Dankbarkeit
Mich juckt’s in den Fingern. Ich möchte gerne etwas schreiben. Seit Tagen grüble ich über Anfänge für einen bestimmten Beitrag nach. Ich mache Notizen und verwerfe sie wieder. Die Bilder in meinem Kopf wollen einfach noch nicht in die Tasten. Was tun? Schreiben des Schreibens willen? Ob das was wird? Schaun wir mal.
In unserer Region ist Kerwe angesagt und dieses Fest ist in Sandhofen so beliebt wie nie zuvor. Aus dem ursprünglich religiösen Fest, das anlässlich der Weihe einer Kirche gefeiert wurde, hat sich im Laufe der Jahre bei uns am Ort ein kleines Volksfest entwickelt, das inzwischen nicht mehr wegzudenken ist. Neben Wein und Genuss bietet die Veranstaltung auch Anlass für Begegnungen und Gespräche.
Der Wettergott meinte es gut und bescherte uns vergangenes Wochenende optimales Kerwewetter. Dank vieler engagierter Menschen konnten wir in diesem Jahr die größte und schönste Kerwe der letzten 20 Jahre erleben.
Gestartet wurde die Kerwe auch in diesem Jahr am Stich. Meinen persönlichen Kerwe-Bummel eröffnete ich, zusammen mit meinem Mann, mit einem Besuch bei unserem Kunden Optik Wilde. Nach einem Totalumbau luden Manuel und Cornelia Wilde zu einem Umtrunk ein, um auf die Wiedereröffnung anzustoßen. Im Zuge des Umbaus haben sie auch eine Abteilung für Uhren und Schmuck in das Geschäft integriert.
Ein großes Anliegen war es Manuel Wilde, das Gütezeichen „Seniorenfreundlicher Service“ noch besser umzusetzen. Parken direkt vor der Tür, optimale Befahrbarkeit mit dem Rollstuhl, keine Stufen im ganzen Geschäft, sowie Hausbesuche nach telefonischer Vereinbarung sind die Kriterien, die dieses Gütesiegel ausmachen. Spezialisiert ist der Augenoptikermeister übrigens auf Gleitsichtbrillen und deren individuelle Anpassung. “Geht nicht gibt’s nicht” – ist sein Motto und das macht seinen guten Ruf in Sandhofen und Umgebung aus.
Danach schauten wir kurz bei „Inkognito“ vorbei, um meiner Freundin Manuela Mainka Hallo zu sagen.
Im gut besuchten Kerwehof von Foto Mechnig gab’s Bier vom Fass. Die Stimmung war gut und wir feierten dort mit Menschen, die wir schon ewig nicht mehr gesehen hatten. Als die Live-Musik dann „ Blue Bayou“ anspielte, hielt mich nichts mehr auf der Bank, sehr zum Leidwesen meines Mannes.
Keine Sandhofer Kerwe ohne die große Modeschau auf dem roten Teppich in der Kalthorststrasse. Auch diese ist inzwischen zur guten Tradition geworden und lockt jedes Jahr viele Gäste zu Conny und Gerhard Engländer. Bei flotter Musik zeigten die Models die neue Herbst- und Winterkollektion. Es war nicht zu übersehen, dass neben der Farbe Lila auch Erdtöne trendige Akzente setzen.
Um Weight-Watchers Punkte habe ich mich an diesem Wochenende nicht gekümmert. Herzhaft biss ich in mein Bratwurtsbrötchen und schlenderte die Kerwemeile entlang in Richtung St. Bartholomäuskirche. Die Jugend der Pfarrei nutzt seit einigen Jahren die Kerwe, um sich und die katholische Jugendarbeit in Sandhofen zu präsentieren. 5 Tonnen Sand, zahlreiche Palmen und andere exotische Pflanzen haben sie in diesem Jahr angeschleppt, um den Platz vor der Kirche in eine exotische Strandbar zu verwandeln.
Auf dem Weg dahin kommt mir Peter entgegen. Mein schlechtes Gewissen meldet sich. Ich war schon ewig nicht mehr im Sportstudio. Dennoch begrüßen wir uns herzlich und wechseln ein paar Worte miteinander. Fritz gesellt sich dazu und bittet meinen Mann, am Montag mal im Kindergarten vorbeizuschauen. Mit dem dortigen Computer sei etwas nicht in Ordnung.
Wir ziehen weiter und treffen unterwegs immer wieder bekannte Gesichter. Wir winken uns zu oder reden uns fest.
Es ist schon dämmrig, als wir endlich die Strandbar erreichen. Die Jugendlichen hatten alle Hände voll zu tun. Die Bar war zum Bersten voll. Während ich an der Bar lehne und auf meinen Tequilla warte schaue ich in die Menge und stelle fest, dass ich mich mit fast jedem der Anwesenden verbunden fühle. Plötzlich hatte ich das Gefühl zu Hause zu sein und das, obwohl ich mich zur Zeit hier ziemlich rar mache. Wie beschreibe ich das, was ich in diesem Augenblick empfunden habe?
Vielleicht mit dem Wort Dankbarkeit?
Christa Schwemlein
Der Beitrag wurde am Sonntag, den 31. August 2008 um 21:17 Uhr veröffentlicht und wurde unter Eigene Gedanken zu..., Kirche, Nur so... abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
Eine Reaktion zu “Dankbarkeit”
Einen Kommentar schreiben
du mußt angemeldet sein, um kommentieren zu können.
Am 1. September 2008 um 01:05 Uhr
Ja, liebe Christa, ich denke, du hast das richtige Wort gefunden. Es ist dein Wort, deine Empfindung. Und meiner Erfahrung nach ist Dankbarkeit ein wunderbares Gefühl. Es ist ein Geschenk, das man sich selbst macht.
Herzlicher Gruß von Renate