Through My Window
Mein Bruder,
ich hab’ mir insgeheim oft gewünscht wie du zu sein.
Ich war es nie.
Ich schreibe Lieder und wünsch’ mir, dass es mir gelingt, so zu schreiben, wie deine Bilder sind.Quelle: “Ein Fotograf”
aus MOSAIK, der 2. CD von Madeleine Schumacher
***
Wäre Madeleine’s geheimer Wunsch in Erfüllung gegangen, gäbe es dieses schöne Gemeinschaftswerk mit Bruder und Schwester nicht.
Dieser Beitrag ist als kleine Auszeit für meinen kleinen Leserkreis gedacht. Viel Freude und ein paar entspannte Minuten mit unserer Kundin und mittlerweile Freundin Madeleine Schumacher und ihrem Bruder Johann Schumacher wünscht Ihnen und euch, Ihre und eure
Christa Schwemlein
Ähm:
Selbstverständlich darf dieser Beitrag “geteilt”. ”geliked” und auch “getwittert” werden
Übrigens:
Madeleine war schon mehrmals hier bei mir zu Gast. Damals habe ich die Musik sehr umständlich eingebunden. Deshalb, sollten Sie die Lieder anhören wollen, bitte ich Sie um ein wenig Geduld. Handarbeit dauert nun mal etwas länger. Aber es lohnt sich.
2011 – Unendliche Geschichte
2007 – Ich spür’ es
2007 – Der Oktober meiner Zeit
Der Social Media ROI
Lachen Sie nicht! Ach was, lachen Sie ruhig ich muss ja selbst lachen, wenn ich mich von ROI reden höre.
Für alle die es nicht wissen: ROI ist die Abkürzung von „Return on Invest“ und wenn mich nicht alles täuscht hat man früher schlicht und ergreifend Kapitalrendite dazu gesagt. Vor ein paar Tagen habe ich bei Peer Wandiger, dem Blogbetreiber von „Selbständig im Netz“, an einem Gewinnspiel teilgenommen. Peer wollte wissen, ob sich unser Blog für uns rechnet und ob wir damit irgendwelchen Gewinn erzielen. Nun, was soll ich sagen. Selbst nach vielen Jahren fleißigem Blogschreibens ist mein ROI, was das „Bare“ betrifft, eher mager. Dafür erhalte ich hin und wieder kleine „Anerkennungen“ in Form von Wein, Sekt oder, wie hier im Bild zu sehen, sonstigen Aufmerksamkeiten.
Heute fiel auch etwas für unsere Emma ab, was mich ganz besonders freut und mich zu diesem Blogbeitrag veranlasst hat.
Tausend Dank auch im Namen von Emma.
Christa Schwemlein
Nachtrag 2.September 2012.
Gestern konnte ich leider nicht direkt zu dem Gewinnspiel verlinken. Irgenwas hat da nicht geklappt. Wer Interesse an dem Chip Sonderheft “Geldverdienen im Internet” hat, hier geht es zum Gewinnspiel. Viel Glück!
Der Unschuldswahn
Lassen Sie uns noch einmal einen Ausflug ins ‚Alte Testament’ zu Adam und Eva machen. Nachdem Eva Adam nun Gesellschaft leistete, hätte eigentlich alles in bester Ordnung sein können. Schön hätten die beiden es haben können, im Garten Eden – ausgedehnte Spaziergänge, gutes Essen, guter Wein und, und, und …… Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Sie wissen, wie die Geschichte endet.
Auf den ersten Blick mag man vielleicht über die naive Erzählung schmunzeln. Doch bei genauerem Hinsehen wird man feststellen, dass die Botschaft des alttestamentlichen Textes nichts an Bedeutung verloren hat. Im Gegenteil, sie ist so aktuell wie nie zuvor. Die Protagonisten, von denen in der Bibel gesprochen wird, sind feige. Sie machen den kläglichen Versuch, durch die Beschuldigung des anderen ihr eigenes Fehlverhalten zu vertuschen und sich selbst aus der Verantwortung zu stehlen.
Damals wie heute: Du bist schuld!
Es ist eine beliebte Methode der Gewissensberuhigung eigene Schuld auf andere abzuwälzen. Dieses Verfahren ist so alt wie die Menschheit selbst. Wie sprach Adam nach dem Sündenfall? „Die Frau, die du mir beigestellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben, und so habe ich gegessen.“ Ein schöner Kavalier! Die Antwort des Adam ist typisch männmenschlich – ups. Sorry!
Gleich eine doppelte Schuldzuweisung. Ein cleverer Schachzug, finden sie nicht auch? Adam versucht die Schuld nicht nur Eva in die Schuhe zu schieben, letztendlich soll Gott selbst schuld sein. Und was macht die Eva? Sie reicht den „Schwarzen Peter“ weiter. Sie war es auch nicht, die Schlange war’s.
Nichts hat sich verändert!
Unsere Zeit ist durch einen Unschuldswahn geprägt. Egal bei was, ob beim Schuldenmachen, in der Umwelt, beim Missbrauch oder im alltäglichen Miteinander – in unserer Gesellschaft will keiner Schuld sein. Schuld sind immer die anderen, und wenn man sie nicht findet sind es irgendwelche Strukturen oder das System. Schuld mag keiner haben, denn Schuldgefühle sind äußerst unangenehm. Deshalb versuchen wir nach Möglichkeit den Blick in den Spiegel zu vermeiden und haben stattdessen vielfältige „Schuldabwehrmechanismen“ entwickelt – auf andere schieben ist einer davon:
„Es war ein Befehl von oben, ich konnte nicht anders…“ „Wenn ich bessere Eltern gehabt hätte…“ „Wenn er oder sie sich anders verhalten hätte, dann hätte ich nicht…“
Manches wäre längst nicht so interessant, wenn es nicht verboten wäre. Regeln und Gesetze erhalten oftmals erst dadurch ihren Reiz, dass man ausprobieren kann, wie weit sie überschritten werden können. Wir sind furchtbar neugierig und wollen es wissen, auch wenn wir damit unsere Sicherheit gefährden. Es ist ein Aspekt unserer Freiheit selbst entscheiden zu dürfen was wir tun, aber wenn’s schief läuft soll doch ein anderer den Kopf hinhalten. Die Frage nach der eigenen Verantwortung wird nicht gestellt. Der Gedanke, dass wir ernten, was wir säen ist nicht sonderlich beliebt.
„Schuld gehört zum Leben wie das tägliche Brot“, soll Alfred Delp einmal gesagt haben. Wir Menschen sind nicht perfekt und werden es wahrscheinlich auch nie sein. Es ist schwer und mühsam, den eigenen Anteil an Geschehenem zu übernehmen. Dazu ist die Arbeit des Erkennens nötig, und die noch viel schwierigere des „Sich-Selbst-Erkennens“. Tja und dazu erzählen wir dann halt Geschichten.
Christa Schwemlein
Kidnapper im Netz ;-)
Das Thema werkelt und da ich keinen passenden Einstieg finde mach’ ich’s mal wie Claudia und entführe eine ältere Textstelle aus ihrem „Digital Diary“ als Aufhänger hierher.
„Ich kann nicht begreifen, dass die jeweiligen Erzählungen von der Genesis der Welt überhaupt noch von jemanden geglaubt werden: schließlich zeigt uns die Wissenschaft eine andere Entstehungsgeschichte …“
Die rege Diskussion bei Claudia widerlegen Dori’s Wahrnehmungen, das Interesse an religiösen und spirituellen Themen sei in der „Bloggemeinde“ im Vergleich zu früher in den Hintergrund getreten. Je nachdem, wo man sich im virtuellen Raum bewegt mag vielleicht der Eindruck entstehen, Religion sei Privatsache und habe in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. Tatsächlich sind meine Beobachtungen aber ganz andere. Sobald ich mich, egal wo auch immer, als Christin oute bin ich ratzfatz, ob ich das will oder nicht, in Glaubensgespräche verwickelt. Nicht selten ertappe ich mich in solchen Gesprächen dabei, die uralten Erzählungen der Genesis gegen die Naturwissenschaft verteidigen zu wollen. Warum eigentlich? Schließlich haben uns die Naturwissenschaften auch nicht menschlicher gemacht.
Die Genesis ein Märchenbuch für Fromme?
Gegenüber den Urgeschichten der Genesis haben viele Menschen Vorbehalte und verstehen sie als Märchen. Ich gebe zu, ich hatte sie bis zu Beginn meines „Theologischen Kurses“ auch. Viele der alten Texte hatten durch das häufige Hören mit der Zeit ihren Neuheitscharakter verloren. Doch unsere Dozentin hat es tatsächlich fertig gebracht, mir bis zum Ende ihrer Kurseinheit einen neuen Zugang zu diesen alten Texten zu verschaffen.
Zugegeben, die Texte kommen häufig sperrig daher. Und es mag für den modernen Menschen schwierig sein, sie richtig einzuordnen. Nicht selten werden sie als historische Texte missverstanden oder als Märchen fehlgedeutet. Die Erschaffung des Menschen zum Beispiel wird höchst dramatisch und märchenhaft erzählt. Gott gleicht in den Erzählungen einem Töpfer, der mit seinen Händen einen Menschen formt. Die bildhafte Sprache ist nicht jedermanns Sache, wie die vielen Witze über die Rippe belegen.
Warum erzählen wir Geschichten?
Unser früherer Bundespräsident Gustav Heinemann hat es einmal so formuliert:
„Man soll seinen Mitmenschen die Wahrheit nicht wie einen Putzlappen um die Ohren schlagen, sondern man soll sie ihm wie eine Jacke hinhalten, in die er leicht hineinschlüpfen kann. Genau dies machen Geschichten.“
„Die beste Geschichte ist jene, die auch eine Botschaft transportiert“, kommentiert Thinkabout bei Claudia. „Gott schuf die Welt in sechs Tagen. Am siebten schaute er sich an, was er getan hatte, befand es als gut, und ruhte…“, zitiert er. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass uns heute etwas Wesentliches abhanden gekommen ist: Der ordnende Rhythmus; am siebten Tage sollst du ruhn. Statt uns regelmäßig eine kleine Auszeit zu gönnen laufen wir ohne Unterbrechung mitunter bis zur Erschöpfung (Burnout) mit.
Neben der Erkenntnis, dass der Dauerstress unserer Höchstgeschwindigkeitsgesellschaft krank machen kann, ist mir bei der erneuten Beschäftigung mit dem alten Bibeltext noch etwas anderes aufgefallen. Zunächst fing ja alles sehr verheißungsvoll an. Gott ging mit viel gutem Willen an sein Werk. Er schuf Himmel und Erde, Mensch und Tier. Jeden Schöpfungstag beendete er mit den Worten, dass es gut war. Nach der Erschaffung des Menschen, dass es sogar sehr gut war. Doch irgendetwas, ich sag’s jetzt mal ganz salopp, muss in die Hose gegangen sein. Weshalb sonst sagt Gott auf einmal: Es ist nicht gut. Ist ihm der Mensch etwa missglückt?
„Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine bleibt …“, heißt es im zweiten Schöpfungsbericht. So schön das mit den Tieren auch gewesen sein mag, aber ebenbürtige Partner waren sie dem Menschen auf Dauer nicht. Mal ehrlich, was nützt mir das schönste Paradies, wenn ich darin mit meinen Tieren alleine bin und mich mit niemandem austauschen kann? Wir Menschen brauchen einander, nicht nur des Austausches wegen. Wir brauchen einander, um zu sehen, wer wir selbst sind.
Nichts bleibt wie es war – oder etwa doch?
Die Zeiten und auch der Zeitgeist haben sich verändert. Jedoch wir Menschen sind dieselben geblieben in unserer Begrenztheit, in unserer Individualität und in unserer Ganzheitlichkeit. Wir haben heute mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie die Menschen vor 2000 Jahren. Und wir machen dieselben Fehler.
Spannend an diesen alten Geschichten finde ich, dass jeder für sich etwas anderes entdeckt. Sie regen mich zum Nachdenken an und schenken mir die Freiheit, das für mich Passende herauszuholen oder ganz einfach auch mal zu sagen: Das hat nichts mit mir zu tun!
Natürlich komme auch ich als „selbstdenkende“ Frau nicht an der Frage vorbei, ob die jeweiligen Erzählungen der Genesis wahr sind. Aber dafür ist es mir heute ersten zu heiß und zweitens zu spät. Diese tiefgründigen Gedanken wälzen wir gerne später, irgendwann mal …
Gute Nacht!
Christa Schwemlein
Auf die Plätze, fertig, los – Sandhofer Kerwelauf
In Sandhofen, da geht es rund
am Kerwe-Montag – und der Grund
ist wieder einmal, ist doch klar,
der Kerwelauf, wie jedes Jahr.
5 Runden geht es voller Eile
durch unsere schöne Kerwemeile.
Mitlaufen kann betimmt fast jeder,
es sind nur knapp 10 Kilometer.
Mehr Infos gibts für Jedermann
im Internet; meldet Euch an!
© Christa Schwemlein
Foto: Angelika Engler
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Der Kerwelauf findet am Montag, den 27.08.2012, zum dritten Mal statt. Somit wird er, wie in Sandhofen üblich, zur Tradition. Wer mitlaufen möchte ist herzlich eingeladen, sich unter der nachstehender URL anzumelden:
http://lauf.sandhofen.info/
Startschuss: 18.30 Uhr
Allen Läuferinnen und Läufern wünsche ich auch im Namen des Kerweteams viel Spaß und ein paar schöne Stunden mit uns in unserem lebensfrohen Sandhofen.
Christa Schwemlein
Kerwe in Sandhofen – Impressionen:
Kerwe – 2009
Kerwe - 2008
Ein Dankschreiben – aus meinem Postkasten
Vor genau zwei Jahren habe ich an der in Mannheim ansässigen Social-Media-Akademie an einem Basislehrgang für „Social Media“ teilgenommen. Die Kursinhalte waren gut, die Dozenten überzeugten. Nicht gefallen hat mir die Betreuung durch die Kursleitung und die Moderatoren, sowie das Beschwerdemanagement. Ich berichtete darüber. Der Umgang mit Kritik wurde während des Lehrgangs ausführlich behandelt:
„Kritiker sind ihre Fans, die man unbedingt ernst nehmen sollte. Es nutzt nicht nur zuzuhören und zu schweigen, man muss auch etwas sagen. Bedanken Sie sich bei ihren Kritikern“,
wurde mit religiösem Eifer gelehrt. Doch all die klugen Worte blieben ohne Taten. Meine Feedbackbögen blieben unbeantwortet.
Doch man höre und staune. Heute nach zwei Jahren bekomme ich vom Gründer der Social-Media-Akademie ein Dankschreiben zusammen mit einem Gutschein im Wert von 120,00 Euro für eine Onlinevorlesung zum Thema „Rechtliche Rahmenbedingungen im Social Web / Internet Recht“. Allerdings kenne ich diese Vorlesung schon, wie der Absender dieses Dankschreibens richtig vermutet. Aber ich darf diesen Gutschein gerne weiter verschenken und, eine weitere Vermutung des Gründers, dem Beschenkten würde ich einen Gefallen tun und er wird es mir wiederum danken, weil ich ihm mit diesem Gutschein ein geballtes Paket Kompetenz und Know-how zu einem der wichtigsten Themen in der Social Media Kommunikation schenke.
Was meinen Sie? Soll ich den Gutschein unter meinen Bloglesern verlosen? Oder wäre es vielleicht angebracht dem Gründer zu raten, den Aufwand für diese Gutscheinaktion zu sparen und die so gewonnenen Mittel für die Social-Media-Schulung der eigenen Mitarbeiter (Begründung siehe oben) einzusetzen?
In diesem Sinne, Ihre Meinung wär’ mir wichtig. Schreiben Sie doch mal!
Christa Schwemlein
Darüber bloggt man nicht – oder etwa doch?
Bei Claudia Klinger verfolge ich seit Tagen eine lebhafte Diskussion. „Braucht der Mensch Religion?“, wirft sie in die Runde und wagt sich damit an ein Thema, über das man, wie sie selbst schreibt, besser nicht bloggen sollte. Das gibt nur Ärger meint sie und dem muss ich, aus eigener Erfahrung, leider zustimmen. Umso mehr freut es mich zu sehen, dass es auch anders geht. Über 50 Kommentare sind bereits eingegangen. Trotz der unterschiedlichsten Anschauungen wird dieses Thema, bis auf einen Ausrutscher, sehr respektvoll diskutiert.
Obwohl ich seit vielen Jahren einen intensiven Austausch über Religion und Glaubensfragen mittels E-Mail führe, wollte ich mich in die Diskussion dort nicht einbringen, gebranntes Kind scheut das Feuer. Dennoch war und ist das stille Mitlesen für mich sehr spannend. So bekam ich viele Ideen für eigene Artikel und jede Menge Diskussionsstoff für meine „reale Gruppe“. Sehen Sie selbst, was da alles zusammen gekommen ist.
Insofern ist das Internet für mich eine große Bereicherung. Nie bin ich nur Gebende. Danke Claudia für die Inspiration.
Braucht der Mensch Religion?
Auch wenn ich manchen Haltungen und Meinungen von Claudias Kommentatoren, ja es diskutieren mehrheitlich Männer, zustimme, würde ich meiner Kirche nicht den Rücken kehren wollen. Ich bin dort einfach zu sehr verwurzelt, dass ich nicht auf der Suche nach etwas anderem bin. Dennoch bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass es leichter ist mit gläubigen “Anders- und Ungläubigen“ zu leben als mit halbherzigen Christen. Hauptsache ist doch, dass man überhaupt an etwas glaubt. Was das letztendlich ist, das muss jeder mit sich selbst ausmachen und vor sich selbst verantworten.
Christa Schwemlein
Ich werde vermisst – aus meinem Postkasten
ich hoffe es geht Ihnen gut. Wenn ich so gar nichts Neues auf ihrem Blog lese, dann mache ich mir ein wenig Sorgen.
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Diese und ähnliche Mails füllen derzeit mein E-Mailpostfach. Berührend finde ich, dass derartige Mails nicht nur von Menschen kommen, die ich persönlich kenne, auch meine virtuellen „Freunde“ scheinen sich zu sorgen.
Ich finde es spannend zu beobachten, wie sich das Internet seit meinem Eintritt vor 9 Jahren verändert hat. Damals schrieb mir einer meiner virtuellen Freunde:
Vielleicht bist du jetzt enttäuscht, aber hier im Netz können gar nicht die gleichen Regeln gelten wie im realen Leben. Anonymität und Schriftform haben ihren Preis.
Während zur Zeit meines Interneteintritts viele glaubten die Selbstregulierungskraft reiche im Internet aus, sind heute Bemühungen im Gange, das Internet zu einem Ort der Rechtssicherheit zu machen. Es gibt zwar noch kein eigenes Internetgesetz – habe ich auf meinem ersten Rechtsvortrag erfahren – dennoch ist das Internet kein rechtsfreier Raum. Hier gelten die gleichen Gesetze wie in der realen Welt auch. Wer sich näher darüber informieren möchte, dem empfehle ich das Buch Social Media und Recht, das ich kürzlich auf unserem Firmenblog vorgestellt habe.
Ein anderer „Freund“ schrieb mir kürzlich:
Zur Zeit, als wir uns kennen lernten, war im Netz alles noch privat und anonym. Leider sehr erfolgreich. Leider, weil es so nicht mehr ging und ich es einstellen musste.
Tja, wer hätt´s gedacht, die Welt wird zum Dorf. Das Netz schafft neue Formen des Zusammenlebens und wird immer mehr auch Lebensraum und so werde ich, wie im ganz realen Leben, auch hier vermisst. Irgendwie ist das eine sehr schöne Erfahrung. Danke allen, die sich nach mir erkundigt haben. Ich melde mich kommende Woche.
War früher Anonymität die Webwährung schlechthin, so setzen sich heute im Netz Werte wie Offenheit, Transparenz, Authentizität und Vertrauen als neue Leitwährung durch. Allerdings würde mich nicht wundern, wenn all die Befürworter der Anonymität ihr Fähnchen nun nach dem Wind hängen und jetzt nach Offenheit und Authentizität schreien.
Tja, und über all diese Veränderungen denke ich derzeit nach. Vieles treibt mich um, arbeitet in und mit mir, würde gerne zu Blog, ist aber noch nicht blogreif. Ein Sprichwort sagt sinngemäß:
Das Leben muss man vorwärts leben, verstehen kann man es nur rückwärts.
Um aber vorwärts leben zu können, muss man oder besser – ich muss – das Vergangene verstanden und verarbeitet haben. Das Leben ist nun mal nicht das Internet, in dem ich alles was mir nicht gefällt wegklicken kann. Erst im Rückblick erschließt sich mir das Ganze und dazu gehört auch die Erfahrung, die ich am Gründonnerstag in unserer kalten Kirche gemacht habe:
Eigentlich kann dich nichts umhauen!
Ihre
Christa Schwemlein