Ich glaub’ mich laust der Affe …
…., war mein erster Gedanke, als ich vergangene Woche das Persönlichkeitsblog von Roland Kopp-Wichmann öffnete. Warum? Schauen Sie nach! Ich wünsche Ihnen schon jetzt eine anregende Lektüre.
Es gibt Menschen, die etwas Offensichtliches leugnen, um sich selbst nicht mit einer unangenehmen Wahrheit konfrontieren zu müssen. Vertuschen oder Verdrängen, so Kopp-Wichmann, sei der falsche Weg mit Ängsten umzugehen.
Im Grunde nichts Neues. Wer schaut schon gerne in den Spiegel, wenn er etwas nicht sehen mag? Nur derjenige, der zu seinen Fehlern und Schwächen steht, kann auch etwas ändern. Mit einem Beispiel aus der katholischen Kirche verleiht Kopp-Wichmann seinem Beitrag rund um das Thema Angst Nachdruck. Zuvor warnt er jedoch streng katholische Leser vor dem eingebundenen Video und empfiehlt diesen Christen, die Website vorsichtshalber zu verlassen.
Neugierig wie ich nun mal bin habe ich mir das Video natürlich erst recht angesehen und den Artikel auch zu Ende gelesen. Sie sehen: ICH LEBE NOCH! Allerdings stellt sich mir jetzt die Frage: Wie ernst nehme ich es mit meinem Glauben? Nun, Spaß beiseite.
Die Missbrauchsvorfälle innerhalb der katholischen Kirche haben auch bei mir eine zwiespältige Stimmung hervorgerufen. Natürlich ist Missbrauch nicht nur Thema der katholischen Kirche. Die ganze Gesellschaft ist davon betroffen. Diese Tatsache ändert jedoch nichts an den Vergehen in der Kirche. Es wäre ein Armutszeugnis der Kirche, wenn sie sich damit zufrieden gäbe, dass der Rest der Gesellschaft noch sehr viel mehr betroffen ist. Für keinen der Missbrauchsfälle gibt es eine Entschuldigung. Und jeder, der diesen Skandal in irgendeiner Form zu erklären versucht begibt sich auf dünnes Eis.
Die Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche ist dieser Tage mehr als kritisch. Der Spruch, „Jede Krise ist auch eine Chance“, könnte zutreffen. Aus meiner Sicht aber nur dann, wenn die Missstände auf den Tisch gebracht werden, offen darüber gesprochen wird und letztendlich Konsequenzen aus der Misere gezogen werden. Dazu braucht es noch nicht einmal frischen Wind. Die Umsetzung der eigenen alten Glaubenslehren im Umgang mit „Schuld“ würden meines Erachtens genügen, um den Weg in eine glaubwürdige Kirche wieder zu ebnen.
„Setzen 6!“, höre ich meinen verstorbenen Deutschlehrer sagen. „Thema verfehlt!“
Liebe Leserinnen und Leser, wieder einmal habe ich mich verplaudert. Eigentlich wollte ich Ihnen nur mitteilen, dass ich die Geschichte von „dem Mann mit dem Krokodil unterm Bett“, die ich vergeblich suchte, als ich den Beitrag von Roland Kopp-Wichmann kommentierte inzwischen gefunden habe.
Hachz, ein ordentliches Haus verliert halt nix!
Christa Schwemlein
Kleingedrucketes:
Zur Geschichte finden Sie über den Beitrag “Das gehört mir nicht!“
Der Beitrag wurde am Sonntag, den 11. April 2010 um 18:39 Uhr veröffentlicht und wurde unter Blog-Geflüster, Eigene Gedanken zu..., Kirche, Zitate abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
2 Reaktionen zu “Ich glaub’ mich laust der Affe …”
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Am 29. Mai 2010 um 15:35 Uhr
[...] ist interessant. Kaum schreibe ich über Glaube oder wie neulich über die Kirche füllt sich mein Postkasten rasend schnell. Merwürdig? Hm, eher [...]
Am 9. Juni 2011 um 23:04 Uhr
[...] ist auch der Grund, weshalb ich die Geschichte „vom Krokodil unterm Bett“ hier nicht veröffentlichen mag. Fein säuberlich war diese Erzählung in einem meiner beiden [...]