20. November 2007 von Christa

Das macht man doch nicht!

Ein Junge weint nicht!
Erst die Arbeit dann das Vergnügen!
Wer einmal lügt dem glaubt man nicht!
Der Klügere gibt nach!
Sei einfach und bescheiden, so kann dich jeder leiden!
Sage nie das kann ich nicht – alles kannst du will`s die Pflicht!

***

Ich vermute mal jeder der hier liest kennt diese oder ähnliche Sprüche. Sprichwörter schaffen eine bestimmte Ordnung. Ich vergleiche sie gerne mit einem Geländer an dem ich mich festhalten – orientieren – kann.
In meiner Kindheit hatten sie auch eine erzieherische Maßnahme. Sie reglementierten mich und hielten mich in Schach. Im Rückblick erkenne ich, dass mir derartige Sprüche viel Kraft geraubt und mich an vielem gehindert haben. Diese Einreden sitzen in meinem Gehirn fest, ähnlich wie ein Virus auf einer Festplatte.

Vergangenes Wochenende besuchte ich ein Seminar zu genau diesem Thema. Für mich war interessant zu entdecken, wie solche Einreden Ursache für manche Schwierigkeiten in meinem Alltag sein können. Derartige Sätze rauben mir Energie, lähmen mich und halten mich in trüber Stimmung fest.

An diesem Wochenende habe ich gelernt, diesen für mich negativen Glaubenssätzen etwas entgegenzusetzen – Affirmationen! Das sind Worte, die Kraft und Mut machen. Mit ihrer Hilfe kann ich bewusst meinen Geist umprogrammieren. Sie befähigen mich, eine neue Lebensweise zu akzeptieren.

Es liegt einzig und allein an mir, wie ich denke. Positiv oder negativ – ich habe die Wahl und die Freiheit mich jeden Tag neu zu entscheiden.

Auf das Netz bezogen heißt das für mich, auch wenn man es nicht macht, nehme ich gerne an einer virtuellen Plauderstunde teil und gebe hin und wieder auch mal was ganz Privates von mir preis. ;-)

Christa Schwemlein :-)

 

Übrigens wurde  ich über Ulrike’s Einladung zur Plauderstunde auf Andrea’s Artikel aufmerksam. Sie setzt sich mit ähnlichen Gedanken auseinander, geht dabei aber viel mehr in die Tiefe.  Ein lesenswerter Beitrag!

Der Beitrag wurde am Dienstag, den 20. November 2007 um 19:54 Uhr veröffentlicht und wurde unter Blog-Geflüster, Nur so..., Zitate abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

Eintrag Nr. 695 | Kategorie Blog-Geflüster, Nur so..., Zitate | 15 Kommentare »





15 Reaktionen zu “Das macht man doch nicht!”

  1. Andrea2007

    Hallo Christa,
    das ist ein wunderbares Hin-und Her-geblogge:-) Vielen dank für deinen schönen Kommentar zu meinem Beitrag. Es macht Spass, Gleichgesinnte zu finden.
    Mit Affirmationen kenn ich mich ein wenig aus, sie sind sehr machtvoll…Hab mir damit schon einiges Rückenweh weg”therapiert”…Vielleicht schreib ich mal nen Beitrag auf meinem Blog drüber…Liebe Grüsse, Andrea

  2. Ulrike

    Guten Morgen, Christa und Andrea!

    Ich freu mich, dass wir uns “näher kommen” ;-) … und ich war selber erstaunt gestern bei meinem Rundgang, wie ähnlich bzw. gut ergänzend doch unsere Themen sind.

    Eine Seelenfamilie halt ;-)

    Die Lieblingsaffirmation meiner Mannheimer Freundin war übrigens sehr lange Zeit: “Ich bin schön, ich bin groß, ich bin stark!” :-)

    Liebe Morgengrüße, Ulrike

  3. Manfred

    Ein Indianer kennt keinen Schmerz, hieß es zu meiner Zeit. Hallo Christa, immer mal wieder schaue ich bei dir vorbei, auch wenn das nicht so den Anschein haben mag. Deine Seite hat sich schön entwickelt. Ich frage mich woher du die Zeit nimmst. Hat dein Tag mehr Stunden als meiner?

    Du schreibst “DER KLÜGERE GIBT NACH”. Dieser Satz wurde mir auch oft gesagt. Heute denke ich was wäre, wenn alle “KLUGEN” diesen Satz beherzigen würden.

    Liebe Grüße
    Manfred

  4. Christa

    Hi Indianer!

    Schön wieder mal etwas von dir zu lesen. :-) Geht’s dir gut?
    Woher ich die Zeit nehme? Du weißt doch, im organisieren- mich und andere – war ich schon immer gut. Und was den Tag betrifft, habe ich diesen ganz einfach um ein paar Nachtstunden verlängert. ;-)

    Wenn die “Klugen” diesen Satz beherzigen würden? Hm…, das würde bedeuten, dass die “Dummen” die Welt regieren. Das wurde mir allerdings erst auf diesem Wochenende bewusst. Für mich war das echt interessant, wie sehr ich von Solchen Sätzen geprägt wurde und auch immer noch bin.

    Danke für den Besuch und lass dich mal wieder sehen.
    Christa :-)

  5. Menachem

    “Sei einfach und bescheiden, so kann dich jeder leiden”, wie soll ein junger Mensch damit Selbstvertrauen aufbauen? Ich konnte es nicht.

    “Erst die Arbeit, dann das Vergüngen”, ja bitte wann, wenn ich mit 70 in Rente gehe? Sie haben es auch nur so gut gemacht, wie sie es konnten, meine Eltern. Für sie war das Erziehung.

    Das wir das heute neu sehen und bewerten dürfen, hier darüber uns austauschen und vielleicht eine neue Einstellung dazu finden, Christa, man, ist das nicht toll? Das gehört für mich zum Reichtum unserer Zeit. Reich sein heißt ja auch, etwas “geben” zu können – und du gibst.

  6. Christa

    Ob das toll ist mag ich nicht beurteilen.

    Ich bin dankbar, dass es heute Möglichkeiten und Hilfen gibt, Fehler aus der Vergangenheit zu erkennen. Der Rückblick und die Erkenntnis machen es möglich eine andere Richtung einzuschlagen und Fehler ein Stück weit wieder gut zu machen. Ich beziehe das auf die Erziehung unserer Kinder.
    Was ich damit sagen will ist, all die Dinge, die wir bereits aufgearbeitet haben, müssen unsere Kinder nicht mehr aufarbeiten. Ich denke, sie haben mit dem “Päckchen”, das wir Eltern ihnen, wenn auch unbewusst mitgegeben haben, genug zu tun.

    Genau wie unsere Eltern wussten wir es ja auch nicht besser und gaben “nur” unser BESTES ;-)

    Negativen Botschaften wie “sei einfach und bescheiden, so kann dich jeder leiden” würgen in meinen Augen jedes Selbstwertgefühl ab und hindern Selbstvertrauen aufzubauen.

    Danke für deinen Besuch und den Kommentar
    Christa

  7. Ewald

    Ja ja liebe Christa so ist das mit den Redensarten.

    “Ein Bild sagt mehr als tausend Worte”
    mit dieser Redensart beginne ich meinen Kommentar.

    Warum? Weil ich mich wieder an einen Vortrag von Professor Gerald Hüther dem Gehirnforscher erinnere.

    Er sagte nämlich Zitat:Das menschliche Gehirn ist “nur” in der Lage über Bilder zu lernen und das ist lebenslang möglich. Das Gehirn speichert also permanent Bilder die bei jedem neuen Impuls von außen dauernd abgeglichen und in Beziehung gesetzt also bewertet werden. Das ist das eigentliche ( Erfahrungs-) Lernen und geschieht natürlich völlig unbewusst. Die menschlichen Reaktionen sind also nach Hüther ein Ergebnis des Abgleiches der inneren Erfahrungsbilder. Das Gehirn altert bezüglich dieser Fähigkeit zu lernen nicht. Er begann sein Referat mit dem Statement: Jeder bekommt das Gehirn, das er sich verdient. Soweit Professor Hüther.

    Für Interessierte: “Die Macht der inneren Bilder”
    Gerald Hüther, erschienen bei Vandenhoeck & Ruprecht
    ISBN-13: 978-3525462133

    Für mich sind Redensarten in gewisser Weise Bilder, die auch mir in meiner Kindheit und Jugend von vielen
    “wohlmeinenden” Menschen gesagt wurden. Da dies meistens nach einem gewissen Fehlverhalten von mir (ich war manchmal ein zorniges Kind) geschah, haben sich diese Slogans mitsamt dem Kontext in dem sie gebraucht wurden auf meiner Festplatte (wie du sagst) eingegraben.

    Da wir mit dem Speichern auch den gesamten Kontext mit abspeichern, also Emotionen, Gerüche, Geräusche etc. werden diese Redensarten sofort wenn wir durch einen entsprechenden Impuls berührt werden aus unserem Gehirn abgerufen. Und das lebenslang….. sehr tröstlich oder nicht??
    Prinzipiell könnte man so etwas als Gehirnwäsche bezeichnen.

    Da kann die Affirmation wie du sie beschreibst sicher eine Hilfe sein, eine Umprogrammierung vorzunehmen. Gewisse Bedenken habe ich dabei doch. Und zwar nicht über die Wirksamkeit als solche, sondern weil die Affirmationen nicht in dieser Intensität wie reales Erleben in entsprechendem Umfeld ( Gefühle, etc. ) gespeichert werden. Als Kind in einer seelischen Notsituation eine Redensart von geliebten Eltern gesagt zu bekommen hat sicher eine andere Wirkung, als in einer Meditation oder Kontemplation als Erwachsener sich Affirmationen zu suggerieren. Wobei ich persönlich nichts gegen diese Technik habe. Es sind Beobachtungen die ich in meiner ganz persönlichen Wahrnehmungswelt gemacht habe und die ich nicht verallgemeinern will.

    In diesem Sinne liebe Wochenendgrüße
    Ewald

  8. Maria

    Liebe Christa,
    an solche Redensarten erinnere ich mich auch sehr gut.Ich bekam immer zu hören, “das kannst du nicht” oder “dafür bist du noch zu klein”. Ist mir etwas mißglückt kam der Satz “typisch Maria”. Seltsamerweise nie, wenn ich etwas gut gemacht habe.

    Manchmal trafen mich auch nur vielsagende Blicke meiner Mutter… Blicke sagen auch mehr als tausend Worte.

    Ich habe selbst auch Kinder. 5 fast erwachsene Söhne. Wer weiß, was ich alles falsch gemacht habe, obwohl ich auch nur gut meinte.

    Liebe Grüße
    Maria

  9. Christa

    Ja, Ewald das ist ein spannendes Thema und so arg tröstlich finde ich das nicht. Ich nehme auch mal an, da du diese Frage mit mehreren Fragezeichen versehen hast, dass das von dir auch eher ironisch gemeint war.

    Affirmationen betrachte ich mit gemischten Gefühlen, auch wenn das in meinem Beitrag nicht deutlich wurde. Damit geht es mir wie mit der “Loslasstheorie”. Wir müssen uns nur lange genug etwas positiv einreden, dann geht alles wie von selbst – ähnlich wie in der Werbung mit dem HB-Männchen damals. Wenn es nur mal so einfach wäre.

    Darauf lief das Seminar aber gar nicht hinaus. Es ging eher um das bewusst werden, wie sehr wir von “negativen Glaubenssätzen” aus unserer Kindheit geprägt sind und wie sich das auf unser Verhalten als Erwachsene auswirkt.

    Verletze Kinder, egal ob mit Absicht verletzt oder auch nicht, sind nicht in der Lage, wie Menachem oben bereits schrieb, Selbstvertrauen aufzubauen bzw. ein Selbstwertgefühl zu entwickeln.

    Verletzte Kinder geben Verletzungen, die sie empfangen haben, weiter. Arbeiten sie diese nicht auf, sind sie dazu verdammt, andere zu verletzen. Ihr Selbstwertgefühl spüren sie nur, indem sie auf andere Gewalt ausüben. Wobei ich nicht unbedingt körperliche Gewalt meine.

    “Das kannst du doch nicht, das kapierst du nie” oder auch dieses tyyypisch… mit einem Blick der Bände spricht, reicht, um einen Menschen klein zu machen.

    Und wenn diese alten Verletzungen nicht aufgebarbeitet werden, neigen verletzte Menschen dazu, andere zu verletzten, um an ihre eigene Größe glauben zu können.

    Dies alles vielleicht noch zur Ergänzung des Seminars. Sinn war hinzuschauen wo bin ich verletzt und was gebe ich an meine Kinder, Kollegen, Freunde usw. weiter und wie kann ich dem entgegenwirken.

    Alle, die wir da saßen haben geschluckt und an unsere “armen Kinder” gedacht. ;-)

    Lieber Ewald wieder mal vielen lieben Dank für deinen Beitrag. Mir zeigt dein Kommentar, wie schwer es mir fällt, das zu sagen bzw. zu schreiben, was ich im Grunde meine.

    Ich wünsche dir auch trotz des Schmuddelwetters ein angenehmes Wochenende.

    Liebe Grüße
    Christa

  10. Ewald

    Liebe Christa,
    Volltreffer mit der Ironie. Ja war schon etwas ironisch gemeint, denn ohne diesen Schuss Ironie wäre die ganze Sache kaum verdaulich.
    Ich habe natürlich versucht mit meinem Gedanken ( und auch der Ironie ) von der philosophischen- oder auch psychologischen Ebene wegzugehen.
    Danke auch für die Klarstellung zu den Affirmationen. Da treffen wir uns direkt.
    Gerade weil es so schwierig ist Dinge klar zu beschreiben, sind die Kommentare wichtig. Es ist ja immer auch viel Emotionalität dabei.
    Dabei lässt sich manches klar stellen.
    Nochmals liebe Grüße
    Ewald

  11. Christa

    Hallo Maria,

    schön, dass sie sich mal wieder getraut haben. ;-)

    Ja, diese Sprüche kenne ich auch nur zu gut und die Blicke sind mir auch nicht fremd.

    Auch Ihnen wünsche ich ein angenehmes Wochenende. Ich habe mir mal vorgenommen die Plätzchenbäckerei zu eröffnen.

    Herzliche Grüße
    Christa Schwemlein

  12. Christa

    Huhu Ewald,

    schade dass ich keinen Messenger mehr habe, sonst könnten wir ein wenig chatten.

    Ja ein bisschen Ironie und Humor muss sein. Wir haben an diesem Wochenende auch viel über uns selbst gelacht.

    Die Seminarleiterin war übrigens spitze!!

    Jetzt mach’ ich aber endgültig Schluss. Wir gehen jetzt essen in meine Lieblingsweinstube in der Pfalz.

    Ob man das jetzt macht :o …. so viel Privates hier zu erzählen ;-)

    Egal, seit ich Heldin bin trau’ ich mich alles. *lach* – Ein bisschen Quatsch muss sein………… :D

    Tschüß
    Christa

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