Veränderungen oder es war einmal …
… ein alter Zoo – wie im letzten Jahrhundert.
Alle Tiere waren in enge Käfige eingesperrt und hatten nur wenig Platz zum Hin- und Herlaufen. Eines Tages übernahm ein junger, dynamischer Zoodirektor die Leitung des Zoos. Er war guten Willens und voller Bewunderung für alle Tiere.
Gleich am ersten Tag bemerkte er bei seinem Rundgang den Eisbären in seinem 5 mal 4 Meter großen Käfig. Es war ein großer kräftiger Eisbär. Offensichtlich mit ungebrochener Lebenskraft. Auf und Ab. 5 Meter hin, Wende, 5 Meter zurück. Auf und Ab. In rhythmischer Gleichmäßigkeit. Bei jeder Wende ein drohendes Grollen – furchterregend!
Der neue Zoodirektor hatte Mitleid mit dem armen Tier und beschloss ein großes Freigehege mit Felsen zum Klettern und Tollen bauen zu lassen. Die Finanzierung war bald geregelt. Die Bauarbeiten konnten beginnen. Der Zoodirektor freute sich auf den Tag, an dem der Eisbär aus seinem 5 mal 4 Quadratmeter großen Verließ in das Freigehege springen würde.
Endlich war es soweit. Viele waren eingeladen, beim großen Ereignis dabei zu sein. Die Journalisten der Lokalblätter und zwei überregionale Blätter warteten mit ihren Fotografen auf sensationelle Bilder. Politiker und sogar die Bischöfe beider Konfessionen ließen es sich nicht nehmen, die Wichtigkeit des Ereignisses durch ihre Anwesenheit zu unterstreichen. Alle hielten kurze aber besinnlich schöne Reden. Dachten doch auch alle an die neue Attraktion der Stadt, die sicherlich viele Touristen anlocken würde und damit auch Geld!
Dann endlich kam der große Augenblick. Der Tierarzt des Zoos nahm ein Gewehr und schoss dem Eisbären eine Ampulle mit Betäubungsmittel in den Pelz. Kurz danach schlief der Eisbär fest. Die Bauarbeiter entfernten die Gitterstäbe des alten Käfigs. Jetzt lag der Eisbär im Freien. Alle warteten nun darauf, dass der Bär aufwacht, aufspringt und in das Freigehege läuft.
Der Bär wacht auf. Reckt sich. Schreit dröhnend. Alle erschrecken. Alle warten gespannt. Jetzt muss er doch endlich loslaufen. Der Bär steht auf und läuft. Auf und Ab. 5 Meter hin, Wende, 5 Meter zurück. Auf und Ab. In rhythmischer Gleichmäßigkeit. Bei jeder Wendung ein drohendes Grollen – furchterregend!
Verfasser unbekannt
Auf meiner Uhr ist jetzt 00.20. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht und schlafen Sie gut.
Christa Schwemlein
Kleingedrucktes:
Veränderungen sind schwer, schrieb ich in meinem letzten Beitrag. Warum sie manchmal aber notwendig sind, das erfahren Sie hier.
Der Beitrag wurde am Donnerstag, den 27. Januar 2011 um 00:25 Uhr veröffentlicht und wurde unter Blog-Geflüster, Geschichten abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
Einen Kommentar schreiben
du mußt angemeldet sein, um kommentieren zu können.