Iris Welling – darf ich vorstellen?
Alle Wünsche kann man nicht erfüllen und nicht alle Träume werden war, ….
heißt es in einem alten Schlager. Das gilt jedoch nicht für die in Sandhofen lebende Autorin Iris Welling. Mit ihrem zweiten Buch
Jasminchen – Vom Kinderwagen zum Kleinwagen
ist für sie nun endlich ein langjähriger Traum in Erfüllung gegangen. Dieses Buch beinhaltet lustige Anekdoten und Geschichten aus dem Leben ihrer Nichte und Patentochter Jasmin und ist seit April käuflich zu erwerben. Heute freu’ ich mich Frau Welling, die auch unsere Kundin ist, hier auf meinen ver-rueckten Seiten begrüßen zu dürfen.
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Frau Welling Sie schreiben ja schon viele Jahre. Die ersten Episoden von Jasminchen erschienen bereits vor 20 Jahren in unserem Mannheimer Morgen. Und die „Vorlese-Ecke für Kinder“ ist in unserer Stadtteilzeitung nicht mehr wegzudenken. Ich bin neugierig. Wie sind Sie eigentlich zum Schreiben gekommen?
Wie alles begann? Nun Frau Schwemlein lassen Sie mich kurz nachdenken.
“Du hast schon in der Schule tolle Aufsätze geschrieben”, erinnerte mich eine ehemalige Mitschülerin beim letzten Oldie-Klassentreffen. Das stimmte zwar, aber oft stand darunter der Hinweis: “Tolle Fantasie, aber Thema verfehlt” und noch öfter “Schrift unleserlich!” Beides kam meiner Benotung nicht gerade zu gute, aber das Genie wird eben allzu oft verkannt…
Lach, ja so ist das häufig, dass Genies verkannt werden. Mein Deutschlehrer würde sich auch im Grabe drehen, wenn er wüsste, was ich hier so alles öffentlich von mir gebe.
In meiner Jugend jagte mich meine Mutter jeden Sommer aus dem stillen, gemütlichen Kämmerlein zum Spielen nach draußen in den langweiligen Hof oder auf die laute Straße. Stubenhockerin wurde ich genannt …obwohl SIE es war, die mich von klein auf mit in die Sandhofer Bücherei schleppte. Damals wurde in der Bibliothek noch mit Argusaugen darüber gewacht, dass man beim scheinbar ziellosen Umherschlendern nicht die Grenze zur Erwachsenenabtleilung überschritt. Heute stöbere ich umgekehrt wieder in den Kinderbüchern, um bei berühmten Kollegen nachzulesen und zu lernen.
Ja, daran erinnere ich mich auch. Ich habe als Kind auch viele Stunden in unserer Stadtbücherei in Neckarau verbracht und wurde auch ständig aus der Erwachsenenabteilung vertrieben.
Doch zwischendurch kam alles erst einmal ganz anders: Bis Mitte zwanzig war ich Schlagzeugerin, bis sich die Band auflöste. Jetzt „Hobby-los“ erinnerte ich mich an meine längst vergessene Lust am Schreiben. Mit einer Schreibmaschine – und es war KEINE elektrische – schrieb ich über ein Weihnachtsfest in meiner Kindheit und schickte den Text an den damaligen „Lokal-Anzeiger“. Dort hielt man den Text für zu lang und nicht für eine solche Zeitung geeignet, aber man wollte mich als freischaffende Reporterin haben – nur das wollte ICH nicht! Noch am gleichen Tag stopfte ich – im wahrsten Sinne des Wortes – den Text in ein Kuvert und schickte ihn an den Mannheimer Morgen. Ich hatte bis dato keine Ahnung von Stadtteilseiten, auch kannte ich keinen Redakteur, aber mein Text landete auf dem richtigen Schreibtisch…das sind wohl die Schicksalswege im Leben!
Man könnte auch Glück sagen.
So lernte ich Angelika von Bülow kennen, die damals den Bereich im Mannheimer Norden betreute und die erste Jasminchen-Geschichte – das „Dudu-Gefecht” im Mannheimer Morgern veröffentlichte. Jahre später erzählte ich Angelika von meinen Jasminchen-Buch Plänen. Sie war begeistert und wollte mich unterstützen. Meine Schwester Heike meckerte in vierteljährlichem Rhythmus . “Das druckt dir inzwischen jedes Copy-Shop!”
Also ging ich mit meinen Fotos und einem Berg Papier in “jedes Copy-Shop” – aber von Service keine Spur. Ich erfuhr etwas über Bilder scannen und Datei-Namen, von denen ich noch nie gehört hatte! Den PC- Betreuungsdienst Ihres Mannes gab es da noch nicht.
Stimmt! Damals fuhr mein Mann noch täglich nach Frankfurt ins Rechenzentrum der damaligen BfG-Bank.
Dann wollte ich unbedingt mit meinem Freibad-Drachenbuch fertig werden, vor allem, weil es wieder mehr Gerüchte um die Schließung des Freibades gab – und einem geschlossenen Freibad braucht man kein Kinderbuch zu widmen. Alos wurde das „Jasminchen-Buch“ wieder verschoben!
Huch schreiben macht ja richtig Streß
Ja Frau Schwemlein, manchmal schon ein bisschen. Dann verstarb Angelika von Bülow. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen und schwor mir selbst, das Buch jetzt wirklich fertig zu machen. Meine Schwester Heike sagte wieder “Das druckt dir doch jedes Copy-Shop!”
Also zog ich wieder los und erfuhr – oh graus- etwas über pdf- Dateien und Layout…ABER zum Glück war Jasminchen selbst jetzt alt genug, DAS zu verstehen. Sie wollte natürlich alles per Internet machen: BOD – books on demand –hieß das Zauberwort, bis ich die Druckerei Hanel in Mannheim entdeckte und – warum auch immer- deren Web-Site war mir gleich sympathisch. Allerdings war es ein harter Kampf, bis ich Jasminchen dazu brachte dort einmal vorbeizugehen. “IRIS , du bist altmodisch, das macht man heute alles on-line…!”
Oh je Frau Welling, das kenn’ ich. Das musste ich mir von meinen Söhnen auch immer sagen lassen. Und, ach ja, auch heute noch. So sehr ich das Internet inzwischen auch mag, aber es gibt Dinge, die regle ich einfach immer noch gerne persönlich.
Da sind wir uns ähnlich. Doch als Jasmin dann endlich persönlich bei der Firma Hanel vorbeiging, war sie total begeistert, wie freundlich, nett und vor allem hilfsbreit die Mitarbeiter dort waren. Sie bekam Tipps und Hilfestellungen – und ich hatte später – sie entschwand natürlich noch VOR Drucklegung nach Australien – Menschen, die ich anrufen und ihnen vorjammern konnte, dass ich noch Tippfehler entdeckt hätte und, und, und…
Jasminchen selbst konnte ich das Buch und seinen bisherigen Erfolg sogar über Skype mitteilen, wozu ich – dank der Unterstützung Ihres Mannes – sogar ganz alleine fähig bin!
Das freut mich Frau Welling! Mir ist etwas augefallen. Darf ich es Ihnen sagen?
Nur zu.
Ihre Patentochter ist inzwischen eine erwachsene Frau und steht mit beiden Beinen im Leben und sie sprechen immer noch von Jasminchen.
Hm, für mich ist sie und wird es auch immer bleiben: Mein Jasminchen.
Danke Frau Welling für die Zeit, die Sie sich für dieses Interview genommen haben. Mein Mann und ich wünschen Ihnen alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
Ihre
Christa Schwemlein
Der Beitrag wurde am Dienstag, den 2. Oktober 2012 um 23:18 Uhr veröffentlicht und wurde unter Bücher, Geschichten, Nur so..., Zitate abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
2 Reaktionen zu “Iris Welling – darf ich vorstellen?”
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Am 15. Oktober 2012 um 12:29 Uhr
Hallo Frau Schwemlein,
mal wieder vielen, vielen Dank für Ihre Unterstützung des “armen Poeten” oder vielmehr Poetin ( zum Glück regnet es noch nicht bei mir herein).Falls jemand die arme Poetin -also mich- unterstützen will: In Sandhofen ist das Buch noch bei Schreibwaren-Kirsch und bei Schreibwaren -Benz erhältlich – und für die “Aussergewärtigen”: beim Mannheimer Morgen Kunden/ Book-Shop in den Planken
Gruss vom Schrei(b)tisch aus Sandhofen
Iris Welling
Am 15. Oktober 2012 um 15:48 Uhr
Hallo Frau Welling,
gern geschehen. Wegen des Todes meiner Schwiegermutter hat es leider ein wenig länger gedauert.
Auf Facebook habe ich inzwischen auch auf ihr neuestes Werk aufmerksam gemacht. Jetzt muss ich nur noch meinen Mann zum “zwitschern” bringen. Aber ich glaube, da haben wir schlechte Karten.
Aber wie wär’ es mit Ihnen? Möchten Sie sich nicht auch einen Facebookaccount einrichten und dort hin und wieder mit uns plaudern? Oder einen XING-account? Für den Anfang genügt ein kostenloser Account.
Zu Facebook habe ich einen lesenswerten Beitrag für Sie gefunden. Er ist heute im Blog vom Haufe Verlag “Meine Firma und ich” erschienen. Sollten Sie Fragen haben, dürfen Sie sich gerne an uns wenden. Das gehört zu unserem Service. Hier nun der Link:
http://blog.meine-firma-und-ich.de/tipps-fuer-die-facebook-firmenseite/
Übrigens “Jasminchen” bloggt auch. Wie wäre es mit einem eigenen Blog, Frau Welling? Jasmin kann Ihnen da sicherlich behilflich sein. Nur Mut! Sie wissen, wer den Mund nicht aufbekommt, wird nicht wahrgenommen. Das ist eine alte Marketingweisheit.
Gibt es denn auch einen Link zum Book-Shop, damit man eventuell online bestellen kann? Vielleicht legen Sie sich auch eine zweite E-Mailadresse zu, damit Ihre Fans direkt bei Ihnen bestellen können. Sie könnten das Buch dann gleich mit einer Widmung versehen. Fänd’ ich schön.
Übrigens: Ihr Artikel “Mutter Baum lässt ihre Kinder fliegen” in der “Vorlesecke für Kinder” in unserer Stadtteilzeitung hat mir sehr gut gefallen.
Liebe Grüße
Christa Schwemlein