Der Clown – Abendgedanken zur Fastenzeit
Masken war das Thema einer Fastenwoche, die ich vor Jahren geleitet habe. Angeregt wurde ich damals durch die Bekannschaft der “Nicks” im Internet. Die Woche war ein voller Erfolg, in der wir trotz aller Ernsthaftigkeit auch sehr viel zu Lachen hatten.
Masken, will ich sie lüften, weckt das in mir erst mal Angst und macht mich unsicher. Ich gebe zu, dieser Schritt ist ein Wagnis. Diese Erfahrung habe ich auf unser Heldenreise im letzten Jahr gemacht. Es erfordert in der Tat den Mut eines Helden - vor allen Dingen aber das Vertrauen zu mir selbst.
Ängste können ja sehr verschieden sein. Ich vergleiche Angst gerne mit einem Warnsystem, das mir hilft zu überleben. Ich kenne auch Ängste, die so stark sind, dass sie mich, wie der Volksmund sagt, lähmen und handlungsunfähig machen. Der Spielraum ist groß – ja.
Es gibt Menschen, die haben Angst ihre Sehnsüchte aufzuwecken, die sie nicht leben können oder vielleicht nicht leben dürfen. Wieder andere leben nach der Devise: “Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß” und lassen, der guten Ordnung halber - ihre Maske auf. Andere haben Angst, die Maske des guten Rufes und der Ehre zu verlieren. Andere verstecken hinter der Maske ihre Gefühle, lese ich bei Berend.
Masken sind vielfältig und so bunt wie der Karneval selbst.
Christa Schwemlein
Der Beitrag wurde am Donnerstag, den 28. Februar 2008 um 21:38 Uhr veröffentlicht und wurde unter Fasten abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
5 Reaktionen zu “Der Clown – Abendgedanken zur Fastenzeit”
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Am 29. Februar 2008 um 11:42 Uhr
Das Thema Masken finde ich immer wieder interessant. Es braucht in der Tat manchmal viel Mut eine Maske fallen zu lassen. Oftmals ist es die Angst vor Verletzung, wenn wir unsere Gefühle, unser wahres Ich zeigen. Ja, es gibt viele bunte unterschiedliche Masken.
Liebe Grüße,
Martina
Am 5. März 2008 um 06:27 Uhr
Hallo Christa,
bin über Berend Lange auf deine Seite gestoßen, ein wunderbares Netzwerk hier von Leuten, die es schaffen mit Fragen Antworten zu geben.
Zum Thema Masken sehe ich nicht nur zur Karnevals-/Faschingszeit den Sinn ein anderes ich zu Leben.
Der Ausgleich in uns selbst, das ying und yang ist ständig vorhanden.
Eine Maske legen wir uns zu, um nur die für uns positive Seite zu zeigen, obwohl jeder ohne die andere Seite nur ein halber Mensch ist.
Loslassen von dieser Maske bedeutet diese andere Seite zu akzeptieren und sein ganzes wirkliches Selbst zu offenbaren.
Das ist nur möglich wenn man sich selbst auch so akzeptiert und liebt.
Die liebevolle Zuwendung auch zu der anderen Seite löscht die Ängste aus und macht stark.
Stark genug um die Maske fallen lassen zu können.
Wenn Offenheit mit Verletzlichkeit einhergeht dann besteht hierdurch aber die Chance die Verletzungen die mir und die ich anderen zugefügt habe zu vergeben.
Die negativen Gefühle lösen sich dadurch auf und Heilung ist die Folge.
Eine glückliche Zeit
Chris
Am 5. März 2008 um 11:55 Uhr
Ja, Masken verstecken im Grunde immer nur die Gefühle. Egal welcher Natur sie sind. Masken fallen zu lassen, das ist nicht leicht. Aber hinterher, mit dem wahren Gesicht fühlt man sich sehr viel besser als vorher. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Denn nichts ist schöner und besser als authentisch durchs Leben zu gehen.
Herzlicher Gruß von Renate
Am 5. März 2008 um 20:01 Uhr
Hallo Chris,
na, dann scheinen sich in diesem “Netzewerk” ja lauter Anhänger von Sokrates zu tummeln, die sich in Mäeutik üben.
Was du schreibst sehe ich auch so und habe es in ähnlicher Form hier
– http://ver-rueckt.net/?p=914 -
geschrieben.
Ich denke wichtiger als die andere Seite zu akzeptieren ist, sich mit ihr auszusöhnen und sie anzunehmen.
Ewald schrieb hier auf meinem Blog mal: “Wenn du ganz bei dir bist, kann dir eigentlich gar nichts passieren”. Ja ich denke, das triffts genau, wenn ich ganz bei mir bin brauche ich keine Maske.
Vergebung ist ein anderes großes Thema, zu dem ich mittlerweile eine ganz eigene Meinung habe, die von allen gängigen Lehrweisheiten abweicht.
Jetzt mal ganz was anderes. Als ich heute deine Seite öffnete, gingen bei mir sofort die Mundwinkel hoch. *süß* – Das war ein kleiner Glücksmoment und ich sag mal DANKE. Nach mehr als 4 Jahre Internetzugehörigkeit, mag ich ich diese Dinger immer noch sehr.
Gruß
Christa
Am 5. März 2008 um 20:20 Uhr
Hi Renate,
ja das kenne ich auch. Irgendwie ist es komisch mit den Masken. Manchmal denke ich, dass gerade Maskenträger sich am meisten vor der Natürlichkeit fürchten.
LG – Christa