30. Juni 2011 von Christa

Echtheit–Authentizität–Glaubwürdigkeit

Der Begriff der Echtheit, der Authentizität, der Glaubwürdigkeit spielt seit dem Siegeszug von “Social Media” in der Blogosphäre eine bedeutende Rolle. Kein anderer Wert ist in der letzten Zeit so oft zitiert worden. Blogkollegen sprechen sogar von einer neuen Webwährung.

Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, wenn Sie solche Sprüche lesen, aber mir, ich sag’s jetzt frei von der Leber weg, mir stellen sich die Haare und ich frage mich, welche Zustände vor dem Social Media Siegeszug im Netz geherrscht haben mögen.

Was bedeutet eigentlich authentisch sein?

Mit dieser Frage setzte sich kürzlich Jochen Mai auseinander. Bewusstsein, Ehrlichkeit, Konsequenz und Aufrichtigkeit sind für ihn Kriterien der Authentizität. Beim Lesen wird deutlich, dass Authentizität und Glaubwürdigkeit immer nur begrenzt und in Fragmenten möglich ist.

Jeder Mensch trägt, so hat es C.G.Jung einmal auf den Punkt gebracht, einen Schatten mit sich. Dieser repräsentiert die nicht zugelassenen Seiten und Wünsche. Er wird sich nie vollständig integrieren lassen. Es wird immer, mal mehr oder mal weniger, das Bestreben bleiben, ungeliebte Eigenschaften verstecken zu wollen, gar zu verleugnen – was letztendlich die eigene Glaubwürdigkeit gefährdet.
Allerdings sollte es im Kontext der „biblisch-christlichen“ Tradition möglich sein, offener und ehrlicher mit Fehlern und Schwächen umzugehen, als das sonst in unserer Gesellschaft der Fall ist.

Authentizität beginnt immer bei sich selbst, schreibt Herr Mai. Dazu zählt auch die Bereitschaft, Fehler und Irrtümer einzugestehen, Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu benennen und Unsicherheiten nicht zu vertuschen. Eine solche begrenzte und ständig auf der Suche befindliche Glaubwürdigkeit kann eine hilfreiche Anregung für ein gelingendes Miteinander sein, sowohl in der online als auch in der offline Welt.

Amen ;-)
Christa Schwemlein

P.S.
Wie würden Sie entscheiden?Ist dieser Mann glaubwürdig?

Der Beitrag wurde am Donnerstag, den 30. Juni 2011 um 19:45 Uhr veröffentlicht und wurde unter Blog-Geflüster, Eigene Gedanken zu... abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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