente. Viele von uns surfen bereits im Netz und sind mit dem PC vertraut. Aber der Gedanke sich am Schreiben zu versuchen, erfüllt viele mit panischer Angst. Schreiben ist zeitraubend, auch für geübte Schreiber und wir können niemanden zum Schreiben zwingen.

Der Entschluss für eine neue Website mit einem Content-Management-System- und einem Support im Hintergrund mag sicherlich gut und richtig sein. Jedoch fiel mir, als neutrale Beobachterin, die Entscheidung zu schnell. Die Originalität, auf die anfangs großen Wert gelegt wurde, geht damit auf jeden Fall verloren. Auch mit diesem System, muss man sich im voraus Gedanken machen, was man mit der Seite bezwecken will. Es müssen ebenfalls Bilder ausgesucht und Texte geschrieben werden, die die Seite mit Leben füllen. Ferner ist dieses “Redesign” ein erheblicher zeitlicher Aufwand für die mit diesen Aufgaben betrauten ehrenamtlichen Mitarbeiter und bindet somit deren Kapazitäen für anderweitige Aufgaben.

Vielleicht sollten wir einmal unseren Blick dankbar auf das richten, was in unserer Seelsorgeeinheit vorhanden ist, statt ständig auf andere Gemeinden und deren Internetauftritte zu schauen. Vielleicht werden wir ja gerade von denen um unser “reales” aktives Gemeindeleben beneidetet.

Die letzen Jahre habe ich viel Zeit im Netz verbracht. Vorwiegend aus beruflichen Gründen. Aber auch für mein privates Studium stöberte ich stunden- und tagelang im Internet. Viele wertvolle Informationen konnte ich mir aus dem Netz beschaffen und sehe nach anfänglichen Vorurteilen inzwischen die Vorzüge des Netzes. Trotz allem bin ich froh, wenn ich im nächsten Frühjahr meine letzten Prüfungen hinter mir habe und mich wieder mehr dem Gemeindeleben widmen kann. So schön und faszinierend diese virtuelle Welt auch ist, ich freue mich darauf, die kalte Maus wieder gegen warme Hände eintauschen zu können.

Christa Schwemlein

Eintrag Nr. 1280 | Kategorie Eigene Gedanken zu..., In eigener Sache, Kirche | 2 Kommentare »




7. November 2008

Loslassen!

Mich drücken Kummer, Ängste, Sorgen,
mir graut vor’m Aufstehen am Morgen. :-(
Bin voller Zorn  und weiß doch auch,
daß ich die Wut in meinem Bauch
alleine niemals kann entfernen.
Ich muß darüber etwas lernen
wie man, was einen so bedrückt
vergisst, noch ist’s mir nicht geglückt.

Doch gibt es ja, das find ich toll,
darüber Bücher, Schränke voll.
Mit denen, ist man so wie ich,
gekränkt und mopst sich fürchterlich,
dies aufarbeitet, daß man dann
d’ran einen Haken setzen kann.

Lass los! –  Vergiß! -  Befreie dich!
Und finde zu dem eignen ICH
,

so daß du, wenn du losgelassen
bereit bist, Neues zu erfassen.
Du hast keine Probleme mehr.
Ich schleppte viele Bücher her.
Las Dies und Das und auch noch Jenes,
viel Konfuses, selten Schönes.
Las als der Weisheit letzter Schluß,
daß man Gedanken stempeln muß :-o

Danach sei der Gedanke weg.
Bei mir hatte das keinen Zweck.
Ich hatt’ Gedanken mit ‘nem Stempel,
jedoch es kam der gleiche Krempel.
Gestempelt oder stempelfrei,
meine Gedanken sind mir treu.

Las Tipps und Kniffe und auch Tricks,
jedoch das alles half mir nix.
Erkannte nach dem Studium
all dieser Bücher, ich war dumm.
Denn diese Allerweltsweisheiten
für mich persönlich nichts bedeuten.
Ich selbst muß in mir innendrin
ergründen, warum ich so bin.
Muß mit mir selber Frieden schließen
und kann mein Leben dann genießen
wieder erneut und voller Freude.
Damit beginne ich noch heute. ;-)

© Christa Schwemlein (September 2005)

P.S.
ausgekramt aus meinem Archiv, weil ich denke, dass es gerade passt.

Eintrag Nr. 1250 | Kategorie Eigene Gedanken zu..., Eigene Gedichte | 1 Kommentar »




4. November 2008

Die lange Nacht der Kunst und Genüsse

Wenn das Jahr sich zu Ende neigt läuft Sandhofen nochmals zur Hochform auf. “Die lange Nacht der Kunst und Genüsse” wird am Samstag, den 8. November, wieder viele Menschen auf die Gassen von Sandhofen und in die Geschäfte der Gewerbetreibenden vor Ort locken.

Dieser Event wurde von den Verantwortlichen unseres Gewerbevereins ganz bewusst in den grauen und trüben November gelegt. Die Veranstaltung soll den Menschen ein wenig von der „Traurigkeit“ nehmen, die dieser Monat mit sich bringt.

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Im Grunde halte ich nicht viel von derartigen Bemühungen. Alles zu seiner Zeit ist ein Lebensmotto von mir und dazu gehören eben auch graue Novembertage, die es auszuhalten gilt. Dennoch, auch wenn ich gerne gegen den Strom schwimme heißt das nicht, dass ich keinen Gefallen daran habe, ab und zu die Richtung zu ändern und hin und wieder mit ihm zu schwimmen. So freue ich mich jetzt schon auf einen ausgedehnten Sandhofen-Bummel mit vielen Begegnungen und Gesprächen.

Im Hof unseres Kunden Foto Mechnig rockt ab 19.00 Uhr die Sandhofer Mundartband Eisvoggl und ich bin gespannt, welche Highlights die Gruppe bei diesem Auftritt zum Besten geben wird.

Ich freu’ mich auf einen Samstag im November, an dem ich mich ganz entspannt der “Strömung” anvertrauen werde. ;-)

logo4.JPG Christa Schwemlein

P.S.
Das große GRAUsen waren meine Gedanken zu diesem Thema im lezten Jahr.

Eintrag Nr. 1277 | Kategorie Events | 0 Kommentare »




3. November 2008

Istanbul

istanbul-01.jpgSeit einer Woche bin ich wieder im Land und habe das Gefühl, viel zu wenig gesehen und viel zu viel verpasst zu haben. Über die historischen und touristischen Zentren der Altstadt und der Museeumsinsel „Sultanahmet“ sowie der Fußgängerzone im schicken Stadtteil Beyoglu, wo ich einen großen Teil meines Reisegeldes gelassen habe, kam ich nicht hinaus. Ach ja, eine Bosporus Bootstour gehörte natürlich auch zu meinem Pflichtprogramm.

So viele Menschen auf einmal sah ich zum letzten Mal in Glasgow und dennoch empfand ich das Treiben nicht so hektisch wie dort – eher südländisch leicht. Oft saß ich auf einem der niedrigen Holzhocker, die mich an die Elternabende im Kindergarten erinnerten, trank einen türkischen Tee und beobachtete das unkomplizierte Miteinander der unterschiedlichen Lebensformen.

Die “Blaue Moschee“, die “Hagia Sophia” und der “Topkapi-Palast” waren beeindruckend. In Erinnerung werden mir aber mit Sicherheit die vielen gelben Taxis bleiben, mit den freundlichen und hilfsbereiten Taxifahrern, die mich immer wieder zu meinem Hotel zurückbrachten, wenn ich mich mal wieder verlaufen hatte.

Physisch bin ich zwar wieder hier in Deutschland bei meiner Familie, treffe Freunde und Bekannte und gehe meiner Arbeit nach. Meine Gedanken und ein Stück meines Herzens sind aber immer noch an der Grenze zum Orient.

Christa Schwemlein

Eintrag Nr. 1275 | Kategorie In eigener Sache, Reisen | 3 Kommentare »