“BabybauchDesign” bei “ver-rueckt”
Liebe Leserinnen und Leser von “ver-rueckt.net”
- Wer bin ich?
- Was mache ich?
- Wie komme ich zu „ver-rueckt.net“?
Wie komme ich zu “ver-rueckt.net”?
Ich beginne mit der letzten Frage, denn dass ich mich hier vorstellen darf, verdanke ich einer guten Nachbarschaft. Christa Schwemlein hat ja in ihrem vorigen Beitrag bereits erwähnt, dass sie mich von kleinauf kennt. Witzig, heute sind wir gute Nachbarinnen und wohnen Garten an Garten. Mit Freude nehme ich das Angebot an, mein kleines Kunstgewerbe auf ihren ver-rueckten Seiten vorstellen zu dürfen. Nun zur ersten Frage.
Wer bin ich?
Ich bin Stefanie Čičak, 28 Jahre jung, verheiratet und stolze Mama einer 10 Monate alten Tochter. Im Moment bin ich in Elternzeit. Selbst würde ich mich eher weniger mit den Worten verrückt beschreiben wollen. Ich liebe Struktur, Plan und Realität. Deshalb habe ich den Beruf der Industriekauffrau gewählt. Meine Arbeit in einem Mannheimer Consulting- und Ingenieurunternehmen schätze ich sehr. Sie ist abwechslungsreich und anspruchsvoll. Vor meiner Schwangerschaft und Elternzeit betreute ich kaufmännische Projekte weltweit, insbesondere in Südafrika und Lateinamerika. Eine mehrwöchige Geschäftsreise in Afrika hinterließ bleibende Eindrücke, für die ich sehr dankbar bin. Ich freue mich darauf nach der „Babypause“ wieder in meiner alten Firma zu arbeiten.
Felisa, unser Töchterchen, brachte sehr viel Veränderung in mein Leben und selbstverständlich auch in das meines Mannes. Wir beide sind jetzt nicht mehr nur als Paar unterwegs, sondern auch als Eltern und tragen Verantwortung für unsere kleine Tochter. Auch wenn die Nächte inzwischen wesentlich kürzer sind, der Haushalt länger dauert als gewohnt und überhaupt nichts mehr so ist wie früher, freuen mein Mann Tomislav und ich uns auf jeden neuen Tag mit unserer süßen „Maus“. Wir geben unser Bestes und versuchen, geduldige und lernfähige Eltern zu sein.
Wenn man das Glück hat Eltern zu werden, hat man auch das Glück wieder ein wenig Kind sein zu dürfen, vielleicht sogar etwas kindisch. Schon immer habe ich gerne gemalt und gezeichnet und es ist mein Traum aus Kindertagen, etwas daraus zu machen. Die zündende Idee kam mir, als ich eines morgens während meiner Schwangerschaft meinen Babybauch betrachtete.
Was mache ich?
Eine Schwangerschaft ist etwas ganz Besonders im Leben einer Frau. Bestimmt kann jede Mutter eine eigene Geschichte zu Ihrer Schwangerschaft erzählen. Für all diejenigen, die die Erinnerung an ihre Schwangerschaft plastisch festhalten möchten, bin ich da. Ich designe Gipsbäuche und gestalte somit einen einzigartigen Schnappschuss der Schwangerschaft.
Obwohl ich heute fast wieder mein ursprüngliches Gewicht erreicht habe, erstaunt es mich immer wieder, wie aus einem Bäuchlein während einer Schwangerschaft ein großer Bauch werden kann. Ich freue mich schon jetzt darauf Felisa einmal zu zeigen, wie ihre Mama mit ihr als kleinem Bauchbewohner einmal ausgesehen hatte. Ich denke ein schöner Gipsabdruck erinnert mehr als ein flaches Foto. Außerdem lassen sich meine „Gipsbäuche“ auch ganz praktisch nutzen, zum Beispiel als Lampe im Wohnzimmer.
Die Gipsbäuche zu bemalen macht mir viel Spaß. Ich liebe es, neue Designs zu entwerfen und diese dann mit Farbe auf Gips zu bringen. Ich freue mich über jede schwangere Frau, die mir ihren „Babybauch“ für ein Erinnerungsstück anvertraut.
So liebe Leserinnen und Leser von “ver-rueckt.net”, das waren jetzt viele Worte meinerseits. Mit einem herzlichen Dankeschön übergebe ich nun wieder das Wort an meine Gastgeberin Christa Schwemlein.
*lach*
Danke Stefanie, für diesen wunderschönen Gastbeitrag. Siehst du, das war gar nicht so schwierig. Vielleicht schaffen wir es ja zu zweit, Sandhofen “virtuell” zu bewegen. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg mit deinem kleinen Kunstgewerbe und selbstverständlich weiterhin viel Freude mit deiner kleinen “Maus”. Verrätst du uns noch, wo man deine “Babybäuche” bewundern kann?
Gerne. Zusammen mit meinem Mann habe ich eine Website entwickelt. Dort habe ich auch ein paar Fotos von meiner Arbeit eingebunden. Im Original können meine “Bäuche” in Sandhofen und zwar im Schaufenster von Foto Mechnig betrachtet werden.
Sag mal Stefanie, wie wär’s mit einem zweiten Beitrag? Mich würde zum Beispiel interessieren, wie so ein Gipsbauch entsteht. Welche Arbeitsschritte notwendig sind, mit welchen Farben und Accessoires du arbeitest, und, und, und ….
Wenn du meinst, gerne.
Klar ich freu’ mich drauf und bin schon ganz gespannt…..
Die Macht der Worte
„Im Anfang war das Wort und alles ist durch das Wort geworden“ – heißt es im Evangelium des Johannes. Das Wort ist der Anfang und hat Macht.
Welches Gewicht können Worte haben?
Worte können ein Ding, eine Sache oder eine Situation beschreiben. Worte können den Nagel auf den Kopf treffen und eine Diskussion entfachen. Worte können heilen, Glück schenken und Trost spenden. Worte können eine Brücke von Mensch zu Mensch schlagen. Und aus Worten können Wege werden. Worte können aber auch verletzen, tiefe Wunden reißen und Narben hinterlassen. Ja, Worte haben Macht.
Worte können gesprochen werden und dennoch nichts sagen. Dann ist es gut wenn man ganz einfach mal die Klappe hält und zuhört, was andere zu sagen haben. Und genau das will ich jetzt tun und übergebe hiermit das Wort an eine junge Frau, die ich schon von Kindesbeinen an kenne und die sich Ihnen im nächsten Beitrag gerne vorstellen möchte, Stefanie Čičak.
Nur Mut Steffi, du machst das richtig gut.
Christa
Was haben Sie neu entdeckt?
- Worin sind Sie bestärkt?
- Was ist in Frage gestellt worden?
Fragen über Fragen zum Schluss meiner Situationsanlalyse.
***
Die Situationsanalyse hätte mir sehr viel Freude bereiten können, wenn ich einen ernsthaften Sinn darin gesehen hätte. 2006 hatten wir in unserem Pfarrgemeinderat bereits eine Analyse erstellt und daraus ein Pastoralkonzept entwickelt. Heute müssen wir, mit Blick auf 2015, dieses Konzept wieder verwerfen. Das erzeugt Frust.
Dennoch ist nicht alles negativ. Die Analyse hat mein Selbstwertgefühl sehr gestärkt. In aller Unbescheidenheit mag ich behaupten, dass ich während meiner 10 jährigen Amtszeit als Pfarrgemeinderätin viel bewegen konnte. Obwohl der Zuspruch und die Unterstützung für meine Vorhaben zunächst gering waren ist es mir gelungen Menschen ins Boot zu holen, die mit mir gemeinsam meine Ideen verwirklichten. Diesen neuen Blick auf mich und meine Fähigkeiten betrachte ich als Lohn für diese vielen, aus meiner Sicht unnötigen, Arbeitsstunden.
Danke
Der Pastoralkurs findet mit der Situationsanalyse vorerst sein Ende. Deshalb richte ich an dieser Stelle eine paar persönliche Dankesworte an meinen Mann Walter, der mir für die Zeit des Kurses den Rücken freigehalten und mich während der Entstehungszeit meines vielseitigen “Werkes” immer wieder unterstützt und ermutigt hat. Ganz besonders danke ich unserer Pfarrsekretärin Frau Silvia Sinnwell-Henkes für das „mundgerecht“ aufbereitete Zahlenmaterial und die vielen wertvollen Anregungen und Ergänzungen. Auch unserem Pfarrer Franz Schmerbeck danke ich ganz herzlich für die Zeit und die Ermutigung, den Kurs zu Ende zu bringen. Ein herzliches Danke geht auch an unsere Mentorin Frau Monika Haas für die liebevolle Begleitung.
Wie geht es weiter?
Anfang Juli findet unser Abschlussfest in Heidelberg-Rohrbach statt. Nach langem Zögern habe ich mich nun doch entschlossen die Prüfung im Oktober abzulegen. Teil der Prüfung ist eine größere Arbeit, die ich bis dahin zu erstellen habe. Mein Thema wird “Umgang mit Gruppen und Konflikten anhand eines eigenen praktischen Beispiels” sein. Ein spannendes Thema, auf dessen Auseinandersetzung ich mich sehr freue.
Warum mach’ ich das?
Immer wieder die gleiche Frage und ich habe noch immer die gleiche Antwort, die, wenn’s denn wirklich interessiert, immer noch hier nachzulesen ist.
Auch Ihnen meine lieben Leserinnen und Leser danke ich für ihr Interesse. In den nächsten Beiträgen wird es ebenfalls ganz privat mit einem Blick in Nachbars Garten weitergehen.
Bis dahin, Ihre
Christa Schwemlein
Stärkendes:
Richten Sie einmal den Blick auf das, was Ihnen in Ihrem Leben alles geglückt ist und schreiben Sie es auf. Sie werden sehen, dass da einiges zusammen kommt auf das Sie stolz sein können.
Mein pastoraler Bereich – Fortsetzung 04
3.5. Meine nächsten Schritte
Da ich meinen Platz in meiner Kirchengemeinde erst wieder neu finden muss, werde ich die nächsten Schritte langsam angehen. Ich lebe jedoch in dem festen Vertrauen, dass Gott ein Plätzchen für mich finden wird. Ich kann mir auch eine Arbeit innerhalb der Seelsorgeeinheit vorstellen.
In der Fastenzeit möchte ich sehr gerne wieder eine Fastenwoche zu einem festen Programmpunkt werden lassen. Dieses Angebot wurde während meiner aktiven Zeit, wenn auch nur von einem kleinen Kreis, gerne angenommen.
Damit wir den Anschluss an die neuen Medien nicht verlieren träume ich von mehr Präsenz im Internet. Seit 2007 schreibe ich mein eigenes Weblog und betreibe, wenn auch anfänglich unbewusst und sehr “leise” ein wenig Öffentlichkeitsarbeit für die St.Bartholomäusgemeinde.
Ich stelle fest, dass meine Besucherzahlen ansteigen sobald ich über ein religiöses oder kirchliches Thema schreibe. Aus der Verweildauer, den Kommentaren und den vielen Mails entnehme ich, dass meine Inhalte gelesen werden und das bestätigt mir, dass Religion ein Thema ist, das viele Menschen beschäftigt. Da ich ein derartiges Projekt jedoch nicht alleine stemmen kann bin ich derzeit auf der Suche nach begeisterten Mitstreitern. Sandhofen befindet sich noch im „Steinzeitalter des Internets“ und ich werde noch von vielen Gemeindemitgliedern wegen meiner Netzaktivitäten belächelt
Christa Schwemlein
Mein pastoraler Bereich – Fortsetzung 03
3.4.Mein biblisches Leitbild
Biblische Leitbilder hatte und habe ich viele. Sie wechseln, je nachdem in welcher Lebensphase oder Lebenssituation ich mich befinde. Zur Zeit beschäftigt mich die Beispielerzählung des „Barmherzigen Samariters“. In dieser Geschichte steckt so viel, dass ein jeder sich nehmen kann, was für ihn gerade anliegt oder was er braucht.
Da ist zum Beispiel der Appell „Handeln statt Reden!“. Provozierend an dieser Geschichte ist, dass die „Frommen“ versagen und ausgerechnet der verhasste Andersgläubige sich vorbildlich verhält. Sein spontanes Handeln hat etwas Selbstverständliches und Unspektakuläres. Er sieht den Verletzten, unterbricht seine Reise, leistet am Unfallort „erste Hilfe“ und leitet eine nachhaltige Versorgung ein, aber ohne sich selbst zu schaden.
„Wer ist mein Nächster?“ In dem Gleichnis werden weder Namen noch Gruppierungen genannt. Der Nächste ist auch derjenige, der einer anderen Gemeinschaft angehört, mit der man eventuell sogar zerstritten ist.
Der Verletzte ist ein „irgendwer“ – ein Mensch, so heißt es im Bibeltext. Höchstwahrscheinlich war er Jude. Die Samariter waren zur Zeit Jesu mit den Juden zerstritten, weil sie von ihnen nicht als vollwertige Glieder des auserwählten Volkes anerkannt wurden. Die Nächstenliebe beschränkte sich damals ausschließlich auf Menschen aus den „eigenen Reihen“.
Auch in demjenigen den Nächsten zu sehen, mit dem ich, warum auch immer, zerstritten bin, verlangt sehr viel und ist in meinen Augen schon fast eine Zumutung. Übertrage ich diesen Gedanken der Nächstenliebe auf meine Pfarrgemeinde so wäre dies, sofern wir diesen Gedanken in die Praxis umsetzen, ein kleiner Beitrag zu einem gelingenden Miteinander in der Seelsorgeeinheit, von dem die beiden so unterschiedlichen Pfarreien noch weit entfernt sind.
Fortsetzung folgt …
Christa Schwemlein
Mein pastoraler Bereich – Fortsetzung 02
Was die “Kirche” so alles wissen will
3.3. Meine Begabungen und Fähigkeiten
Ich verfüge über eine gute Intuition und die Fähigkeit, zwischen den Zeilen hören und lesen zu können. Ich arbeite strukturiert, kann gut delegieren und besitze Organisationstalent. Meine Ziele verfolge ich geduldig, jedoch nicht ohne eine gewisse Hartnäckigkeit, was mir beim Schreiben dieser Arbeit erst richtig bewusst wurde.
Ich spiele kein Instrument und bezeichne mich, auch wenn ich gerne singe, als unmusikalisch. Dennoch ist es mir gelungen, während meiner aktiven Gemeindearbeit eine Musikgruppe ins Leben zu rufen, die noch heute gemeinsam musiziert.
In einem meiner Arbeitszeugnisse wurde mir bescheinigt, dass ich die Gabe besitze, theoretisches Wissen sehr gut in die Praxis umsetzen zu können und die Fähigkeit, Mitarbeiter zum selbständigen Handeln zu motivieren.
Was ich nicht möchte weiss ich oftmals besser als das, was ich möchte. Auf keinen Fall möchte ich mich in die starren und seit Jahrzehnten eingefahrenen Strukturen in meiner Gemeinde einbinden lassen, beziehungsweise einen Platz zugewiesen bekommen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir immer das am besten gelingt, was auch meinen eigenen Bedürfnissen dient und mich in meiner Freiheit nicht einschränkt. Ich mag aus einem Ehrenamt aussteigen dürfen, wenn ich spüre, dass es nicht mehr zu mir passt oder das Amt mir keine Freude mehr bereitet. Ich wäre unglaubwürdig, würde ich weiter daran festhalten müssen.
Fortsetzung folgt …
Christa Schwemlein
Mein pastoraler Bereich – Fortsetzung 01
Gestern galt mein Blick der Vergangenheit. Heute richte ich mein Augenmerk auf die Gegenwart.
3.2. Mein pastorales Feld
Ein neues „pastorales Feld“ habe ich derzeit in meiner Gemeinde noch nicht gefunden. Dennoch bin ich pastoral nicht untätig. Seit vielen Jahren arbeite ich als ehrenamtliche Mitarbeiterin bei einer Beratungsstelle in ökumenischer Trägerschaft
Worum geht es in meinem pastoralen Feld?
Probleme und Krisen können jeden Menschen in jeder Lebensphase treffen. Die Probleme, mit denen ich bei meiner Arbeit konfrontiert werde sind vielfältig: Probleme in der Beziehung, Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz, Arbeitsplatzverlust, Sucht, Krankheit, Angst, Einsamkeit. Es kommen aber auch Menschen, die nach dem Sinn ihres Lebens oder nach Gott fragen. Es macht mir Freude, mit diesen Menschen kritisch über Gott und Glaube reden zu können. Für diese Gespräche hat mir der „Theologische Kurs“ viele Türen geöffnet.
Den Wandel unserer Zeit bekomme ich hautnah mit. Soziale Nachfragen mehren sich. Hilferufe wegen einer ungewollten Schwangerschaft sind dagegen seltener geworden.
Bei meiner Tätigkeit geht es nicht darum Ratschläge zu erteilen oder eigene Lösungen anzubieten, sondern vielmehr darum, nach den eigenen Ressourcen Ausschau zu halten und zu schauen, was der Ratsuchende selbst an Lösungsmöglichkeiten entwickeln kann. Manchmal kann ich nichts tun außer zuhören, trösten und die Menschen ein Stück weit begleiten.
Mein Glaube und meine Erfahrungen mit diesem sind die Wurzeln, aus denen ich den Mut und die Kraft für diese anspruchsvolle Aufgabe schöpfe. Meinen Dienst empfinde ich als einen christlichen. Christ sein heißt für mich nicht nur laut über und von Gott zu reden, sondern auch einem Menschen zum „Nächsten“ werden.
Ich engagiere mich derzeit mit 15 Stunden pro Monat. Hinzu kommen regelmäßige Supevisionsstunden und mehrere Fort- und Weiterbildungen. Trotz des großen Zeitaufwandes bereitet mir dieses „pastorale Feld“ sehr viel Freude.
Die Ausbildung, die Fort- und Weiterbildungen, die Supervisionen, der Austausch mit den Haupt- und Ehrenamtlichen schätze ich sehr und empfinde dies als eine große persönliche Bereicherung. Aus all dem nehme ich mindestens genauso viel mit wie ich gebe. In dieser Gemeinschaft erfahre ich Kirche, wie ich sie oftmals in meiner Gemeinde vor Ort vermisse.
Schwer fällt mir der Umgang mit Inszenierungen. Aber auch mit der Frage „Warum lässt Gott das zu?“ Akzeptieren zu müssen, dass es Schicksale ohne Hoffnung gibt ist für mich nur schwer zu verkraften. Der Wunsch zu helfen und die Erfahrung, es nicht zu können bringen mich an meine Grenzen.
Fortsetzung folgt…
Christa Schwemlein
Mein pastoraler Bereich – ein praktisches Beispiel
In den ersten beiden Teilen meiner Situationsanalyse hatte ich meine Pfarrgemeinde “St.Bartholomäus” in Mannheim-Sandhofen im Blick. Der dritte Teil stellte mich vor die Aufgabe, mein ehrenamtliches Praxisfeld zu beschreiben. Da nichts so interessant ist wie das Leben anderer Leute darf dieser Teil auch in die Öffentlichkeit
3.1. Situtationsbeschreibung
Im Frühjahr 2010 wurde ich nach einer Pause von einer Wahlperiode erneut in unseren Pfarrgemeinderat gewählt. Zuvor arbeitete ich 10 Jahre in diesem Gremium und vertrat die Gemeinde im Dekanatsrat Mannheim.
Zu dieser Zeit waren meine beiden Söhne noch Kinder und deshalb galt mein Engagement der Familienarbeit und der Kommunionkathechese. Fünf aufeinander folgende Jahre bereitete ich Kinder auf die Erstkommunion vor. Während dieser Zeit gelang es mir, eine Familiengottesdienstgruppe mit 10 aktiven Mitarbeiterinnen ins Leben zu rufen, ebenso eine Musikgruppe, die unsere Gottesdienste musikalisch begleitete.
Über Jahre konnte das FaGoDi-Team (Familiengottesdienst-Team) jeden Monat einen Familien- oder Kindergottesdienst im Wechsel feiern. Danach trafen wir uns zum Frühschoppen im Gemeindehaus, der von den Gemeindemitgliedern gerne angenommen wurde.
Im Frühjahr und im Herbst veranstalteten wir nach dem Gottesdienst Gemeindewanderungen in der Pfalz, an der sich immer mehr als 60 Wanderlustige jeglichen Alters beteiligten. Bald kam der Wunsch nach mehr Gemeinschaft auf. Zusammen mit meinem Mann organisierte ich daraufhin zweitägige Fahrradtouren in die nähere Umgebung. Übernachtet haben wir in Jugendherbergen.
Aus den Musikern, deren musikalischen Fähigkeiten am Anfang sehr unterschiedlich waren, entwickelte sich die Band „FaGoDi and friends“, die sich mit ihrem Können und Repertoire nicht verstecken muss. Von den FaGoDi-Mitgliedern organisatorisch unterstützt, gab die Band in den Jahren 2005 und 2007 in der Adventszeit zwei Konzerte in unserer Bartholomäuskirche. Beide Male konnte eine ansehnliche Summe an die „Mannheimer Straßenkinder“ übergeben werden. ABER …
dies alles war einmal …
Als ich mich für die Zeit des „Theologischen Kurses“ (2006-2009) aus der aktiven Gemeindearbeit zurückzog fingen die Aktivitäten an einzuschlafen. An diese aktive Zeit erinnern heute nur noch der Kinderkreuzweg und die Kinderkrippenfeier, die auf das Engagement einer einzelnen Person zurückzuführen sind.
Während der Zeit meiner theologischen Ausbildung habe ich mich immer mehr von meinem „alten“ Glauben verabschiedet. Ich spürte sehr deutlich, dass ich meinem „pastoralen Feld“ in der Gemeinde entwachsen war. Die Liturgie liebe ich noch immer. Aber ich benötige keine Verkehrsschilder oder sonstiges Legematerial mehr, um Gottesdienst feiern zu können. Mir genügt die frohe Botschaft. Damit meine ich die aus der Bibel und nicht die von Eugen Roth, Reinhard Mey oder sonst wem. Vielleicht ist das der Grund, weshalb die WeG-Gemeinschaft die einzige Gruppierung war, der ich während meiner “Auszeit” treu geblieben bin. Hier habe ich auch bei unserem dritten Glaubenskurs im vergangenem Jahr sehr gerne als Gesprächsleiterin mitgewirkt.
Fortsetzung folgt ….
Christa Schwemlein