11. Oktober 2008 von Christa

Vom Denken zum Danken!

markt-01.jpgDie Sonne hatte es noch nicht geschafft sich durch die dicke Wolkendecke zu kämpfen, als ich heute Morgen auf unserem Wochenmarkt unterwegs war. An “meinem” Pfälzer Marktstand war bereits reger Betrieb. Geduldig reihte ich mich in die Schlange ein und ließ meinen Gedanken freien Lauf.

Der Kommentar  meines Sohnes kam mir in den Sinn und dass wir morgen in der Bartholomäusgemeinde in Sandhofen den Erntedanksonntag in Verbindung mit unserem traditionellen Herbstfest feiern werden.

Erntedank? Meine Großeltern wussten noch weshalb sie Erntedank feierten. Aber wir? Wir leben schon lange nicht mehr in einer landwirtschaftlich geprägten Welt. Haben wir unter diesen Umständen überhaupt noch ein Gespür für das, was man unter Erntedank versteht? Egal ob das Erntejahr gut oder schlecht war, die Regale in den Supermärkten sind immer gut gefüllt.

Während mein Blick über das bunte und pralle Herbstangebot wandert, wird mir auf einmal sehr bewusst, dass ich die Wunder der Schöpfung nicht immer wahrnehme. manchmal sogar blind für diese geworden bin.
“Christa, träumst du?” Die Marktfrau, mit der ich zwischenzeitlich “per Du” bin, unterbricht meinen Gedankengang. Ich bin an der Reihe.

meine-blumenfrau_bearbeitet-1.jpgMeinen Einkaufsbummel beende ich bei “meiner” Blumenfrau. Bei ihr bekomme ich noch Blumen ohne Schleifen und Papiermanschetten oder sonstigen Firlefanz – einfach Blumen halt, mit frischem Grün. Ich hatte Glück, sie war noch nicht ausverkauft. Bei Wind und Wetter steht sie da – trotz ihres hohen Alters. “Das hält jung”, hat sie mir einmal verraten. Ihre Sträuße richtet sie noch alle selbst. Manchmal hilft auch ihre Tochter mit. Heute darf ich sie fotografieren.
“Sehe ich auch gut aus” fragt sie mit einem Zwinkern im Auge. Als ihr die umstehenden Kunden dies lachend bestätigen, bekomme ich die Erlaubnis, sie zu fotografieren und das Ergebnis auf meinen ver-rueckten Seiten veröffentlichen zu dürfen. Dafür sage ich an dieser Stelle herzlich Danke. :-)

Im “Café am Markt” setze ich bei einem “Latte Macchiato” meine begonnenen Gedankengänge zum Erntedankfest fort. Es kommt mir vor, als sei es gestern gewesen, dass die Obstbäume in der Blüte standen. Heute liegen deren Früchte in meinem Einkaufskorb. Zwischen Blüte und Frucht liegt eine Zeitspanne von ungefähr sechs Monaten – die Zeit des Wachsens und des Reifens.
Ähnlich wie bei uns Menschen, denke ich. Eben noch war ich Kind. Ich erinnere mich an meine unbeschwerten Ferientage, die ich bei meinem Onkel auf dem Land, in der Nähe von Tauberbischofsheim, verbringen durfte. Mit ihm Traktor zu fahren oder mit meinen Cousins im Heu zu toben sind schöne und bleibende Erinnerungen.

Meine Lebenskunst” war einer meiner letzten Beiträge, in dem ich, im Rahmen einer Blogparade von Claudia Klinger, von der Rückschau auf das eigene Leben schrieb. Auch dazwischen liegt eine Zeit des Reifens und des Werdens. Ein großer Teil meiner “Lebensernte” liegt hinter mir und dafür sage ich heute:

GOTT,  sei Dank!
Christa Schwemlein

Der Beitrag wurde am Samstag, den 11. Oktober 2008 um 22:47 Uhr veröffentlicht und wurde unter Eigene Gedanken zu..., Glück, Herz und Verstand, Kirche abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

Eintrag Nr. 1245 | Kategorie Eigene Gedanken zu..., Glück, Herz und Verstand, Kirche | 1 Kommentar »





Eine Reaktion zu “Vom Denken zum Danken!”

  1. Renate

    Liebe Christa, was für ein schöner Beitrag!

    Ja, ich vermisse auch oft das Danke, das Bewusstsein dafür, dass die Dinge des Lebens durchaus nicht selbstverständlich sind. Es gibt so vieles, für das wir dankbar sein können und sollten. Doch durch die “Geiz-ist-geil-Mentalität” geht der Gedanke des Dankens immer mehr verloren. Schade und bedauerlich.
    Ich schicke herzliche Grüße und ein Dankeschön für dein stets besinnliches Blog! Renate

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