Der Clown – eine Spiegelmeditation zur Fastenzeit
Ich halte mir den Spiegel vor Augen und schaue hinein. Wer bist du, der mir da entgegegen lacht? Wir sind uns gegenüber und doch so weit voneinander entfernt. Ich stelle Fragen - aber du bleibst stumm.
Du gleichst mir.
Wer bist du?
Bin ich es etwa selbst?
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Kleine Bibelkunde in der Fastenzeit – Der Spiegel
Spr 27,19
Wie Wasser ein Spiegel ist für das Gesicht, so ist das Herz des Menschen ein Spiegel für den Menschen.
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Spiegelgeschichten
Der Angst mit Humor begegnen war eine, wenn man so will, therapeutische Spiegelübung, von der ich im letzten Jahr erzählte.
Der Spiegel ein Therapeut?
Dieser Gedanke kam mir heute Früh – beim Blick in den Spiegel. Schnell strich ich über die Bluse, zupfte hier und dort und trug zum Schluß noch etwas Lippenstift auf. Mit dem, was mir entgegenblickte, war ich zufrieden. Ja, so konnte ich zum Einkaufen gehen. Jedoch, wie aus heiterem Himmel war plötzlich Klaus Hoffmann’s „Um zu werden“ präsent.
Ich wurde nachdenklich. So kam es, dass ich länger als sonst vor unserem Spiegel verweilte. Das Unkorrekte, was mich bei meinem Anblick störte, war mit wenigen Handgriffen zurechtgerückt, so dass ich danach mit meinem äußeren Erscheinugsbild zufrieden war. Je intensiver ich mich jedoch mit meinem Spiegelbild beschäftigte, umso vorlauter wurde Klaus Hoffmann’s Stimme: „Wer ist das, der da aus dem Spiegel lacht?“
Ja, wer ist das? Bin das wirklich ich? Oder ist es nur eine meiner vielen Masken?
“Wie Wasser ein Spiegel ist für unser Gesicht, so ist das Herz des Menschen ein Spiegel für den Menschen“, so lautet der Bibelspruch, mit dem ich mich heute beschäftigte.
Das Herz – mein inneres Spiegelbild?
Oh je, mir wird Angst. Aus der Vergangenheit weiß ich, dass der Blick dahin oft schonungslos und hammerhart ist. Ich sehe Fehler und Schwächen. Es wäre falsch zu sagen, dass ich nur negative Eigenschaften wahrnehme. Natürlich erkenne ich auch Talente und Stärken, die in mir stecken. Nur manchmal ist der Spiegel „blind“ und gehört, um wieder klar sehen zu können, dringend geputzt.
Fastentage können Türen öffen – auch die Tür nach Innen. Sie können, sofern man sich darauf einlässt, dem Spiegel die Patina nehmen, damit er wieder voll und ganz therapeutisch wirken kann.
Vielleicht nennt man ja deshalb die Fastenzeit auch Frühjahrsputz für die Seele?
Christa Schwemlein
Heute
Heute ist der erste Tag der Zeit,
die uns noch zum Leben bleibt.
Heute ist aber auch der letzteTag der Zeit,
die wir bisher gelebt haben.
Wollen wir doch beides leben,
den neuen Anfang und das Ende,
frisch und unbefangen wie am Anfang,
und so bewusst, als stünden wir an unserem Ende.
***
Diese Zeilen begleiten mich seit meinem gestrigen Kinobesuch – “Kirschblüten- Hanami” von Doris Dörrie.
Ein Film, der sich mit der menschlichen Vergänglichkeit und dem “Altwerden” in unserer heutigen Gesellschaft auseinandersetzt und glleichzeitig Mut macht, auch mal etwas ganz Verrücktes zu wagen.
Christa Schwemlein
Manche Menschen – Aus meinem Postkasten –
Manche Menschen….
- Manche Menschen wissen nicht, wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.
- Manche Menschen wissen nicht, wie gut es tut, sie nur zu sehen.
- Manche Menschen wissen nicht, wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt.
- Manche Menschen wissen nicht, dass sie ein Geschenk des Himmels sind.Sie wüssten es, würden wir es ihnen sagen.
Paul Celan, in:
Krass, konkret, katholisch: Beten, Verlag Haus Altenberg 2004, 34
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Liebe Manuela,
ich danke dir für diese Zeilen, die wunderbar hierher passen. Eines ist mir beim Lesen und in der Reflektion aufgefallen:
Manche Menschen bekommen dies zwar alles gesagt, aber sie hören es nicht. Auch solche Menschen gibt es.
Dir ganz liebe Grüße
Christa
Verrückt?
Ver-rueckte
sind sozialkritische Leute,
lese ich heute. Sie hätten die Fähigkeit, verbindliche Normen in Frage zu stellen und am Rande der Wirklichkeit zu leben.
Verrückt?
Wenn Blogger denken…
…, dann entsteht ein Blogbeitrag
manchmal auch ein Kommentar und wenn’s ganz dicke kommt sogar ein eigenes Blog.
Blogger sind scheinbar ein besonderes Völkchen. Sie denken vor, nach und mit. Manche denken quer und anders, wieder andere innovativ. Es gibt nichts im Netz, worüber nicht gedacht wird.
Ich zähle mich ja eher zu den Bauchmenschen. Dennoch kommt es vor, dass auch ich mich hin und wieder meines Verstandes bediene und danach anfange zu denken. So vorgestern Nacht. Die Ergebnisse meiner Gedanken waren eine längere Diskussion hier auf diesem Blog, ein kurzer Gedankenaustausch hinter den Kulissen, sowie ein Kommentar, den ich auf Ulf’s Blog hinterließ, der jene Nacht, genau wie ich, mit denken verbrachte.
Meine „lange Nacht des Denkens“ führte allerdings auch dazu, dass mir seither diese Geschichte im Kopf herum schwirrt, die ich im September hier auf meinem Blog veröffentlichte.
Ach, und während ich dies hier schreibe, werde ich nachdenklich und frage mich, ob es denn immer so gut und richtig ist, so viel zu denken. Wäre es manchmal nicht besser, hinter all dem kopflastigen Denken öfters mal das Herz duchscheinen zu lassen?
“Gehirnlose Momente – manchmal meine schönsten.” Ein schöner Spruch! Nur welcher Denker hat das nun wieder gesagt?
Ich muss nachdenken!
Christa Schwemlein
Der Clown – Mitternachtsgedanken zur Fastenzeit
Masken war das Thema einer von mir geleiteten Fastenwoche vor einigen Jahren. An einem der Abende versuchten wir, unseren Alltagsmasken auf die Schliche zu kommen und fragten uns: Hinter welcher Maske verstecke ich meine Sorgen, Ängste und Schwächen?
Ich gehe davon aus, dass jeder, der hier bei mir liest seine eigenen Masken ganz genau kennt. Deshalb möchte ich an dieser Stelle nicht näher auf dieses Fragen eingehen.
Von einer ganz anderen Maske möchte ich berichten. Es war ein Mittwochabend. Wir waren fast am Ende unserer Gruppenstunde, da fragte eine sonst eher stille Frau in unserem Kreis, ob denn das Wörtchen “man” nicht auch eine Art Maske sei? Wie? Wir wussten zunächst nicht, was sie meinte und worauf ihre Frage zielte. Es entstand eine lange Diskussion, die uns an diesem Abend “Überstunden” machen ließ.
Ich kann nicht mehr alles wortgetreu wiedergeben, zulange ist es schon her. Sinngemäß haben wir folgendermaßen diskutiert: “Man” ist eine wunderbare Maske für alle Schwächen, zu denen wir (ich) nicht so gerne stehe(n). “Man” ist unpersönlich und da jeder damit gemeint sein könnte, schafft es Distanz.
“Man” dient auch als wunderbares Versteck die eigenen Gefühle zu verbergen. “Das sagt man nicht” geht doch viel leichter über die Lippen als “ich bin verletzt.”
Und wird “man” nicht auch benutzt, wenn “man” Angst hat auf andere zuzugehen? Oder “man” Angst hat Konflikte in einem persönlichen Gespräch zu klären, obwohl man ganz genau weiß, dass diese Art der Kommunikation das Beste wäre – uns einander näher rücken ließe?
Aber vielleicht ist es ja genau das, was “man” mit diesem kleinen Wort vermeiden will.
Christa Schwemlein
Wir ernten das, was wir säen!
Heute bin ich schreibfaul
Daher nur ein Link:
Diesen Beitrag habe ich vor genau einem Jahr geschrieben. Ich finde, er ist heute noch genauso aktuell wie damals. Aber überzeugt euch doch am besten selbst.
Ach ist das schön, einfach mal in die Schublade greifen zu können
Christa