Meine Lebenskunst
Nachdenklich sitze ich vor meinem PC und sinniere über Lebenskunst, genauer gesagt, meine Lebenskunst. Claudia Klinger hat hierzu eine Blogparade gestartet. Ein interessantes Thema, wie ich finde.
“Die Welt ist voll von kleinen Freuden, die Kunst besteht nur darin sie zu sehen”, kommt mir spontan in den Sinn. Ja, der Spruch ist gut und irgendwie treffend. Dennoch, Sprüche gibt’s genug. Mal sehen, ob ich nichts Eigenes zu schreiben weiß.
In der Hoffnung, ein paar Schreibimpulse zu finden, greife ich zu meinen diversen Ratgebern, genauer gesagt, “Lebenshilfe-Ratgeber”. Oh Gott, wie sich das anhört – , Lebenshilfe-Ratgeber, Lebenskunst, - gerade so als sei das Leben ein Feind oder ein Problem, das es zu lösen gilt.
Beim Lesen, der von mir in der Vergangenheit markierten Textstellen, schüttle ich ab und zu den Kopf und muss gleichzeitig schmunzeln. Simplify your Life! Wie Aufräumaktionen am besten gelingen! Ich lese von der drei Kistenmethode, muss lachen, wenn ich an meine Befreiungsaktionen denke.
Einige der Empfehlungen habe ich ausprobiert, eine zeitlang danach gelebt, um danach einen anderen Ratschlag zu befolgen.
Je mehr ich mich in meine Bücher vertiefe, umso klarer wird mir, wie ich Claudia’s Frage beantworten mag. In einem Alter, wo die Halbzeit längst überschritten ist, ziehen viele Bilanz – auch ich. War das alles gut und richtig, was ich bisher gemacht habe? Hätte ich vielleicht mehr erreichen können, wenn ich mich an gewissen Haltepunkten anders entschieden hätte?
Vieles ist mir gelungen, vieles nicht. Ich bin auch oft gescheitert. Schaue ich mir meinen Lebensfilm in der Rückschau an, bin ich heute allerdings froh und dankbar, dass ich nicht nur Zuschauer war, sondern selbst mitgespielt habe. Auch wenn ich ab und zu auf die Nase fiel, hat es mir Spaß gemacht, mitzuspielen und mitzumischen. Die Vorstellung. meine Energien nicht eingesetzt zu haben, immer nur das gemacht zu haben, was andere von mir erwarteten und jetzt keine Kraft mehr zu haben, weil es vielleicht zu spät ist, ist für mich erschreckend.
Neulich widmete ich einen Beitrag dem Älterwerden. Ich denke, wenn wir Menschen zur Ruhe kommen, zurückschauen und uns erinnern, werden wir auch dankbar für das bunte und vielfältige Leben, das bereits hinter uns liegt. Vielleicht ist gerade jetzt etwas von dem besonderen Glück zu spüren, das die Hochs und Tiefs im Leben mit sich bringen. Mir geht es jedenfalls in der jetzigen Lebensphase so.
Alles hat seine Zeit. Die Zeit des “Entweder – Oder” und die Zeit, wo man erkennt, dass die Gegensätze mit einem “UND” zu einem spannungsvollen Ganzen verbunden sind.
Fazit:
Im Rückblick sagen zu können: Es war gut so, wie es gelaufen ist, das ist aus meiner heutigen Sicht Lebenskunst. Mal gespannt, wie es in ein paar Jahren aussehen wird. Auf jeden Fall habe ich diesen Beitrag ausgedruckt und in einem meiner LEITZ-Ordner auf Wiedervorlage gelegt.
Christa Schwemlein
Der Beitrag wurde am Montag, den 29. September 2008 um 20:31 Uhr veröffentlicht und wurde unter Blog-Geflüster, Blog-Parade, Eigene Gedanken zu..., Glück, Zitate abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
12 Reaktionen zu “Meine Lebenskunst”
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Am 30. September 2008 um 08:44 Uhr
Liebe Frau Schwemlein,
das ist wieder ein gelungener Beitrag, der mich zusammen mit ihrem “Dankeschön an das Älterwerden” zur Reflexion anregt. – Liebe Grüße Martin.
Am 3. Oktober 2008 um 08:35 Uhr
[...] Meine Lebenskunst. “Alles hat seine Zeit. Die Zeit des “Entweder – Oder” und die Zeit, wo man erkennt, [...]
Am 3. Oktober 2008 um 20:36 Uhr
[...] Ver-rueckt-net: [...]
Am 9. Oktober 2008 um 16:37 Uhr
[...] Ver-rueckt-net:. “Alles hat seine Zeit. Die Zeit des “Entweder – Oder” und die Zeit, wo man erkennt, dass die Gegensätze mit einem “und” zu einem spannungsvollen Ganzen verbunden sind.” [...]
Am 3. Dezember 2008 um 17:37 Uhr
Sie haben einen ganz netten lieben Mann, den kenn ich. Ich muß Sie auch unbedingt mal kennen lernen, daß es so liebe Menschen gibt, die ich nicht kenne – na sowas, irgendwann mal Ja ???
Am 3. Dezember 2008 um 18:13 Uhr
Hallo Frau Fischer,
mein Mann hat mir schon erzählt, dass Sie gerne meine ver-rueckten Seiten lesen. Das freut mich wirklich sehr. Noch mehr freut mich jedoch, dass Sie mir auch einen, nein gleich zwei Kommentare, geschrieben haben. Ich weiß von vielen, die hier lesen, aber sich nicht trauen die Kommentarfunktion zu bedienen. Sie sehen, es ist gar nicht so schwer. Wenn Sie das nächste Mal schreiben, wird ihr Kommentar auch gleich veröffentlicht.
Nachdem Sie Ihren zweiten Kommentar um 17.37 Uhr schrieben, nehme ich an, dass ihr Internetproblem wirklich am Funk-Stick lag.
Hiermit bedanke ich mich auch für die “Weiterempfehlung” meiner ver-rueckten Seiten. Mein Mann hat es mir verraten. Wenn Sie noch mehr Menschen kennen, von denen Sie annehmen, dass ihnen meine Seite gefallen könnte, dürfen Sie mich ruhig immer wieder weiterempfehlen.
Feudenheim ist ja nicht aus der Welt, so dass einem persönlichen Kennenlernen bestimmt nichts im Wege steht.
Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Adventszeit und natürlich auch weiterhin ein funktionierendes Internet.
Viele Grüße,
Christa Schwemlein
Am 4. Dezember 2008 um 10:43 Uhr
Ja Ihre Seite ist zum verrückt werden schön. Egal was ich lese, ich sehe das auch so. Ich lese auch sehr gerne von Anselm Grün z.B Blumen des Glückes mußt du selbst pflanzen ja und daß jeder für sich. Ich finde Sie toll obwohl ich Sie nicht kenne aber ich muß Sie kennen lernen. Bin einfach zum verrückt werden begeistert. Machen Sie weiter ich muß mir die Zeit nehmen es zu lesen denn: Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich für das was einem wichtig ist und Ihre Seite ist mir wichtig geworden. – Verrückt Gelle ????
Am 4. Dezember 2008 um 22:05 Uhr
Hallo Frau Fischer,
vielen Dank für Ihre Zeilen. Mir ist so viel Lob schon fast ein wenig peinlich – obwohl ich Ähnliches oft zu hören bekomme. Gestern sprach mich eine Frau beim “Türken” an. Ich kannte sie nicht – aber sie mich. Auch sie ist inzwischen eine regelmäßige Leserin, hat sie mir gesagt. Heute rief mich eine Leserin an und bedankte sich für die Plätzchenrezepte – das ist wirklich verrückt!
Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Zeit. Und wenn Sie mögen, können Sie ja zu unserem Kirchenkonzert kommen. Ich singe am Sonntag mit. Am Samstag habe ich einen anderen, auch sehr schönen Termin. Aber rufen Sie vorher vielleicht mal an, dass mein Mann nach Ihnen Ausschau halten kann.
Herzliche Grüße
Christa Schwemlein
Am 5. Dezember 2008 um 18:09 Uhr
Leider bin ich sehr orientierungslos und im Dunklen fahr ich eh nicht, wo ich mich nicht auskenne. Interessiert ja, aber ich geh gern in Feudenheim in die Kirche zum Pfarrer Winter, trotzdem schönen Dank.
Am 5. Dezember 2008 um 18:29 Uhr
Ich möchte so gern von meinem kleinen Büchlein : Das kleine Buch vom wahren Glück (Anselm Grün) geschrieben aufmerksam machen. Sollte man mal unzufrieden sein muß man dieses Büchlein lesen, es kostet nur 6 Euro und bringt sooooo viel. Habe es 2003 gekauft und immer wieder lese ich darin und empfehle es so gern . Danke, daß ich das mitteilen kann vielleicht lesen es manche ……………
Am 12. Juni 2011 um 21:05 Uhr
[...] Selbst- und Nächstenliebe haben für mich viel mit Verantwortung zu tun – sowohl mit der Verantwortung für mich selbst als auch mit der Verantwortung für meinen „Nächsten“ – und sind untrennbar miteinander verbunden. Und wieder lande ich bei dem spannungsvollen „und“ aus meinem Beitrag “Lebenskunst“. [...]
Am 12. Juni 2011 um 21:16 Uhr
[...] “Meine Lebenskunst” war einer meiner letzten Beiträge, in dem ich, im Rahmen einer Blogparade von Claudia Klinger, von der Rückschau auf das eigene Leben schrieb. Auch dazwischen liegt eine Zeit des Reifens und des Werdens. Ein großer Teil meiner “Lebensernte” liegt hinter mir und dafür sage ich heute: [...]