Brotlose Kunst
Seltener zwar, aber hin und wieder werden sie mir doch noch gestellt, die Fragen: „Warum machst du das? Bindet das Schreiben nicht unendlich viel kostbare Zeit? Zeit, die du anderweitig viel besser nutzen könntest?“. Gleichzeitig hagelt es Vorschläge, was ich in der Zeit, die ich vor meinem Bildschirm und mit meiner Tastatur verbringe, Sinnvolles tun könnte. Lächelnd verweise ich dann auf meine „ersten Schritte“ hier im Blog.
Dennoch beschäftigen mich derartige Fragen, sonst würde ich sie heute wohl kaum zum Thema machen. Ein Blogbeitrag aus 2007 kommt mir in den Sinn. Wir waren damals im Schwarzwald wandern. Bei einer Rast beobachtete ich spielende Kinder, die gerade dabei waren einen Schneemann zu bauen. Die Knirpse waren so konzentriert bei der Sache, dass sie sich durch nichts ablenken ließen, nicht einmal durch die Rufe ihrer Eltern. Ein Schneemann ist gewiss nicht für die Ewigkeit bestimmt. Dennoch war die Kreativität der Kleinen, die Freude am Gestalten, in keinster Weise beeinträchtigt.
Wie die Kinder einen Schneemann bauen, einfach aus Freude etwas tun, ohne nach Nutzen und Verwertbarkeit zu fragen, ist ein wertvolles Geschenk. Etwas schaffen, aus purer Lust und Spaß an der Freud’, löst Spannungen, macht innerlich frei und ist ein wohltuender Ausgleich zum manchmal ach so trockenen Broterwerb.
Es müssen ja nicht gleich dicke Romane sein, um das Glück der eigenen Schöpfung zu erleben. Mir genügt’s mein Blog mit Inhalt zu füllen. Tja, und weil ich das so richtig gerne mache ist dies für mich alles andere als eine „brotlose Kunst”.
In diesem Sinne
Christa Schwemlein
Der Beitrag wurde am Sonntag, den 26. Juni 2011 um 10:51 Uhr veröffentlicht und wurde unter Eigene Gedanken zu..., Glück, In eigener Sache, Nur so... abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
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