3. März 2011 von Hans Güth

Letzter Seetag auf der AIDAluna – Hans Güth erzählt

hans

Samstag, 17. Juli 2010

6. und letzter Seetag, auf dem Weg nach Hamburg. Wettervorschau: wolkig, 13 Grad Celsius, Sonnenaufgang: 05.27 Uhr, Sonnenuntergang: 22.20 Uhr.

Die Uhren sind wieder auf „Normalzeit“ umgestellt. Ein Blick aus dem Fenster zaubert nicht nur dem Schiff, sondern auch uns ein Lächeln ins Gesicht: Die Sonne ist wieder da! Doch die Freude währt nur kurz, eine Regenfront zieht auf.

Frühstück im „Markt Restaurant“, wo ich mich einmal mehr über einen einzelnen, nie besetzten, aber sehr schön eingedeckten Tisch wundere. Auch auf die Gefahr hin mich zu blamieren, lasse ich mich von der Restaurant-Managerin in weiß aufklären:

Auf der AIDA luna arbeiten rund 600 Crew-Mitglieder. Früher wurden die Besatzungslisten oft mit dem Zusatz „plus eins“ geführt. Die Bezeichnung stand für den guten Geist an Bord, den Klabautermann. Klein, bärtig und pausbäckig, in weiten Schiffshosen, meist eine Pfeife im Mund und einen runden Hut auf dem Kopf – so ließ er sich sehen. Zumindest sagen das die Wenigen, die ihn angeblich zu Gesicht bekommen haben. In den Zeiten, als die großen Rahsegler die Weltmeere befuhren, beriet er den Kapitän, räumte des Nachts polternd die nachlässig festgezurrte Ladung um und klopfte die Planken auf schadhafte Stellen hin ab. Um dem Klabautermann den erforderlichen Respekt zu zollen, reservierte man ihm auf vielen Schiffen sogar einen Platz und servierte ihm nur das Beste aus der Kombüse. So ist das auch auf der luna.

Nach dem späten Frühstück hole ich auf Deck 10 unsere Personalausweise ab. Auch das geht fix, ohne große logistische Probleme. Dabei schaue ich eine Weile den offiziellen Urlaubsfilm unserer Reise „Unvergessliche Momente“ an. Ich habe die DVD für teure 69 Euro bereits vorbestellt und hoffe, dass wir da auch mal zu sehen sind. Der Wunsch erfüllt sich leider nicht.

Am frühen Nachmittag machen wir auf italienisch und nehmen nur eine Kleinigkeit zu uns. Wir freuen uns sehr auf unseren zweiten Besuch im “Rossini“, denn unseren letzten Abend auf der luna wollen wir standesgemäß in feinem Zwirn und entsprechendem Ambiente genießen.
Danach will mein Schatz anfangen zu packen. Ich wundere mich immer wieder, wie sie alle unsere Klamotten, und was sich sonst noch so auf einer Reise anhäuft, in die Koffer verstaut. Ich verziehe mich bei dieser komplizierten Frauenarbeit und gönne mir an der luna-Bar den „Drink des Tages“ – „Tropicana“ (ohne Alkohol), ein bezaubernder Mix aus Kirsche und Mandel. Dabei wohne ich das letzte Mal der Welt von Christie’s und Sotheby’s bei, wo der Langhaarige mit Gewalt und Dumping-Preisen versucht, ein paar Doofen noch ein paar seiner überteuerten Bilder anzudrehen. Tatsächlich findet er noch ein paar – drei, zwo, eins, meins. Bei Fragen bitte an den Galeristen Gerald von Hassel auf Deck 9 wenden. Ich habe keine.

Honey findet mich und ich lade sie großzügig zu Kaffee und Kuchen ins Café Mare ein. Da die Sonne mit aller Kraft hervordrängt, genießen wir die Sonnenstrahlen auf dem Pool-Deck. Später fahren wir an Helgoland vorbei, das trotz einiger Entfernung gut auszumachen ist. Da wollen wir irgendwann auch mal hin.

Bis später im “Rossini“…. ,

Ihr Reiseleiter Hans

Der Beitrag wurde am Donnerstag, den 3. März 2011 um 09:47 Uhr veröffentlicht und wurde unter Reisen abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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Eine Reaktion zu “Letzter Seetag auf der AIDAluna – Hans Güth erzählt”

  1. ver-rueckt » Blog Archiv » Auf einen Blick - eine außergewöhnliche Hochzeitsreise

    [...] Letzter Seetag auf der AIDAluna Vom Klabautermann, einer überteuerten DVD, vom Kofferpacken der Vorfreude auf`s “Rossini” und vieles mehr….. [...]

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