Die 3. Station – Wie entsteht Kaffeequalität?
Kaffee wird am besten per Hand geerntet. Daran hat sich auch in unserem modernen Technologiezeitalter nichts geändert. Daher heißt meine dritte Kaffeestation:
Die Pflückung
Bei entsprechendem Regenfall macht der Kaffee eine ständige Reifung durch. Eine Besonderheit der Pflanze ist, dass ein Kaffeebusch neben den jungen Blüten ebenso Kirschen von unterschiedlichem Reifegrad trägt. Die unreifen Kirschen sind grün, die fast reifen gelb und die reifen rot. Dazwischen befinden sich auch einige dunkelbraune, vertrocknete und überreife Früchte am Busch, die beim Plücken hängen gelassen werden.
Qualität setzt voraus, dass der Ernter mehrmals in kurzen Abständen durch die Kaffeebüsche geht, um die roten, reifen Früchte zu ernten. Das ist nicht immer ganz einfach. In wirtschaftlicher Notlage arbeiten vor allem die Männer in der Stadt, um den Unterhalt für ihre Famlie zu verdienen. Zuhause besteht dann die Ernte nur noch aus dem Auflesen, der inzwischen hernuntergefallenen, reifen Kirschen. Diese verderben aber bereits nach kürzester Zeit auf der Erde.
Um den Erntevorgang zu rationalisieren, werden manchmal die Zweige mit der Hand abgestreift, um möglichst rasch viel zu ernten. Diese Vorgehensweise nennt man “stripping” und hat zur Folge, dass sowohl reife als auch unreife Früchte in einen Topf kommen. Je höher aber der Anteil an unreifen Früchten ist, desto bitterer wird der Kaffee und umso weniger Aroma hat er. Noch schlimmer sind allerdings die überreifen Früchte. Schon einige wenige können eine ganze Partie ruinieren. Diese ”Übeltäter” nennt man übrigens Stinkerbohnen oder “stinker beans”.
Am Ende der dritten Kaffeestation stelle ich fest, dass Qualität eigentlich nur mit aufwändigem Handpflücken zu erreichen ist, die angemessen belohnt werden muss!
Mit der Aufbereitung der Kirschen geht es dann in der vierten Station weiter.
Christa Schwemlein
Der Beitrag wurde am Montag, den 8. Dezember 2008 um 18:10 Uhr veröffentlicht und wurde unter Genüssliches, Nur so... abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
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