31. März 2009

Wenn Werbung wirkt …

…, dann kann sie auch mal in’s Auge gehen. Eh’ man sich versieht entpuppt sich der vermeintliche Werbeerfolg ganz schnell als Werbefehler, wie ein Beispiel unseres Kunden Foto Mechnig erzählt.

Die monatlichen Aktionen von Foto Mechnig sollten gleich auf der Startseite in’s Auge springen, ein Link zu den weiteren Informationen führen. Gesagt – getan!

Gestern wollte ein Kunde das Angebot für Monat März erwerben: 4 Passbilder zum Sonderpreis!

“Passbilder im März? Das kann nicht sein!”

Stimmt, das kann auch nicht sein. Inzwischen schreiben wir 2009. Das Angebot galt für 2008. :-)

Frage an den Fachmann:
Wie kann man einen deratigen Werbefehler vermeiden? Webseite pflegen oder mit uns kommunizieren?  ;-)

 

logo4.JPG Christa Schwemlein

 

Kleingedrucktes:
Selbstverständlich bekam der Kunde die Bilder zum Angebotspreis. Inzwischen wurde das Angebot entfernt.  Danke Bernd, dass ich diese Geschichte als Beitrag für meine ver-rueckten Seiten verwenden darf.  :-)

 

Eintrag Nr. 1601 | Kategorie Geschichten, Humor, In eigener Sache, Kleine Sticheleien | 0 Kommentare »




29. März 2009

Melancholisches ….

Wie anfangen, wenn man viel zu erzählen hat, aber keinen Anfang findet? Seit Tagen möchte ich von meinem kleinen Theologiestudium berichten, mit dem ich mir auf meine alten Tage hin einen Jugendtraum erfüllen konnte.

Der „Theologische Kurs Freiburg” ist ein kleines Theologiestudium, das Theologie so vermittelt, wie sie an der Universität gelehrt wird.

Im Sommer 2006 machte ich mich mit ca. 156 weiteren Lernwilligen auf den Weg. Wir waren ein bunt gemischter Haufen von Männern und Frauen in allen Altersklassen. Zu den Studientagen trafen wir uns einmal im Monat in Eppelheim, immer samstags.

Den Auftakt bildete Frau Dr. Kubina, die uns in die Geheimnisse des Alten- oder Ersten- Testamentes einführte. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber unsere Dozentin hat es doch tatsächlich fertig gebracht, dass ich am Ende ihrer Einheit endlich einen Zugang zu diesen alten Texten fand.

Zwischen den Studientagen trafen wir uns zusammen mit unserem Mentor in kleinen örtlichen Arbeitskreisen, um das Gehörte aufzuarbeiten. Ansonsten war viel persönliches Studium angesagt. Nach jedem Studientag mussten Hausarbeiten geschrieben werden, die, wie zu Schulzeiten, benotet wurden. Die einzelnen Fächerblöcke schlossen mit mündlichen und schriftlichen Prüfungen ab. Plötzlich war ich wieder  Schülerin, genau wie früher. Es war befremdlich vor einem Prüfungskomitee zu sitzen, das sich manchmal aus Menschen zusammensetzte, die meine Kinder hätten sein können.

glaubenstruhe_bearbeitet-1Vor drei Wochen war er dann  da, der Tag, dem wir alle so sehr entgegen fieberten. Die letzten Prüfungen sind gut gelaufen und ich bin, wenn ich das in aller Unbescheidenheit mal sagen darf, bei meiner letzen Prüfung geradezu zur Hochform aufgelaufen. Ich bin kein politischer Mensch, aber den Bogen von den Propheten des Alten Testamentes in unsere heutige Zeit zu spannen ist eines meiner Lieblingsthemen und  fiel mir nicht schwer. Ich hätte stundenlang referieren und mich ereifern können. Ob es Zufall war, dass ich gerade zu diesem Thema befragt wurde?

Mit einem Gläschen Sekt stießen wir im Hof der Regionalstelle auf unsere bestandene Prüfung an: Der Martin, die Maria, die Elisabeth und ich. Zusammen haben wir einen Berg bestiegen und waren am 7. März 2009 um 10.40 Uhr auf dem Gipfel angekommen. Fünf von uns haben unterwegs kehrt gemacht. Für einige von ihnen war die Strecke zu beschwerlich, manche haben sich für einen anderen Weg entschieden.
Die Freude, wie sie nach den einzelnen Zwischenprüfungen aufkam, hatte sich nach bestandener Abschlussprüfung bei keinem von uns eingestellt. Wir waren zwar am Ziel, aber gleichzeitig war uns auch bewusst, dass es jetzt Abschiednehmen heißt. Abschiednehmen von vielen netten und gleich gesinnten Menschen. Abschied auch von Pièrre, dem allerbesten Mentor, den ich mir nur vorstellen kann. Von ihm wurden wir durch das Studium begleitet, motiviert und aufgerichtet, wenn wir gerade mal wieder einen Durchhänger hatten. Ein großes Anliegen war ihm, dass wir auch als Gruppe zusammenwuchsen.

Wehmütig denke ich an unsere gemeinsamen Ausflüge nach Heppenheim und Baden-Baden, an den weinseligen Abend in einer der urigen Besenwirtschaften in Laudenbach oder das Racletteessen gemeinsam mit unseren Ehepartnern, die diese Ausbildung mitgetragen haben. Ein ganz dickes DANKE an euch! Ohne eure Unterstützung und Rücksichtnahme hätten wir das bestimmt nicht so gut gemeistert.

Oft wurde ich gefragt: „Warum machst du das?“ oder „Was bist du jetzt eigentlich?“ Es sind genau die gleichen Fragen, die mir zu Beginn meiner „öffentlichen Schreiberei“ gestellt wurden. Deshalb gebe ich auch die gleichen Antworten, die hier nachzulesen sind.

Hm… was bin ich jetzt eigentlich? Etwas flapsig würde ich jetzt antworten: „Um genau vier prall gefüllte LEITZ-Ordner und viele, viele Bücher gescheiter. Mehr aber auch nicht.“ Mit 56 Jahren wird man als Frau in der katholischen Kirche nichts mehr. Dennoch war diese Ausbildung nicht umsonst. Ich bereue keinen Tag, den ich mit lernen verbrachte. Lehrende und Lernende stehen immer auf der Seite der Freiheit.  Heute habe ich auf diesem theologischen Gebiet mehr Fragen als Antworten. Das ist auch gut so, denn so frage ich immer weiter.

Seit vielen Jahren arbeite ich als ehrenamtliche Mitarbeiterin bei einer Beratungsstelle in ökumenischer Trägerschaft. In letzter Zeit mehren sich die Gespräche um Glauben und Kirche. Ich beobachte, dass Religion wieder ein öffentliches Thema wird. Es macht mir Freude, dass ich jetzt, nach dieser Ausbildung, mit den Menschen kritisch und wohlwollend über Gott nachdenken und vernünftig von und über Gott reden kann.
Es ist schön und bereichernd zugleich, sich mit Menschen verbunden zu fühlen, mit ihnen Wege zu gehen und Entwicklungen mitzubekommen, mich als Wegbegleiter verstehen zu dürfen. Für manche mag sich dies verrückt anhören. Aber diese Ausbildung hat mir viele Türen geöffnet, nicht nur für mich persönlich, auch für meine ehrenamtliche Arbeit, wofür ich sehr dankbar bin.

Sie fragen sich vielleicht, weshalb ich für diesen Beitrag eine kleine Schatztruhe ausgewählt habe? Nun, der “Theologische Kurs” ist ein Wissenkurs – kein Glaubenskurs. “Sie nehmen jetzt ihren Glauben, packen diesen in ein Kästchen, versehen ihn mit einer Schleife und öffnen das Kästchen erst nach Ende des Studiums wieder. Danach schauen Sie,  was noch passt, angepasst oder abgelegt werden muss”. Genau dies wurde uns zu Beginn des Kurses nahegelegt.
Seit drei Wochen bin ich nun am auspacken und prüfen und laufe im Moment neben der Spur. Manchmal wünsche ich mir meine Überzeugungen von vor drei Jahren zurück. Selbst unser „Vaterunser Kurs“ vermag diese Leere, die ich im Moment empfinde, nicht zu füllen.

So vieles hatte ich mir für die Zeit „danach“ vorgenommen. Beiträge wollte ich schreiben. Jetzt stelle ich fest, dass ich die meiste Lust zum Beiträge schreiben immer dann verspürte, wenn ich gerade eine Hausarbeit schreiben musste oder für eine Prüfung zu lernen hatte.

Seit vierzehn Tagen faste ich, nicht nur, um mich von den Pfunden zu trennen, die mir das Studium bescherte, sondern auch, um wieder zu meiner Mitte zurückzufinden.

Wann und ob es hier auf meinen ver-rueckten Seiten wieder regelmäßig weitergehen wird, kann ich im Moment nicht sagen. Viele Beiträge liegen als Entwürfe gespeichert in meiner Word-Datei. Aber kein einziger will mir für eine Veröffentlichung gefallen. Eines habe ich mir allerdings noch fest vorgenommen. Meine Blogroll soll in den nächsten Tag wieder bestückt werden, damit meine treuen Leser auch in den Zeiten der „Stille“ etwas zu lesen haben.

Herzliche Grüße
Christa Schwemlein :-)

Eintrag Nr. 1570 | Kategorie Eigene Gedanken zu..., Fasten, In eigener Sache, Kirche, Kleine Bibelkunde | 9 Kommentare »




24. März 2009

Darf ich vorstellen … ?

Schwemlein
PC-Betreuung

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Achtung!
Dies ist ein unbezahlter Beitrag ;-)

***

In letzter Zeit werde ich oft gefragt, weshalb ich mein ver-ruecktes Blog so wenig als Marketinginstrument für unsere eigene Firma nutze. Hm … gute Frage, über die ich dann auch längere Zeit nachdenken musste.

Als ich vor zwei Jahren mein Blog startete hatte ich keinen blassen Schimmer davon, was ein Blog überhaupt ist, wie und für was man es einsetzen kann. Ich wollte in’s Internet – egal wie und habe alles daran gesetzt, mir diesen Wunsch zu erfüllen.

Dabei sein, weil es alle machen? Nein, das war nicht meine Intention. Ich schwimme nicht gerne mit dem Strom. ;-) Allerdings wäre ich eine schlechte Betriebswirtin, hätte ich nicht zuvor genau festgelegt welcher Zweck mit diesem Blog verfolgt werden sollte. Meine Zielgruppe, auf die ich mich voll und ganz konzentrierte, war präzise definiert.

Nun…, die Zielgruppe war bald erreicht und somit auch der Zweck des Blogs erfüllt.  Gelernt ist halt gelernt. ;-) Seit dieser Zeit blogge ich nun aber wirklich ziellos in den virtuellen Raum hinein – einfach aus Spaß an der Freud. Ich blogge über Dies und Das und Jenes und heute mal ganz konkret über die Firma Schwemlein PC-Betreuung, das sind mein Mann,

Walter

walter-schwemlein-2008

 und ich. :-)

Dass wir mit unserem Konzept der PC-Betreuung für kleinere Unternehmen und für den privaten Computer-Benutzer goldrichtig liegen beweist unser ständig wachsender Kundenstamm. Seit drei Jahren bieten wir in Mannheims Norden unseren Rundum-Service in Sachen Computer an. Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie häufig gerade der private Anwender Beratung und Hilfe benötigt.

Die Probleme unserer Kunden sind vielfältig. Einige Beispiele: Wurde der Telefonanbieter gewechselt, so erweist sich der „ganz einfache Anschluß“ der neuen Geräte oft als komplizierter als angenommen. Oder der Drucker streikt ausgerechnet dann, wenn er am dringendsten benötigt wird. Der Rechner fährt nicht mehr hoch, die Festplatte ist rappel voll, der Computer zu langsam, das Internet funktioniert nicht mehr, eine E-Mail-Adresse wird benötigt oder das Notebook soll mittels Funk auf das Internet zugreifen. Oft ist auch das Virenprogramm veraltet und manchmal müssen auch mehrere Computer miteinander vernetzt werden.

In all diesen genannten Fällen bieten wir rasche und kompetente Hilfe zu fairen Preisen an. Mein Mann hilft auch beim Kauf eines neuen Computers oder sonstiger Geräte. Er berät über den Einsatz geeigneter Programme und hilft bei vernachlässigter Datensicherung. Die Übertragung der Daten vom alten auf den neuen PC gehören selbstverständlich auch zum Leistungsangebot. Ergänzt werden die Leistungen durch Einweisung und Hilfestellung bei Textverarbeitungen, Tabellenkalkulationen und Präsentationen.
Unsere Kunden legen großen Wert darauf, alles aus einer Hand zu erhalten. Deshalb bieten wir seit einiger Zeit, in Zusammenarbeit mit einer kleinen Agentur, auch die Erstellung einer eigenen Homepage an.

Ja, das war im Groben das, was die PC-Betreuung so alles macht. Die Aufgaben haben wir uns geteilt. Während mein Mann vor Ort schraubt und hilft, bin ich überwiegend für den kaufmännischen Teil zuständig.

Wer mehr über uns und unsere Arbeit wissen möchte oder uns persönlich kennen lernen mag, denjenigen laden wir recht herzlich ein, uns am 18. und 19. April an unserem Messestand bei der diesjährigen Gewerbe- und Leistungsschau in Mannheim-Sandhofen zu besuchen.

Wir freuen uns auf Sie! :-)

logo4.JPG Christa und Walter Schwemlein

 

Eintrag Nr. 1538 | Kategorie In eigener Sache | 4 Kommentare »




20. März 2009

AGENDA – noch’n Gedicht

Man hängt an diesem und an jenem,
doch muss man sich deshalb nicht schämen.
Ein Buch ist immer ein Gewinn
sage ich als Buchhalterin.
Weil ich g’rad von Buchhaltung schreibe,
die ich seit langem schon betreibe,
ich nutze dazu ein Programm,
das ich vor langer Zeit bekam.

So buche ich in einem fort
AGENDA heißt das Zauberwort. :-D

© Christa Schwemlein

Kleingedrucktes:
Woher die Ideen für einen Blogbeitrag nehmen? Diese Frage finde ich oft auf meinen Spaziergängen durchs Netz.  Die Antwort:  Auf einen Kommentar  mit einem Beitrag antworten. Eigentlich ganz einfach – oder? ;-)

Eintrag Nr. 1531 | Kategorie Eigene Gedichte | 1 Kommentar »




20. März 2009

Klezmer Quartett – Heidelberg

Klänge aus aller Welt  gibt es am Sonntag, den 22. März 2003 in den Rheinterrassen, dem Gasthaus am Fluss zu hören.  Sie werden vorgetragen von dem einzigen Quartett, das es schafft aus 5 Musikern zu bestehen, dem Klezmer – Quartett – Heidelberg:

Holger Teichert – Klarinette
Martin Leckebusch – Geige
Jörg Teichert – Trompete, Tuba, Gitarre
Roland Döringer – Kontrabass, Percussion
Florian Scharnofske – Akkordeon, Klavier

Die Musikgruppe verknüpft moderne europäische, amerikanische und traditionelle osteuropäische Musik  zu explosiven aber auch ruhigen und zärtlichen Melodien.

Unser Mannheimer Morgen verlost heute in der Zeit von 7.30 Uhr – 15.30 Uhr drei Mal zwei Eintrittskarten. Also: Schnell anrufen ;-)

 01378 / 880171

(0,50 Euro pro Anruf aus dem Festnetz, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz)  das Stichwort “Klezmer” sowie Name, Anschrift und die eigene Telefonnummer hinterlassen. Die glücklichen Gewinner werden ebenfalls heute zwischen 16.30 Uhr und 17.00 Uhr benachrichtigt und müssen telefonisch erreichbar sein.

Und wer nicht zu den Gückspilzen zählt? :-( Auch kein Beinbruch. :-) Unter der Nummer

0621 – 82 41 61

nimmt das Gasthaus-Team gerne Ihre Tischreservierung entgegen. Der Eintrittspreis beträgt 12,00 Euro. Das Konzert beginnt um 20.00 Uhr. Einlass ist wie immer um 19.00 Uhr.

Freuen Sie sich auf diesen kulturellen Leckerbissen im Gasthaus am Fluss!

logo-rheinterrassen.jpgIm Namen des Gasthaus-Teams
Christa Schwemlein :-)

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16. März 2009

Meine ver-rueckte Woche

Es ist selten, dass ich einmal ein Wochenende habe, an dem ich alleine zu Hause bin. Umso mehr genieße ich es, keinen Wecker hören zu müssen, auszuschlafen und so ganz ohne Plan in den Tag hineinleben zu können. Dennoch war es früh, als ich gestern Morgen mit meinem Pot Kaffee und meinem „Jahresbuch“ am Frühstückstisch saß. Es gelang mir nicht, mich auf meine Lektüre zu konzentrieren. Ständig war ich mit meinen Gedanken an anderen Orten.

Eine voll gepackte und anstrengende Woche lag hinter mir. Ein langer Weg, der anfangs wie eine Marathonstrecke erschien, ist letzten Samstag zu Ende gegangen. Ich bin zwar nicht mit Bestzeit, aber immerhin mehr als gut ins Ziel eingelaufen. Eigentlich müsste ich jetzt unsagbar glücklich sein. Und doch – machte sich nach bestandener Abschlussprüfung ein Gefühl der Leere in mir breit, das bis heute nicht gewichen ist. Aber darüber mag ich irgendwann einmal in einem eigenen Beitrag berichten.

„Ich bin die Auferstehung und das Leben“ Joh 11,25. Dass ausgerechnet dieses Bibelwort am Mittwoch, im Rahmen unserer ökumenischen Bibelwoche, auf dem Programm stand machte mich sehr betroffen. Und nicht nur mich. Alle, die wir da im Stuhlkreis saßen, waren entsetzt und geschockt und fanden keine Antwort darauf, warum Gott so etwas Unfassbares zulässt. So blieb uns nur, Gott im Gebet unsere Hilflosigkeit hinzuhalten.
Dennoch war am Ende dieser Abende, wo wir uns mit den „Ich-bin-Worten“ des Johannesevangeliums auseinandersetzen, sehr viel Dankbarkeit in mir. So schwer das Leben auch manchmal sein mag, es tut gut, Wege mit Menschen gemeinsam zu gehen und sich in einem Netz sozialer Beziehungen getragen zu wissen. 

Winneden – ein gefundenes Fressen für die Medien! Noch tobt der mediale Sturm über das Warum, Weshalb und Wieso. Die Suche nach dem Schuldigen läuft auf Hochtouren. Wann begreifen wir endlich, dass es  DEN Schuldigen nicht geben kann?  Die wirklichen Ursachen sind doch tief in unserer Leistungsgesellschaft zu suchen. Nämlich da, wo sich jeder selbst der Nächste und das Eigene das absolut Heilige ist. Wann endlich begreifen wir, dass unser Wertesystem nicht mehr stimmig ist?

Wir müssen uns nichts vormachen: Solange es Menschen gibt, denen Geld, Macht und Ehre wichtiger als Menschen sind, solange wird es auch Winneden geben. Solange es Menschen gibt, die andere Menschen mobben, solange wird es Winneden geben. Solange es Führungskräfte gibt, die sehen, aber nicht eingreifen, solange wird es Winneden geben.

Ich würde mir wünschen, dass diese furchtbare Tat endlich dazu führen würde, dass offen über die wirklichen Ursachen solcher kopflosen Taten kommuniziert wird. Es geht bei Winneden nicht um verschärfte Waffengesetze oder Computerspiele, die, das streite ich nicht ab, Gewalt fördern mögen, aber in keinem Falle die Ursache für diese entsetzliche Tat sind. In Wirklichkeit geht es um die Verzweiflungstat eines gekränkten Menschen, der im Abseits steht. Aufgestaute Wut, das wird mir jeder Psychologe bestätigen, bringt das Fass zum überlaufen, macht blind und kann gefährlich werden. Winneden ist kein Einzelfall. Winneden ist überall!

Inzwischen sitze ich mit hochrotem Kopf an meiner Tastatur. Es gibt keine Worte, die beschreiben können, wie ich mich im Moment fühle. Deshalb versuche ich es auch gar nicht. Ich wollte nicht auf den Zug „Winneden“ springen. Warum ich dennoch springe? Es ist meine eigene Mobbingerfahrung, die mir mit all den dazugehörigen Gefühlen durch dieses Ereignis wieder sehr lebhaft in Erinnerung kommt.
Ich weiß wie es sich anfühlt von Menschen ausgelacht, gedemütigt und gequält zu werden. Ich kenne diese vergebliche Suche nach dem Warum und die Verzweiflung, weil dir keiner sagt, was du falsch gemacht hast. Es braucht nicht unbedingt physische Waffen, um einen Menschen zu töten. Rhetorische Talente, verbale Hiebe oder psychologische Fähigkeiten genügen. Und damit muss man sich noch nicht einmal die Hände schmutzig machen. In meinem Fall wäre es ein ganz normaler Unfalltod gewesen und kein Hahn hätte danach gekräht.

Es macht mich traurig zu sehen, wie unempfindlich unsere Gesellschaft gegenüber dieser Form von indirekter Gewalt geworden ist. Unter dem Deckmäntelchen der Toleranz werden wir nachsichtig, da die allgemeine Auffassung von Toleranz inzwischen darin besteht, sich nicht einzumischen.

Ich würde mir Eltern wünschen, die den Mut und die Kraft aufbringen ihre Kinder so zu erziehen, dass diese in der Lage sind Widerstand zu leisten. Ziviler Ungehorsam muss unbedingt auch Teil der Erziehung sein. Wir brauchen ganz einfach wieder Menschen, die sagen: „Da mach’ ich nicht mehr mit!“ Probleme gehören gelöst, solange sie noch klein sind!

Winneden ist ein Spiegel – Und zwar ein glasklarer!

Christa Schwemlein

Eintrag Nr. 1502 | Kategorie Eigene Gedanken zu..., Herz und Verstand, Kirche, Kleine Bibelkunde, Vertrauen | 5 Kommentare »




13. März 2009

Spiritualität am Abend

Kürzlich lud Dori zu einer Blogparade ein. Der Arbeitstitel war:

Was ist für dich ein spiritueller Mensch.

Liebend gerne hätte ich meine Gedanken dazu beigesteuert. Leider fehlte mir damals die nötige Zeit, die ich für derartige Beiträge benötige.

Spiritualität ist heutzutage geradezu „in“. Viele Menschen verdienen damit ihr tägliches Brot. Spirituelle Ratgeber erobern die Bestsellerlisten. Ob allerdings immer gut ist, was sich gut verkauft? Ich mag’s bezweifeln.

Neulich habe ich gelesen: „Wo der Geist zur Ruhe kommt ist Spiritualität angesiedelt“. Inzwischen machen sich große Möbelhäuser diese Aussage zu eigen und verprechen mit der sogenannten “Buddha Spiritualität” Ruhe in die Wohnzimmer zu bringen.  Auch nicht schlecht. :-D

Früher waren es die Kirchen, dir sich für den spirituellen Weg der Menschen verantwortlich fühlten. Inzwischen hat sich die Kirche von der Lebenswirklichkeit vieler Menschen weit entfernt, so dass mit den  Menschen auch die Spiritualität vom rein christlichen in den profanen Kreis ausgewandert ist. Für mich perönlich hat Spiritualität allerdings immer etwas mit Gott und der Welt zu tun.

Es ist bereits spät und ich bin müde. Ein arbeitsreicher Tag liegt hinter mir. Ich räume meinen Schreibtisch auf, richte meine Sachen für morgen und werfe einen Blick auf die Termine der kommenden Tage. In meinem Kalender stoße ich auf nachstehende Zeilen – Zufall?

“ Ein spiritueller Mensch ist für mich jemand, der täglich übt, wahrzunehmen, was ist. Meine Aufmerksamkeit gilt also nicht der Frage, wie ich sein sollte, sondern der Achtsamkeit, das anzunehmen, was ist. Was geschehen ist, kann ich nicht ändern, und was sein wird, liegt nicht in meiner Hand. Ich lasse los, was ich nicht festhalten kann, und erlebe, dass ich gehalten bin. Ein spiritueller Mensch staunt jeden Tag, über das, was ihm geschenkt ist, und freut sich daran. Staunen ist nicht naiv, im Staunen kann auch das Entsetzen liegen über all das, was zerstört wird. Spiritualität entfernt mich nicht von der Realität.“

Pierre Stutz

Pierre Stutz hat mit wenigen Worten genau das beschrieben, wofür ich sicherlich viele Worte benötigt hätte. Ich beneide Menschen um dieses Talent.

Viele meiner Leserinnen und Leser kenne ich persönlich. Deshalb weiß ich, dass sie an derartigen Themen interessiert sind. Ich lade euch daher ein, bei Dori die einzelnen Statements nachzulesen.
Sehr gut gefallen hat mir die Aussage von Zenato: “Spiritualität ist ein Geschenk, aber wenn wir nicht bereit sind, an uns zu arbeiten und offen zu werden, kann sich dieses bei uns nicht wohlfühlen”. Mein absoluter Favorit allerdings war der Beitrag von Ulf Runge.

Nun wünsche ich all meinen Leserinnen und Lesern viel Freude mit der spirituellen Lektüre und sage für heute: Gute Nacht!

Christa Schwemlein

Eintrag Nr. 1491 | Kategorie Bücher, Eigene Gedanken zu..., Geschichten, Kirche | 6 Kommentare »




6. März 2009

Vater unser – mit Gott kommunizieren

Vater unser im Himmel, ….

Ja, was ist?

Unterbrich mich nicht, ich bete. – energisch

Aber du hast mich doch gerade angesprochen.

Ich mit dir gesprochen? – überrascht
Nein eigentlich nicht. Das beten wir immer so: Vater unser im Himmel.

Da, schon wieder, ganz deutlich, du sprichst mit mir. Was kann ich für dich tun?

Geheiligt werde dein Name.

Meinst du das im Ernst?

Was soll ich ernst meinen? – genervt

Ob du meinen Namen wirklich heiligen willst. Was bedeutet dir das?

Das bedeutet … das bedeutet … du meine Güte, ich weiss nicht einmal, was das bedeutet. Woher soll ich das auch wissen? – gereizt

Es heißt ganz einfach, dass ich dir wichtig bin, dass ich dir etwas bedeute, dass dir mein Name wertvoll ist.

Aha …fährt fort …

***

Das beten wir immer so ….. 

Weiß ich überhaupt, was ich da bete? Und meine ich das wirklich ernst? Harte Nuss! Schon deswegen ist es gut, mir die einzelnen Bitten des Vater unser Gebetes mal genauer anzuschauen. Manche haben’s wirklich in sich und sind richtig knackig .

Neu beten lernen und Alltag und Glauben als Einheit entdecken ist das Ziel unseres diesjährigen Glaubensseminars in meiner Gemeinde. Nicht viele sind der Einladung zum Einführungsabend am vergangenen Mittwoch gefolgt. “Beten hat noch nie Scharen angezogen”, meinte eine Teilnehmerin ein wenig zynisch.

Trotzdem haben wir uns entschlossen, dieses Seminar durchzuführen. Wir haben festgestellt, dass über Glauben zwar nicht viel gesprochen wird aber dennoch ein Austauschbedürfnis vorhanden ist. Und wo ist dies heute noch möglich? Deshalb wird der Mittelpunkt der einzelnen Abende auch das persönliche Gespräch in kleinen Gruppen sein. Dieser geschützte Raum bietet Gelegenheit sich über das eigene  Glaubensleben auszutauschen. Dabei versteht es sich von selbst, dass das, was in der Gruppe gesprochen wird auch in der Gruppe bleibt und nicht nach aussen getragen wird.

Am Mittwoch, den 18.03.2009 geht es dann auch gleich mit der ersten Einheit 

Abba – ein Du sprengt unseren Hoizont
Vater unser im Himmel

richtig los.

Wer also noch Lust hat darf sich gerne bei mir anmelden. Es sind noch genügend Plätze frei. ;-)

Zum Schluss schicke ich noch ein herzliches Dankeschön an die Mitglieder des Mannheimer Evangelisierungsteam, die uns bei diesem Vorhaben unterstützen werden. Ganz besondere bedanke ich mich bei Markus Henkes für die Einführung in dieses Seminar.
Jesus spricht davon, dass wir seine Zeugen sein sollen. Zeugen sprechen von dem, was sie erlebt und erfahren haben. Nur demjenigen, der ganz hinter dem steht, was er sagt, wird Glauben geschenkt. Und genau das kam an diesem Abend rüber. Danke!

Ich erlaube mir jetzt einfach mal auch ein Danke  im Namen unserer Seelsorgeeinheit Sandhofen-Schönau.

Christa Schwemlein  :-)

Kleingedrucktes:
Als Grundlage für unser Seminar dient das Buch von Leo Tanner “Vater unser – Neu beten lernen“.  Es ist erschienen bei D&D Medien GmbH in Grünkraut. Leo Tanner ist katholischer Priester im Bistum St. Gallen (Schweiz). Seit 1987 entwickelt und leitet er Glaubensseminare.  Sein Anliegen ist es, die Bibel als Lebenshilfe und als befreiende Botschaft erfahrbar zu machen.

Eintrag Nr. 1472 | Kategorie Bücher, Freundschaft, Glück, Kirche, Kleine Bibelkunde, Vertrauen | 7 Kommentare »