Lesestoff
Liebe Leserinnen und Leser,
mit diesem Blumengruß verabschiede ich mich vorerst von Ihnen. Wie ich bereits in meinem Beitrag Melancholisches schrieb, liegt eine sehr schöne und ausgefüllte, aber zugleich auch eine sehr bewegte Zeit hinter mir. Schaue ich auf die vergangenen Jahre zurück, waren diese alles andere als ein lässiger Spaziergang. Dennoch bereue ich ihn nicht.
Obwohl ich mit dieser extremen Lebensweise schon ganz schön oft auf die Nase fiel, gefallen mir im Rückblick ausgerechnet die Lebensphasen, wo ich an meine eigenen Grenzen stieß, am besten.
“Die eigene Mitte finden“, lese ich oft. Nur wie komme ich dahin? Empfehlungen gibt es viele. Auch hier wird jeder seinen eigenen Weg finden müssen.
Ich stelle mir gerade einen Kreis vor. Die Mitte des Kreises definiert sich aus dem jeweils gleichen Abstand zu den Rändern. Was würde passieren, wenn ich diese Ränder ständig meide? Ich wäre in der Mitte, ja – in meiner Mitte? Würde ich mit dieser Einstellung je meine Grenzen kennen lernen? Würde ich Grenzüberschreitungen wahrnehmen? Fragen sind das, ich weiß.
Es war spannend über genau diese Fragen mit meinem Sohn während unserer gemeinsamen Schottlandreise im letzten Sommer „fachzusimpeln“.
Ich frage mich oft, ob derjenige, der immer in der Mitte bleibt auch wirklich seine Mitte kennt. Oder ob so ein Mensch vielleicht nur in der Mittelmäßigkeit lebt? – Aus Bequemlichkeit, aus Furcht, aus Angst oder was auch immer.
Während ich dies niederschreibe, kommt mir wieder das biblische Buch „Kohelet“ in den Sinn – „Alles hat seine Zeit.“ Und tatsächlich erlebe ich meistens die Menschen als in sich ruhend, die mit ihren äußersten Grenzen in Berührung kamen, mit denen es das Schicksal nicht immer gut meinte.
Dieser Beitrag steht unter dem Titel „Lesestoff“. Sie merken, ich komm’ mal wieder vom Thema ab. Vielleicht ist das aber auch gewollt –wer weiß?
Nun, es ist wirklich nicht mein Anliegen, hier Ratschläge für ein ausgefülltes und glückliches Leben zu erteilen. Glücksratgeber gibt es, genau wie Sprüche, genug.
Im Grunde sitze ich hier vor meiner Tastatur, um Ihnen lediglich mitzuteilen, dass ab heute meine „Blogroll“ wieder bestückt ist, damit Sie in Zeiten der Stille auch auf meinen ver-rueckten Seiten immer etwas zu lesen haben.
Für alle, die es noch nicht wissen: Eine „Blogroll“ ist eine Linkliste, die auf Seiten verweist, die ich gerne lese und auf denen ich gerne auch mal länger verweile. Deshalb trägt meine „Blogroll“ den Namem „Zeiträuber“ und ist aus diesem Grund auch nicht so ellenlang. Sie finden die Blogroll gleich rechts in der Sidebar, direkt unter meinen Arbeitgebern.
In der Schweiz feierte im letzen Jahr die Blogbibliothek ihren virtuellen Einstand. Auch hier können Sie immer mal wieder vorbeischauen und stöbern. Sie finden dort nur ausgewählte Blogtexte – das reinste Lesevergnügen! Die Bibliothek ist ein Gemeinschaftsprojekt von Kurt Steuble, Roman Hanhart und Caro Nadler. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Außerdem können Sie, auch als nicht BloggerIn, Texte für die Aufnahme in die Bibliothek vorschlagen. Eine schöne Idee, wie ich finde.
Wenn ich schon mal in der Schweiz bin, dann bleib’ ich doch gleich da. Einer meiner absoluten Favoriten ist die Seite von „Thinkabout“ (Kurt Steuble). Ich vermute mal, bisher keinen einzigen Beitrag versäumt zu haben. Der Autor beschreibt sich selbst als einen Schreiber mit rhetorischen Talenten, was ich nur bestätigen kann. Viele seiner Texte sind Balsam für die Seele und treffen mitunter mitten ins Herz. Er erzählt von fernen Ländern, gerade so, als wären sie direkt vor der Tür. Unter der Kategorie „gereist“ sind seine Reiseberichte abgelegt. Toll, sage ich nur. Und würde mich nicht dieser lange Flug abschrecken, ich glaube, mein nächstes Reiseziel wäre Australien. Beim Lesen seiner letzten Australienreise hatte ich manchmal das Gefühl mit auf dieser Reise zu sein. Ich spürte förmlich den Wind in den Haaren und den Sand zwischen den Zehen.
Viele meiner Leserinnen, die ich persönlich kenne, lieben Märchen genauso wie ich. Euch empfehle ich das Märchenblog. Viel Vergnügen!
Was gibt’s sonst noch? Ach ja, die Kochlust-Bloggerinnen. Das sind Renate Blaes und Karin Greiner. Mhmmmm…. Bärlauch Garnelen, ein Traum. Na ihr zwei, wie wär’s? Wir suchen in den Rheinterrassen dringend Verstärkung für unser Küchenteam.
Wer hier von Anfang an mitgelesen und meine ersten Schritte mitverfolgt hat weiß, dass ich immer mehr Fragen als Antworten habe. Dem “Fragenzeichner” ergeht es ähnlich. Fragen über Fragen finden sich auf seinem Frage-Blog, die dort mitunter sehr lebhaft diskutiert werden. Ebenfalls ein lesenswertes Blog. Mir gefällts, besonders in der neuen Aufmachung.
Ja und dann gibt’s da noch das PersönlichkeitsBlog von Roland Kopp-Wichman. Ein Blog, auf das ich erst kürzlich gestoßen bin und das ich allen, die sich für Menschen interessieren, nur empfehlen kann.
- Welche Folgen hat es, wenn man als Kind geschlagen wird?
- Warum lehnen Menschen Veränderungen ab?
- Wie man sein Ego schützt und das Gesicht verliert.
Diese und ähnliche Themen werden auf dem PersönlichkeitsBlog behandelt.
Neugierig bin ich auf sein erstes Buch: „Frauen wollen erwachsene Männer“. Neugierig deshalb, weil ich erst kürzlich eine Weiterbildung bei einer seiner Heidelberger Kolleginnen zu einem ähnlichem Thema besuchte:
Paarprobleme – Beziehungen aufs Korn genommen
Ein sehr gutes Seminar übrigens, das sowohl vom Inhalt als auch von der Kompetenz der Referentin Frau Regina Brandt, überzeugte. Ich habe von diesem Wochenendseminar sehr viel mitgenommen, für mich persönlich, für meinen Beruf und natürlich auch für meine ehrenamtliche Arbeit.
Tja, und neugierig wie ich nun mal bin, bin ich bei meinem Besuch auf dieser Seite auch einem Link zu einem Persönlichkeitstest gefolgt. 25 Fragen habe ich wahrheitsgemäß beantwortet. Das Ergebnis:
Trauen Sie sich noch mehr zu!
Sie sind der Prototyp des zurückhaltenden, aber selbstbewussten Menschen, der seine Umgebung durch leise Töne überzeugt, aber dennoch hier und da eine kleine persönliche Eigenart pflegt.
Was meinen Sie? Passt’s? Sie können mir ja mal Ihre Meinung schreiben?
Ich würd’ mich freuen – ganz ehrlich!
Also dann! Bis irgendwann mal wieder!
Christa Schwemlein
Der Beitrag wurde am Freitag, den 3. April 2009 um 21:21 Uhr veröffentlicht und wurde unter Bücher, Blog-Geflüster, Eigene Gedanken zu..., In eigener Sache, Kleine Bibelkunde, Nur so... abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
12 Reaktionen zu “Lesestoff”
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Am 4. April 2009 um 11:26 Uhr
Ich wünsche dir eine gute Zeit, mit einem weinenden Auge, deiner Beiträge wegen, und einem lachendem Auge, für Glück auf deinen weiteren Wegen.
Menachem
Am 5. April 2009 um 11:18 Uhr
Liebe Christa … in der Mitte sein. Ja, wo ist die Mitte? Und möchte ich überhaupt immer in der Mitte sein, in der Mitte wovon? Ich denke, dieser Begriff ist einfach ein Modewort. Mir persönlich gefällt folgender Spruch: “Wer vom Weg abkommt, lernt die Gegend kennen.”
Diesen ulkigen Test habe ich gemacht, und abgesehen davon, dass ich in keinem Unternehmen arbeite, sondern seit vielen Jahren Freiberuflerin bin, habe ich dasselbe Testergebnis wie du, liebe Christa. Und ich bin zufrieden damit. Ein selbstbewusster Mensch, der durch leise Töne überzeugt und zhier und da eine kleine persönliche Eigenart pflegt, das klingt doch “nett”, nicht wahr?
Ich wünsche dir einen wunderbaren Sonntag Nachmittag und schicke herzliche Grüße!
Renate
Am 5. April 2009 um 11:19 Uhr
P. S.: Pausen zu machen, finde ich sinnvoll. In allen Lebensbereichen.
Am 5. April 2009 um 11:45 Uhr
Danke Menachem für die Wünsche.
@Renate:
“Wer vom Weg abkommt, lernt die Gegend kennen.”
oder “Umwege erweitern die Ortskenntnis” *lach* Ja, Sprüche gibt es wirklich genug.
Die eigene Mitte finden. Wo ist die Mitte? Da bin ich mit dir einer Meinung und finde auch, dass dieser Satz zu einem “Modeslogan” geworden ist. Früher, da habe ich mich immer “struwwelig” gemacht, weil ich angeblich nicht der Norm entsprach und nicht in dieser “Mitte” leben konnte.
Heute als “Oldie”, mit ein paar Jährchen auf dem Rücken, sehe ich das etwas anders. Da denke ich, dass ich gerade diese Extreme brauche, um mich überhaupt lebendig zu fühlen.
Vielleicht ist deshalb ja auch der Marathonlauf so beliebt? Ist dieser “Lauftrend” nicht auch ein Zeichen dafür, dass wir Menschen die Berührung mit unseren Grenzen brauchen?
Bevor ich aber ins philosphieren komme, mache ich Schluß und gehe in die Küche – Salat putzen! Bei uns wird heute die Grillsaison eröffnet. Ich freu’ mich auf das erste “Gegrillte”.
Ich wünsche dir ebenfalls einen schönen Sonntag und hoffe, du hast genauso traumhaft schönes Wetter wie wir hier in Mannheim.
Herzliche Grüße
Christa
P.S. Mein Mann hat den Test übrigens auch gemacht. Er hat auch das gleiche Ergebnis. Hm was sagt mir das? Nicht alles glauben, was da schwarz auf weiß zu lesen ist. Liebe Grüße nochmals - Christa
Am 6. April 2009 um 20:58 Uhr
Liebe Christa,
ich kenne so viele Menschen, die ständig bemüht sind, ihre eigene Mitte zu finden. Und da sind wir schon beim Thema: sie sind bemüht. Es kostet sie Mühe.
Sehr skeptisch bin ich bei denjenigen, die von sich behaupten, IMMER in ihrer Mitte zu sein. Das glaube ich nicht. Warum nicht? Weil ich mir das nicht vorstellen kann. Ich habe Tage, die sind absolut toll, ich fühle mich wohl mit mir selbst. Und dann – von jetzt auf gleich – ist dieses wundervolle Gefühl wieder vorbei, ich bin nicht mehr in meiner MITTE.
Tja, ob ich irgendwann einmal für IMMER in meiner Mitte sein werde? Schön wärs ja, aber….
Liebe Sonnengrüße
Dori
Am 7. April 2009 um 08:49 Uhr
Ja Dori solche “Gesundheitsapostel” kenne ich auch, viele sogar. Ich zähle mich auch nicht zu der Sorte Menschen, die ständig in der “Mitte” – was immer man darunter verstehen mag – leben. Bei mir kann das auch schnell gehen: von 0 auf 100 und wieder zurück! Das ist LEBEN!
IMMER in der MITTE…. hmmmm, Dori, das stelle ich mir fast ein wenig langweilig vor.
Ich schicke dir sonnige Grüße zurück und sollten wir uns nicht mehr
sprechenschreiben, wünsche ich dir bereits jetzt ein paar schöne und erholsame Osterfeiertage.Herzliche Grüße
Christa (im Moment, trotz des schönen Wetter heute morgen unter 0 – aber das kann gegen Abend schon wieder anders aussehen
Am 8. April 2009 um 00:04 Uhr
Liebe Christa,
alles hat seine Zeit.
Ein Blog ist wie ein Kind.
Von dem man irgendwann loslassen lernen muss.
Ganz plötzlich. Oder langsam. Oder nie.
Ich habe, wann immer ich die Zeit mir genommen habe, hier vorbei zu schauen, mit Freude Deine Gedanken gelesen und die Deiner KommentatorInnen. Danke dafür.
Und wer weiß, wo und wann wir Dich wiederlesen werden.
Noch diesen Monat? Nach Pfingsten?
Hier? Oder in einem neuen Internet-Projekt?
In der Zeitung? Oder werden wir Dich im Radio hören?
Das Schöne ist, dass wir oft genug selber nicht wissen, was Gott, was das Leben, was andere Menschen mit uns vorhaben.
Liebe Grüße,
Ulf
Am 8. April 2009 um 07:14 Uhr
Ja Ulf, wer weiß das schon. *lach* im Radio bestimmt nicht. Meine Stimme ist nicht rundfunktauglich. Mit Sicherheit aber in Kürze als kleine Erwähnung in unseren beiden Zeitungen.
Loslassen vom Blog? Das, so vermute ich, kann und will ich gar nicht. Es ist immer noch ein schönes Hobby, das viel Freude bringt. Kreative Pausen allerdings finde ich auch hier angebracht, damit man danach frisch gestärkt wieder richtig und mit neuem Schwung loslegen kann.
Ein neues Internetprojekt? Ja das wäre schon mein Traum. Ideen habe ich viele. Für mich privat, für unsere Firma und für die meiner Arbeitgeber. Aber dazu muss ich hier erst einmal jemanden finden, der mit macht. Und denjenigen natürlich auch für die Sache begeistern.
Für eine Einzelkämperin ist die “Bloggerei”, wenn man sie so wie ich, nebenher betreibt, viel Arbeit. Was ich allerdings nicht als Arbeit empfinde. Es ist ein Hobby, das richtig viel Spaß macht, aber nicht für immer und ewig Hobby bleiben muss. Genauso wie das Stricken und Nähen in den zurückliegenden Jahren, das ich irgendwann, als der richtige Zeitpunkt gekommen war, leichten Herzens loslassen konnte.
Noch steckt “Bloggen” in meinem Umfeld und auch bei unseren Kunden in den Kinderschuhen. Allerdings spüre ich inzwischen ein gewisses Interesse.
Danke Ulf für deinen Kommentar, hat mich gefreut. Und sollten wir uns vor Ostern nicht mir lesen, wünsche ich auch dir schon jetzt schöne Osterfeiertage
Herzliche Grüße
Christa
Am 8. April 2009 um 15:55 Uhr
Ja ich bin grad dabei die eigene Mitte zu finden ich denk mit 59 Jahr würd es Zeit werden . Aber ich bin ein hoch und tief Typ so bin ich halt. z.Z. bin ich ziemlich oben nur weil wir ne neue Wohn ung haben und so Glück mit allem hatten daß kann mich so glücklich machen . Ich erwarte nicht viel ich tu lieber viel . Wie heißt es : Erwarte wenig von andern und fordere viel von dir selbst dann bleibt dir mancher Ärger erspart oder man freut sich wenn man nicht viel erwartet und bekommt viel daß ist Freude Pur . Schöne Zeit Gesundheit soll ihr Begleiter sein . Frau Fischer
Am 8. April 2009 um 22:19 Uhr
Hallo Frau Fischer,
Danke für die guten Wünsche.
“So bin ich halt”. Schön wenn man das von sich sagen kann. Mir geht es ähnlich und ich ordne mich auch eher in die Kategorie “Hoch” und “Tief” ein. Und je mehr ich drüber nachdenke und die eingehenden Kommentare zu diesem Thema lese, finde ich diese Lebensweise noch nicht einmal so schlecht – lebendig!
Liebe Frau Fischer, das Osterfest steht vor der Tür. Gibt es ein schöneres Beispiel für die “Hochs” und “Tiefs”? Noch befinden wir uns in der Karwoche. Diese intensive Woche muss durch das Tief, den Tod hindurch, um zum “Hoch”, dem Leben zu gelangen. Abschiednehmen, um neu anzufangen. So kann man Ostern und den Frühling verstehen: Aufbrechen!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie gesegnete Ostertage.
Christa Schwemlein
Am 13. April 2009 um 07:44 Uhr
Danke schön Frau Schwemmlein wieder mal schön geschrieben danke da fühl ich mich doch klatt nicht so allein in der verrückten Welt da gehör ich doch voll dazu . Und ihre verückte Seite paßt doch voll zu mir. Gute und verückte zeit wünsch ich ihnen. Will Sie mal anrufen Grund ; hätten Sie mal 1 Stunde Zeit ich richt mich voll nach Ihnen aber wenns nicht geht nehm ichs an . So wie s ist so isses . Gute Zeit für Sie und Ihrn Mann !!!!!!!!!!!!
Am 13. April 2009 um 19:03 Uhr
Hallo Frau Fischer,
klar dürfen Sie mich anrufen. Die Telefonnummer finden Sie im Impressum. Sie dürfen mich auch im Büro in den Rheinterrassen anrufen. Egal, wie auch immer. Ich freu’ mich d’rauf. Und was die Zeit betrifft, die nehme ich mir gerne. Sie wären dann meine zweite Kommentatorin, die ich persönlich kennenlerne.
Ansonsten sind wir am 18. + 19 April in Sandhofen auf dem TSV Gelände bei unserer Gewerbeschau Mannheim Nord (Halle 1) vertreten. Vielleicht haben Sie ja Lust? Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Mann auch mal ne Weile ohne mich auskommt.
Liebe Grüße
Christa Schwemlein