Manchmal feiern wir mitten im Tag …
Eigentlich wollte ich ja nur ein Präsent für die Frau besorgen, die seit Jahren dafür verantwortlich ist, dass ich nicht so alt aussehe, wie ich in Wirklichkeit bin. Eine Flasche Prosecco sollte es sein.
“Einen kleinen Moment noch Signora” sagt er und bietet mir zur Überbrückung ein Schlückchen Weißwein an. “Probieren Sie, dieser ist heute frisch eingetroffen.”
Mhmmm …frisch und spritzig, einfach lecker – er hat Recht, es muss nicht immer ein “Pfälzer” sein. Ich bestelle drei Flaschen.
“So jetzt, wem möchten Sie denn den Prosecco schenken und für welchen Anlass?”
“Na, Sie machen das aber gut”, antworte ich und denke dabei an meinen Beitrag, den ich für das Gemeinschaftsprojekt schreiben will. “Der Prosecco ist für meine Kosmetikerin, die morgen Ihr neues Ladengeschäft eröffnen wird.”
“Hm… wie wäre es einmal mit einem Rosé?”
“Ja, warum eigentlich nicht?”
“Der Weiße ist aber auch sehr gut. Aber die Entscheidung liegt natürlich ganz bei Ihnen.”
Ich nehme beide – und noch eine dritte Flasche für uns.
“Schauen Sie mal hier. Das würde das ganze rund machen”. Er zeigt mir ein Päckchen “Misto Esotico”, gemischte Schokoloade.
“O.k. Nehm’ ich auch.”
“Da wird sich ihre Kosmetikerin aber bestimmt freuen”, stellt er fest, lächelt mich an und verpackt meine Einkäufe liebevoll zu einem Geschenk.
Inzwischen bin ich bei meinem zweiten Schlückchen Weißwein - süffig! Schon mal da, kaufe ich noch ein wenig Parmaschinken, ein bisschen Salami – von dieser und jener -, ein Stückchen Käse, ein paar Oliven, getrocknete Tomaten und zum Schluß noch ein Olivenbrot.
Ich zahle 120,00 Euro , muss dennoch schmunzeln und denke: War das jetzt ein Werbefehler?
Zu Hause angekommen treffe ich meinen Mann im Garten. Er unterhält sich mit unseren Nachbarn. Ich deute auf meine Einkäufe und muss lachen. Ich wollte doch nur ein Präsent besorgen. Mann und Nachbarn stimmen ins Gelächter ein: “Oh warst du in Lampertheim beim Italiener?”.
Lange Rede kurzer Sinn. Wir verkosteten zuerst den Prosecco, danach den Wein. Aßen Schinken, Salami, Oliven und Tomaten als Vorspeise. Danach Spaghetti mit Hackfleischsoße, die für das heutige Mittagessen vorgesehen waren. Und zum Schluß den Käse.
Ganz unverhofft und mitten im Tag feierten wir mit unseren Nachbarn ein wunderschönes Fest, das, wäre es geplant und organisiert gewesen, bestimmt nicht so zustande gekommen wäre. – verrückt!!!
Übrigens, dieser Beitrag ist hauptsächlich den Personen gewidmet, die sich Gedanken darüber machen, ob es für mich auch noch ein Leben außerhalb des Internets gibt. Leute ich kann euch beruhigen: Das gibt es!
Ich versichere hoch und heilig: “Ich habe den Anschluß an die Realität nicht verloren!”
Hier ein paar Beweise
Später besuche ich mit meinem Mann ein Konzert, morgen Früh bin ich im “WEGgemeinschaftsgottesdienst”, anschließend zum Mittagessen in unserem Gemeindehaus. Am Nachmittag bin ich bei Beate Bauer eingeladen, die morgen in Sandhofen “Hautnah Cosmetics“ neu eröffnen wird. Und darauf freue ich mich ganz besonders.
In diesem Sinne habt ein schönes Wochenende – alle miteinander.
Christa Schwemlein
Der Beitrag wurde am Samstag, den 14. Juni 2008 um 17:00 Uhr veröffentlicht und wurde unter Blog-Geflüster, Freundschaft, Nur so..., Zeit abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
4 Reaktionen zu “Manchmal feiern wir mitten im Tag …”
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Am 15. Juni 2008 um 10:08 Uhr
Also an diesen leckeren Tisch hätte ich mich auch gesetzt.
Liebe Grüße
Nadine
Am 4. Juli 2008 um 08:16 Uhr
Ich suchte dieses Lied “Manchmal feiern wir mitten im Tag…” und stieß auf diesen höchst vergnüglichen, erfrischenden, belebenden Eintrag in Deinem Blog. Ja, es gibt ein Leben außerhalb des Netzes, und es ist wichtig, sich immer wieder einmal daran erinnern zu lassen. Viele liebe Grüße aus Wien. In Lampertheim wohnt übrigens meine Lieblingstante (2. Grades). LG Uwe
Am 10. Juli 2009 um 10:47 Uhr
hmmmmmm…….ja, es gibt sicher noch ein Leben ausserhalb des Internets.
Würde ich aber nur so erquickliche Beiträge finden, könnte ich nicht mehr dafür garantieren, dass ich mich auch mal vom PC losreissen kann.
Toll, dieser “aussergewöhnliche Feiertag” und die Darstellung desselben haben vergnügliche und heitere Leseminuten garantiert.
Liebe Grüße nach Sandhofen “vun de Blumenau”
Monika
Am 10. Juli 2009 um 11:09 Uhr
Dann schicke ich mal viele Grüße von Sandhofen auf die Blumenau. Das war damals ein wirklich unverhofft schöner “Feiertag”. Schade, dass wir uns für solche Begegnungen so wenig Zeit nehmen oder einfach nicht flexibel genug sind, weil wir meinen die “Pflicht” würde uns rufen. *lach*
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünsche ich Ihnen.
Christa