Aus meinem Postkasten – Vertrauen
Irgendwie ist das merk- nein falsch – denkwürdig ist besser. Ich feile an meinem nächsten Beitrag, komme aber nicht richtig vorwärts. Genau in dem Moment, wo ich beschließe heute keinen Beitrag zu veröffentlichen, erreichen mich meine 30 Pixelio Schmankerl. Bei einem zuckte ich förmlich zusammen. Es erinnerte mich an meine ersten Beiträge über Vertrauen und lässt mich einfach nicht zur Ruhe kommen. Die Fotografin nennt das Bild Wortbruch und ich finde es passt haargenau zu diesem Beitrag.
Wortbruch
Foto: Pixelio / Martina Marten
Zufälle? Ich glaube nicht an Zufälle und schicke daher nachdenkliche Grüße in die Runde und wünsche allen meinen Lesern eine gute Nacht.
Christa Schwemlein
Das Tagebuch – Zwillinge
Kurz vor Mitternach schließt sie ihr Tagebuch, packt das Schreibzeug weg und schenkt sich zum Ausklang ihres „Tages“ ein Glas Rotwein ein. Das Buch kommt zurück ins Regal zu dem Haufen anderer Tagebücher. Es ist schon einiges an Geschichte zusammengekommen – ihrer Geschichte.
Sie langt nach dem abgegriffenen Heft mit dem grünen Umschlag, schlägt es auf und muss lachen. Ausgerechnet diese alte Geschichte, die sie schon so oft zum Besten gaben, ihre Freundin und sie, und die immer wieder bei jeder Feierlichkeit zu vorgerückter Stunde erzählt werden muss:
***
Mittwoch, 5. Oktober 2005
Mein Mann will mal wieder mit dem Rauchen aufhören. Es sei ihm zu teuer, sagt er. Ich begrüße diesen Schritt, werde ihn jedoch nicht drängen. Ich habe ihm von der „Nur heute Methode“ der AA erzählt, mit der ich mir damals das Rauchen abgewöhnte. Oh Gott, wie lange ist das schon her!
Claudia war damals mit den Zwillingen schwanger. Bei den beiden Großen hatte sie während der Schwangerschaft nicht geraucht, jedoch nach der Stillzeit, genau wie ich, sofort wieder angefangen. Die Zigaretten haben uns gut geschmeckt; besonders in Gesellschaft und in Verbindung mit Alkohol. Ach, und wie oft haben wir bis in die frühen Morgenstunden nur noch eine Allerletzte geraucht. Schön war die Zeit!
Die Zwillinge seien ihre letzte Chance Nichtraucher zu werden, meinte sie. Ich wollte sie dabei unterstützen, tat es auch, obwohl es mir furchtbar schwer fiel.
Claudia kenne ich, seit ich denken kann. Wir wohnten in derselben Straße und hatten den gleichen Schulweg. Wir waren befreundet, zerstritten und wieder befreundet. Wir verloren uns aus den Augen und fanden uns wieder.
Sie wünschte sich ein drittes Kind, genauer gesagt ein Mädchen. Meine Familienplanung war zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen. Mit 36 Jahren fühlte ich mich zu alt, um noch einmal von vorne anzufangen.
Ich erinnere mich noch ganz genau an den Tag, als der Arzt ihr Zwillinge bestätigte. An dem verabredeten Treffpunkt im Park, wo ich mit den Kindern auf sie wartete, standen ihr Tränen in den Augen. Eine Welt brach zusammen und sie glaubte, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Die Verzweiflung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Abtreibung? Zwillinge passten so gar nicht in ihr Lebenskonzept. Vier Kinder? Wie sollte das gehen?
Mit einem Schlag war alles zu klein: die Wohnung, das Auto und das Budget. Sie hatte das Gefühl plötzlich am Hungertuch nagen zu müssen, sich keinen Urlaub und auch sonst nichts mehr leisten zu können.
In den darauf folgenden Wochen war sie fast täglich zum Einkaufen in der Stadt unterwegs. Die Hamsterkäufe für die Zeit mit den Zwillingen nahmen kein Ende. Kleider und Schuhe für die Großen, für sich und für die ungeborenen Zwillinge – tütenweise und auf Vorrat. Nie mehr danach waren wir so oft gemeinsam im Kino und zum Essen beim Italiener wie in jener Zeit. Ihre größte Sorge aber galt ihrem Beruf. Mit vier Kindern weiterarbeiten – unvorstellbar.
Nun, die Zwillinge kamen. Die Familie zog um ins eigene Haus. Ein Auto wurde verkauft und mit dem Erlös ein gebrauchter, roter VW–Bus erworben. Den Job hängte sie nicht an den Nagel. Ihr Arbeitgeber bot ihr die Möglichkeit, die ersten Jahre zu Hause zu arbeiten. Somit blieb sie beruflich am Ball.
Mit drei Jahren kamen die Zwillinge in den Kindergarten. Ab nun ging sie am Vormittag einer Teilzeitbeschäftigung nach. Allerdings wäre dies ohne die Unterstützung von Oma und Opa, die die Kinder in den Kindergarten brachten und auch wieder abholten, nicht möglich gewesen. Die Kindergartenöffnungszeiten waren in jenen Tagen nicht so flexibel wie heute. In Urlaub sind sie auch gefahren.
Lange Zeit haben wir uns das Zigarettengeld konsequent zurückgelegt. Mit diesem Geld konnten wir uns immer mal wieder ein „Extra“ finanzieren.
***
Inzwischen ist es weit nach Mitternacht und in der Wohnung ist es frisch geworden. Sie schließt das Heft, trinkt den letzten Schluck Rotwein und während sie das Heft wieder ins Regal legt denkt sie bei sich:
Nichts dauert ewig, auch schlechte Zeiten nicht!
© Christa Schwemlein
Mehr Tagebuch:
Dummerle und Dickerle
Diesmal schaff’ ich`s nicht
Konflikte
WunderFinger – Soul, Jazz und Pop
Die Band WunderFinger setzt sich aus dem Stimme von Elke Wunderle und ihrem musikalischen Partner Andreas Finger am Piano zusammen. Begleitet werden die Beiden von dem charmanten Soulsänger und Percussionisten Jimi Carrow aus New York.
Am Sonntag, den 18.05.2008 öffnet das Gasthaus am Fluss zum letzten Mal für diese Saison die Türen des großen Saals, um seinen Gästen ein buntes Frühlingskonzert mit den Musikern von WunderFinger präsentieren zu können.
Beginn ist wie immer um 20.00 Uhr – Einlass bereits um 19.00 Uhr. Eine Tischreservierung unter der Tel.Nr. 0621-824161 ist zu empfehlen.
Danach kann ich, so der Wettergott will, hoffentlich auch mal in den wunderschönen Biergarten des Gasthauses einladen, wo es neben Bier auch eine große Auswahl an vorzüglichen Weinen gibt
Im Namen des Gasthaus-Teams
Christa Schwemlein
Erfolg – 04
Der Weg zum Erfolg ist voll von Frauen,
die ihre Männer vorwärtsschieben
Walter Harrison
Verrücktes Wochenende!
Eigentlich wollte ich ja schon heute Mittag grüßen. Leider kam ich nicht dazu. Ich war voll im Streß und kam dabei echt an meine Grenzen. Aber der Einsatz hat sich gelohnt.
Ich bin jetzt in der Lage einer Vase einen Schatten zu verleihen, das Brandenburger Tor in die Wüste zu versetzen und ein parkendes Auto so darzustellen als würde es mit 120 Km/h über die Autobahn düsen.
Alles ganz nützliche Dinge, die man unbedingt zum täglichen Leben braucht.
VHS macht’s möglich!
Und hier eine Kostprobe
Ver-rueckte und glückliche Grüße.
Wieso glückliche Grüße? Na, weil lernen, nach einer Studie der Bertelsmann-Siftung, glücklich macht.
Christa Schwemlein
Was wird aus Ver-rueckt.net?
Große Sorgen machte ich mir im letzten Jahr um meine Blogexistenz. In der Blogszene, in der ich mich zum damaligen Zeitpunkt bewegte, las ich ständig von den Top-Suchbegriffen, was für mich dann Anlass war, mir meine Blogstatistik mal genauer anzusehen. Ich war erstaunt. Die meisten meiner Leser fanden über den Suchbegriff “Spargel” zu mir. Was aber wird aus www.ver-rueckt.net nach der Spargelzeit?
Nun, JAC hatte Recht, ich habe die erntelose Zeit überlebt und starte in die zweite Spargelrunde, die ich heute virtuell mit einem Gedicht eröffnet habe. Die reale Eröffnung fand bereits am Freitag statt, wo ich Freunde mit Lampertheimer Stangenspargel verwöhnte.
Auf meiner virtuellen Spagelkarte befinden sich inzwischen10 Spargelgerichte, die ich in diesem Jahr gerne erweitern möchte. Mal sehen, vielleicht rückt ja mein kochender Kollege Stefan Bortoluzzi, der Chefkoch der Rheinterrassen, eines seiner Rezepte für die Allgemeinheit heraus. Irgendwie fühle ich mich auch ein wenig verpflichtet, denn googelt man nach Spargelkarte, so erscheint ver-rueckt.net gleich auf der ersten Seite und dafür sind 10 Rezepte in meinen Augen doch ein wenig mager.
Bei meinen bloggenden Kollegen zählte damals ”Danke sagen” zu den Top-Suchbegriffen. Ich nutze dies mal als Überleitung und sage an dieser Stelle all meinen Leserinnen und Lesern DANKE für die Treue - auch außerhalb der Spargelzeit.
Christa Schwemlein
Foto: Pixelio / Fotograf ad
Ohhh du schöne Spargelzeit – Saisoneröffnung
Wie ich im letzten Jahr erzählte,
dass sich mein Mann mit Spargel quälte,
und als das Spargelende kam
dies freudig er zur Kenntnis nahm,
so meld ich jetzt, auch heuer wieder
kommt diese Qual auf ihn hernieder.
Ein jeder strahlt ob dem Genuss
nur meinem Mann macht es Verdruss,
dass sich nun Spargel aller Klassen
auf allen Tellern niederlassen.
Und so träumt er, ganz ohne Frage
vom kommenden Johannistage.
© Christa Schwemlein
Turmfalken in Sankt-Bartholomäus
Und hier nun, wie bereits gestern angekündigt, der Bericht von Egon Schmitt, einer guten Seele meiner Pfarrgemeinde. Den Bericht habe ich in eigene Worte gefasst. Daher Egon, sollte etwas nicht stimmen oder hast du vielleicht eine Ergänzung, so lade ich dich hiermit ein, die Kommentarfunktion zu benutzen.
An dieser Stelle vielen lieben Dank für die Anregung zu diesem Beitrag.
***
Vor mehr als 10 Jahren entdeckten aufmerksame Mitglieder der Sankt Bartholomäusgemeinde in Mannheim-Sandhofen wie Falken über dem 54 Meter hohen Kirchturm ihre Kreise zogen. Daher entschlossen sich die Pfarrgemeinderäte im Jahr 1995 den Vögeln eine Brutmöglichkeit zu schaffen. Noch im gleichen Jahr wurde im Kirchturm in 30 Meter Höhe ein Nistkasten eingebaut, der von den Vögeln angenommen wurde.
Bereits im selben Jahr lag das erste, allerdings nicht ausgebrütete Ei im Nest. Obwohl im folgenden Jahr wieder zwei Eier gelegt wurden, gab es noch keinen Nachwuchs, da die in der Nachbarschaft lebenden Elstern die Eier vermutlich angepickt hatten.
In den darauf folgenden Jahren gelang es, die Brut vor den angriffslustigen Elstern zu schützen, so dass wir uns in den Jahren von 1997 – 2003 über 22 junge Falken freuen konnten. Leider wurde die Freude durch einen Todesfall im Jahr 2000 ein wenig getrübt. Ein Falkenbaby kam beim Sturz aus dem Nest ums Leben. Die Frage, ob es aus dem Nest gefallen oder mutwillig hinaus gestossen wurde, konnte nicht geklärt werden.
2004 mussten die Falken wegen unserer dringend fälligen Glockenturmsanierung auf eine andere Brutstätte ausweichen. Gelegentlich wurden sie jedoch an ihrem alten Nistplatz beobachtet.
Im Zuge der Kirchturmrenovierung wurde auf die Initiative von Egon Schmitt, der die Vögel von Anfang an und immer noch sehr liebevoll betreut, ein Abflugbalkon eingebaut. Dieser ermöglicht den Falken sowohl einen besseren Abflug als auch eine sicherere Landung.
Mit Ende der Bauarbeiten im Februar 2005 kehrten die Falken wieder in „ihren“ Turm, der ihnen inzwischen zur Heimat geworden war, zurück und bescherten der Bartholomäusgemeinde im gleichen Jahr zwei Jungfalken.
Seit dieser Zeit wird das Landebrett fleißig genutzt. In den darauf folgenden Jahren wurden weitere 7 Eier ausgebrütet, so dass unsere Gemeinde mit stolz behaupten kann, bisher 31 junge Falken großgezogen zu haben.
Vor ein paar Tagen stieß ich bei den Kurpfalznotizen auf einen Bericht über Wanderfalken, die sich im Glockenturm der Heiliggeistkirche Heidelberg eingenistet haben. Ende März hatte dort die „Falkenmama“ Aurora drei Eier abgelegt, die sie abwechselnd mit ihrem Partner Phoenix ausbrütete und bewachte. Dem Tagebuch von Hans-Martin Gäng auf der Website ag-wanderfalken entnehme ich, dass inzwischen 2 Falkenbabies geschlüpft sind.
Wer sich für Falken interessiert, Egon du vielleicht , für denjenigen dürfte der Link der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalken von Interesse sein.
Christa Schwemlein