Wer ist der Grösste?

•  Wer ist der Schnellste?
•  Wer ist der Stärkste?
•  Wer ist der Mächtigste?
•  Wer hat am meisten zu sagen?
•  Wer ist der Schönste und sieht am besten aus?

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“Ich bin der Größte!”, so sagte der Boxweltmeister im Schwergewicht Cassius Clay alias Muhammad Ali, vor etwa 30 Jahren.

An der Spitze zu sein zu und  ganz oben mitmischen zu wollen, das sind Wünsche, so alt  wie die Menschheit selbst.

Die Gänseblümchendiskussion hier im Blog erinnerte mich an eine Geschichte, abgelegt in einem meiner Ordner.  Vielleicht kann der eine oder andere meiner Leser etwas damit anfangen.

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Frühling bis Herbst blühen in Theklas Garten die schönsten Blumen. Schon als kleines Kind haben ihr die bunten Blumen gefallen und sie hat angefangen mit ihnen zu sprechen. Sie lernte mit der Zeit, die Sprache der Blumen zu verstehen. Es machte ihr Spaß, mit Ihnen zu reden oder auch nur zuzuhören, was sie einander erzählten.

Heute ist sie wieder im Garten, um ein paar Blumen für ihre kranke Oma zu pflücken. Da hört sie, wie sich die Blumen streiten, wer wohl die schönste und wertvollste von ihnen sei – sozusagen die Nummer 1!

“Die edelste Blume bin ja wohl ich!” meint die Rose. “Ich werde von allen wegen meiner Schönheit bewundert.”

“Sei nicht so eingebildet!”, ruft da der Eisenhut, “die wichtigste Blume hier im Garten bin ich – voller Blüten, rank und schlank.”

“Hört auf, hört auf!” , ruft Thekla den Blumen zu. “Hört doch auf zu streiten! Ich brauche euch doch! Meine Oma…

  liegt im Krankenhaus und da möchte ich ihr eine Freude machen!”

“Ihr seid jetzt wohl aber nicht ganz bei Trost?”, schimpft die Gerbera, “ihr…, ihr seid doch nur gewöhnliche Blumen; von eurer Sorte gibt es in jedem Garten mehr als genug. Ich aber bin selten und einfach wunderschön. Ich, nur ICH bin die Nummer 1.”

Da meldet sich auch noch die Sonnenblume zu Wort: “seid doch ruhig, ihr dummen Dinger! Ich bin die wichtigste Blume, weil ich die größte Blüte habe. Und meine Blüte neigt sich immer der Sonne entgegen. Wer kann das schon von euch?

“Ich will nicht mit!” sagt da gleich als Erste die Rose.
“Wenn du mich pflückst, dann steche ich dich mit meinen Dornen!”

“Ich bin nicht zum Pflücken da!”, meldet sich die Gerbera.

“Wenn du mich pflückst, lasse ich sofort den Kopf hängen. Das macht mich häßlich.”

“Fass mich ja nicht an! Ich bin giftig. Mich darf niemand aber auch gar niemand pflücken,” sagt als Nächster der Eisenhut.

“Und ich bin viel zu groß für das Krankenzimmer. Lass mich hier ganz einfach stehen!”, sagt schließlich die Sonnenblume.

Da hört Thekla plötzlich die zarten Stimmen der Gänseblümchen. Sie waren bisher ganz still, denn sie wissen, dass sie bestimmt nicht die schönsten und wertvollsten Blumen im Garten sind.

“Nimm uns mit ins Krankenhaus!”, bitten sie Thekla. “Wir sind ganz genügsam. Wir brauchen nicht viel Platz und blühen sehr lange. Wir möchten deiner Oma eine Freude machen!”

Thekla ist sehr froh darüber und pflückt einen hübschen Gänseblümchen-Strauß.” Ihr seid für mich die wertvollsten, die wichtigsten Blumen! Ihr seid für mich die Nummer 1!” , sagt Thekla. Sie sagt es so laut, dass es all die anderen Blumen deutlich hören können!

Fotos: Ewald Erb

Geschichte nach  einer Grundidee aus: Weil Gott uns liebt, Dinziger/Ehlen zum Lesejahr B, S. 239ff

Meinen Lesern wünsche ich an dieser Stelle und  mit dieser Geschichte ein wunderschönes Wochenende.

Christa Schwemlein  

Der Beitrag wurde am Samstag, den 28. April 2007 um 16:48 Uhr veröffentlicht und wurde unter Geschichten abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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