1. Januar 2016 von Christa

Auf ein Neues!

Kaum hat es begonnen, so ist es auch wieder zu Ende. 2015 schickt sich an, sich zu verabschieden. Danach geht es mit Kalenderwoche eins wieder einmal von vorne los. Ein Jahresrückblick ist mir zu einem lieb gewonnenen Ritual geworden. Ich schaue zurück auf das, was sich in den letzten zwölf Monaten in meinem Leben ereignet hat, lasse es Revue passieren und halte es fest. Einiges auch hier im Blog. Das zurückliegende Jahr war bunt und wieder prall gefüllt. Es war, wie das Jahr zuvor, ein gutes Jahr.

Prosit 2015!

Nur eine Stunde von Mannheim entfernt, im Pfälzer Wald, begrüßte ich zusammen mit meinem Mann das Jahr 2015. Es war mein Wunsch Silvester einmal anders als gewohnt zu feiern. Die Pfalzwoche war sehr schön, doch habe ich unser langjähriges, vertrautes Silvesterritual vermisst. Heute Abend feiern wir in Mannheim, wie immer in gewohnter Runde und Umgebung. Mir tut’s gut hin und wieder neue Wege zu beschreiten. Selbst dann, um danach feststellen zu müssen, dass die alten Wege so schlecht nicht waren.

Kalimera, Griechenland!

Am 26. April landeten wir in Thessaloniki. Die griechische Hafenstadt war Ausgangspunkt einer umfassenden Studienreise. Athen, Delphi, Olympia und viele andere Stätten brachten uns zu den Wurzeln unserer Kultur. Wir besichtigten Museen und Ausgrabungsstätten, kraxelten hoch hinauf zu den spektakulären Meteoraklöstern, hörten von Göttern und Heiligen und folgten in Pella den Spuren von Alexander dem Großen.
Das Frühjahr war eine reizvolle Reisezeit. Das ganze Land war mit einem bunten Blütenteppich bedeckt. Die zahlreichen „Judasbäume“, auffallend durch ihre prachtvollen lila Blüten, werden mir in Erinnerung bleiben. Im heimischen Schwarzwald ließen wir die vielfältigen Eindrücke dieser Reise nachklingen.

Günaydin Istanbul!

Sollen wir oder sollen wir nicht? Obwohl ich mich so sehr auf die interkulturelle Begegnungsreise gefreut hatte, wäre ich nicht traurig gewesen, sie wäre abgesagt worden. Mulmig war mir zu Mute, als ich am frühen Morgen des zweiten November ins Flugzeug stieg. Doch kaum gelandet waren alle Befürchtungen und Ängste wie weggeblasen. Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich unsicher gefühlt. Was bleibt ist die Erinnerung an eine hochinteressante Stadt, in die ich mich vor Jahren verliebte und die ich unbedingt noch einmal sehen wollte. Die Begegnungen mit den Angehörigen verschiedener Religionen machten diese Woche zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Nein!

Die Entscheidung, das Amt der „Geistlichen Leitung“ für die kfd (katholische Frauengemeinschaft) auf Dekanatsebene nicht anzunehmen, fiel mir schwer. Durch die halbjährige Hospitation im Vorstand bekam ich einen Einblick in diese umfangreiche kfd-Arbeit. Mit einer Diözesanversammlung, einer Regionalversammlung und zwei Dekanatsversammlungen, wie mir das Amt beschrieben wurde, ist es, will ich dieses so ausüben, dass ich mit meiner Arbeit zufrieden bin, nicht getan. Mit Ehrenämtern habe ich es bisher immer so gehalten: Kommt ein neues Amt hinzu, muss ich mich von einem alten Amt trennen. Derzeit gibt es aber keines, von dem ich mich trennen will oder kann. Ergänzend kommt hinzu, dass ich bis zum Eintritt der Altersrente noch zweieinhalb Jahre berufstätig sein werde. Beruf war und ist für mich schon immer auch Berufung. Die Frage nach einem freiwilligen und vorzeitigen Aufhören stellt sich für mich, so lange ich gesund bin, nicht.

Redezeit!

Mit Loriots bekanntem Sketch „Berta das Ei ist hart“ eröffnete ich während eines kfd-Frauenfrühstückes meinen Vortrag „Ich höre was, das du nicht sagst“. Ich gehe also der kfd nicht verloren. :-) In einem kleinen humorigen Exkurs über die Grundlagen der Kommunikation ging ich zusammen mit etwa 60 interessierten Frauen der Frage nach „Warum kommen heute Sie und nicht der Pfarrer?“ Ein gelungener Vormittag an dessen Ende sich alle mit Friedemann Schulz von Thun einig waren: „Kommunikation ist mehr als zwei klappernde Gebisse.“

Weniger aber nicht minder interessierte Zuhörer hatten wir, mein Mann und ich, bei unserem Vortrag „Fluch oder Segen – die neuen Medien, Internet, Facebook & Co.“ Der Schwerpunkt unseres Vortrages lag auf „Social Media für die Kirche“. Das Bildungswerk der St. Bartholomäusgemeinde hatte dazu eingeladen. Ziel war, das Interesse meiner Gemeinde am Netz zu wecken und deutlich zu machen dass der Geist Jesu auch auf die digitalen Marktplätze der heutigen Zeit gehört.

Beide Veranstaltungen haben viel Spaß gemacht und ich freue mich auf 2016, wo ich wieder vor Publikum sprechen darf. Unsere Türkeireisen stießen auf großes Interesse und so werden die „Schwemleins“ mit ihren Zuhörern 2016 „Christliche Spuren in der Türkei“ entdecken.

Enttäuscht!

war ich über den Ausgang der Pfarrgemeinderatswahl. In letzter Minute hatte ich mich als einzige Frau von 8 Kandidaten zur Wahl gestellt. Sechs Stimmen haben zum Einzug in dieses Gremium gefehlt. Schade.

Die wahre Religion?

Im November sah ich wieder einmal „Nathan der Weise“. Obwohl das Stück mehr als 230 Jahr alt ist, ist es hochaktuell. Schnell war klar, das Herzstück von Lessings Aufklärungsdramas, die Ringparabel, zum Thema unseres diesjährigen Adventsfensters im Rahmen des „Lebendigen Adventskalenders“ zu machen. Alle Abende dieser ökumenischen Veranstaltung waren sehr gut besucht und fanden großen Anklang. „Schade, dass bald Weihnachten ist“, meinte eine Besucherin. „Es war so schön, sich jeden Tag auf etwas zu freuen“.
„Mir gefällt was Sie da machen“
meinte ein anderer Besucher. Es ist so anders als der übliche Vorweihnachtsrummel. Ich würde gerne im nächsten Jahr auch ein Fenster gestalten, meinen Sie das geht?“ „Gerne“, antwortete ich. „Darüber freuen wir uns sehr.“Hm“, druckste er und nahm mich beiseite. „Es gibt da ein Problem“. „Und das wäre“, fragte ich neugierig. „Ich bin aus der Kirche ausgetreten. Wissen Sie, mit Gott habe ich kein Problem aber mit der Institution.“

Fort- und Weiterbildungen

Grundsätzlich gilt: „Wer ein Problem hat, muss auch die Lösung finden.“ Der Einsatz von Metaphern und Geschichten ist aus dem alten Orient bekannt und bis heute eine wirksame Gesprächsform für eine gemeinsame Lösungssuche. Mit Geschichten kann man Ratsuchende zum Zuhören anregen, ohne Sie auf eine Lösung festzulegen. „Therapeutisches Erzählen“ war ein gewinnbringendes Wochenendseminar im Rahmen meines seelsorgerischen Ehrenamtes.

Weniger gewinnbringend war die „Sesamschulung für Fortgeschrittene“, zu der das Stadtdekanat Mannheim eingeladen hatte. Für diese Schulung hatte ich einen meiner wertvollen Urlaubstage geopfert. Zeit ist ein kostbares Gut. Wann immer ein Mensch seine Zeit mit uns verbringt, so schenkt er uns einen Teil seines Lebens, der für ihn nie wieder zurückkommen wird. Es hat mich geärgert, dass in dieser Schulung mehrheitlich blutige Anfänger saßen, obwohl das Seminar ausschließlich für Fortgeschrittene ausgeschrieben war. Meine Erwartungen, das umfangreiche Sesamprogramm für meine ehrenamtliche Webmastertätigkeit effektiver nutzen zu können, wurden nicht erfüllt.

Befriedigend allerdings war die Sesamschulung, die ich selbst gab. Vier Stunden haben wir konzentriert gearbeitet. Dieser Vormittag ist im Blog für die St. Bartholomäusgemeinde unter dem Artikel „Sesamschulung am Küchentisch“ nachzulesen.

Bloggen und Schreiben

Ab Mai ist es ruhig geworden hier im Blog. Ich war gerade dabei unsere zweite Studienreise in die Türkei zu Blog zu bringen. Doch dann überschlugen sich die politischen Ereignisse. Ein öffentlicher Reisebericht war mir ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Dafür sind die Eindrücke meiner fünf Türkeireisen in einem kleinen Buch mit einer Miniauflage festgehalten.

Mein Blogbeitrag „Abraham und Isaak, Bloggerbekenntnisse – 01“ war eine Auseinandersetzung mit dem nächtlichem „Zwiegespräch“ meines Blogkollegen Rolf Höge. Ein Blogpost für den ich mir gerne Zeit nahm und den ich mit Freude schrieb.

Schwemleins Blog, der PC-Treff um die Ecke, liegt ebenfalls brach. Einen Firmenblog benötigen wir nicht. Obwohl das nie so geplant war, erreichen wir unsere Kunden über ver-rueckt.net. Dieses Blog hat sich unbeabsichtigt zu einem Marketinginstrument für unsere kleine PC-Betreuung entwickelt. Mein Mann geht inzwischen in unterschiedlichen kirchlichen Einrichtungen ein und aus und hat dadurch mehr Kontakt zu Pfarrern und hauptamtlichen Mitarbeitern als ich.

So das war’s. Mehr gibt es in meinem privaten Tagebuch zu lesen. :-)

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2016. Jetzt noch ein tiefer Atemzug und dann ….

Prosit Neujahr!

Auf ein Neues!

Christa Schwemlein

Der Beitrag wurde am Freitag, den 1. Januar 2016 um 00:01 Uhr veröffentlicht und wurde unter Nur so... abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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