6. November 2007

Wie im richtigen Leben – Herzlich Willkommen!

strauss.jpgEine Neueinstellung ist kein Grund für eine lange Rede. Dennoch empfand ich es immer als wohltuend, wenn ich als neue Mitarbeiterin meinen Kollegen und Kolleginnen vorgestellt wurde. Manchmal fand ich am ersten Arbeitstag sogar Blumen auf meinem Schreibtisch vor. Solche Gesten erleichterten mir den Start in die neue Umgebung ungemein .

Auch bei einer Einladung zu einer privaten Feier bin ich froh, wenn mich der Gastgeber nach der Begrüßung nicht wie einen Ölgötzen stehen lässt, sondern mir einen Aperitif anbietet und mich mit den anderen Gästen bekannt macht.

So kam mir der Gedanke, warum nicht virtuell übernehmen, was sich im realen Leben bereits bewährt hat. Lange Rede kurzer Sinn: Meine Blogleiste (Zeiträuber) wird um das Schreibtagebuch “Leben“  erweitert.

Ulf Runge, der Inhaber des Weblogs ist begeisterter Marathon Läufer. Er schreibt seit etwa einem Jahr über Dinge, die ihn bewegen und ich würde seine Seite, ähnlich wie meine, in die Kategorie „Newbie und Schwätzchenblogger“ einordnen. Unterhaltung im Netz – warum nicht? Also Ulf:

HERZLICH WILLKOMMEN
bei:
www.ver-rueckt.net

und ein virtuelles “Zum Wohl” auf das “DU”! 

Christa ;-)

P.S. Das Blumensträußchen zum Einstand ist ein Geschenk von Ewald Erb.

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5. November 2007

Etwas ganz Besonderes und für mich sehr Wertvolles

briefkastenk.gifLiebe Christa,

deine Antwort auf die Frage, kann man ohne Kirche glauben?, hat mich sehr beeindruckt. Du hast die Frage beantwortet, wie ich sie auch beantworten würde. Nämlich sehr persönlich und in Ich- Form, obwohl manchmal auch „man“ steht, das du ausgestrichen hast.

Ich persönlich halte dies für die einzig mögliche Form der Antwort. Warum?

Gott ist nach meinem Verständnis, einerseits allumfassend (aber mir ist das zu allgemein) oder mein persönlicher Gott. Das ist für mich konkret. Da Er nicht teilbar ist, habe ich in mir mein eigenes Gottesbild und das ist auch nicht teilbar, aber vielleicht ist es mitteilbar was ich versuchen will.

lilien-01.jpgNun wie erlebe ich persönlich Gott und den Glauben. Der Glaube ist mir in meinem Leben, das nun schon über 70 Jahre alt ist, des öfteren abhanden gekommen. Gott an sich ist mir noch nie abhanden gekommen. Glauben habe ich persönlich meistens im kirchlichen Kontext ( gespürt ) erlebt, das konnte in der Stille eines Gotteshauses oder aber zusammen mit vielen anderen Gläubigen auf einem Kirchentag sein.

Glaube ist für mich ein Stück innere Gewissheit. Glaube habe ich aber auch bei elementaren menschlichen Ereignissen wie Geburt und Tod erlebt. Liebe Angehörige auf ihrem Sterbebett bis zum Tode zu begleiten oder bei der Geburt meines jüngsten Sohnes dabei gewesen zu sein, hat mich in beiden Fällen die Größe und Heiligkeit Gottes erfahren lassen und mir in diesen einmaligen Situationen Seine Nähe und damit den Glauben an ihn ermöglicht.

Mir hat einmal nach einem Begräbnis einer lieben Verwandten ein sehr gläubiger Bruder der Verstorbenen auf meine Frage, wieso er eigentlich so getröstet und beinahe fröhlich sei geantwortet:

Zitat: Wenn du an den offenen Gräbern offen für Gott bist, kannst du immer ein Stück Himmel sehen.

Er war zu diesem Zeitpunkt schon Ende 80. Er hat das Gefühl des Friedens und des Trostes ausgedrückt, was ich persönlich in dem Kreis der Trauernden spontan gespürt hatte.

Ich persönlich habe noch nie in der Natur den Glauben gefunden oder gespürt. Mir ist aber schon oft Gott begegnet. Nämlich im Staunen über die Großartigkeit seiner Schöpfung. Gerade wenn ich mit dem Fotoapparat unterwegs bin, sehe ich die Wunder der Schöpfung immer wieder. Nicht nur in spektakulären Naturszenarien, sondern oft in sehr dichten Nahaufnahmen. lilien02.jpg Wenn mich eine blühende Lilie, ganz offen und schutzlos in das innere ihrer alles gebenden Blüte sehen lässt. Oder eine Roseblüte die nichts von ihrem Inneren zeigt, ihre Schönheit durch ihren betörenden Duft darstellt, hat diese Vielfalt der Schöpfung etwas göttliches für mich. Das ist aber meine ganz persönliche Wahrnehmung.

Oft erinnere ich mich an Gespräche mit Chinesen ( Buddhisten ), die ich während meines langen Aufenthaltes in Taiwan geführt habe. Da Buddhisten nicht an einen Schöpfergott glauben und damit die christliche Idee der Weltschöpfung nicht verstehen, haben sie mir oft mit freundlichem Lächeln Unverständnis vermittelt, wenn wir darüber gesprochen haben.

Die Probleme die mir begegnet sind, beruhen einfach auch auf dem Unterschied, dass die christliche Religion eine reine Glaubensreligion ist, während der Buddhismus eine reine Erkenntnisreligion darstellt. Buddha ( der ja kein Gott ist ) hat nie gesagt, ihr müsst glauben. Im Gegenteil. Er sagt, stellt alles infrage was ich sage, aber probiert es aus. Nur euer Tun zählt, nicht euer Reden. Dann werdet ihr für euch die Erkenntnis haben, ob es die Wahrheit ist oder nicht. In unserem christlichen Glaubenskontext ist das ja völlig anders.
Hier gibt es Glaubensregeln mit denen viele Menschen zugebener maßen ihre Problem haben. Ich nehme mich da nicht aus. Für mich persönlich hat Glauben auch immer mit Mysterium zu tun und das finde ich persönlich nur im Rahmen von Kirche und in Gemeinschaft von Gläubigen.

Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag Ewald

 ***

Anmerkung:
Sowohl im realen als auch im virtuellen Leben spüre ich, dass Religion und Spiritualität  wieder hoch im Kurs stehen. Ewald’s Kommentar erinnerte mich an meinen Einstieg in die virtuelle Welt und hat mich tief berührt. Ich finde seinen Beitrag einfach zu wertvoll, um ihn in der Versenkung der Kommentare untergehen zu lassen.

Ein dickes DANKE für die Gedanken und Mühe, die in diesen Zeilen stecken, auch im Namen meiner LeserInnen.

Christa

Lilienfotos: Ewald Erb

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4. November 2007

Kleine Bibelkunde

bibelo.gif  MT 11,28

Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt.
Ich werde euch Ruhe verschaffen.

***

Ruhe finden

Wer hat nicht sein “Päckchen” zu tragen?  An Lasten herrscht kein Mangel – sei es die Last einer unheilbaren Krankheit, die Last der Arbeitslosigkeit oder die Last einer Verantwortung, die niederdrückt – oder das Gefühl versagt zu haben…  

Das Christentum - eine Religion der Mühseligen und Beladenen. Man kann das mit Verachtung in der Stimme sagen oder man kann sich darüber lustig machen.
Für mich gibt es aber noch eine andere Möglichkeit. So bin ich zum Beispiel froh darüber, dass es etwas gibt, wo ich nicht nach Erfolg, Gewinn und Lebensstandard eingeordnet werde. Ich bin froh darüber, dass es etwas gibt, wo durch mein Scheitern mein Wert nicht gemindert wird.

Gott sei Dank!
Christa

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1. November 2007

Glauben und Kirche – aus meinem Postkasten

briefkastenk.gif  Hallo Christa,

Braucht man zum Glauben eine Kirche? 

Die Kirche als Gemeinschaft und als soziale Einrichtung, die einem Halt gibt, finde ich gut. Der Glaube ist hier die Gemeinsamkeit, die die Menschen zusammen führt und hält. Man braucht das aber nicht, um zu glauben. So etwas finde ich auch in Vereinen und anderen Institutionen– wenn auch in etwas anderer Form.

Ich verstehe unter Glauben auch etwas viel Abstrakteres als es die Kirche tut – ohne Regeln, ohne ein Muss – eine Art Vertrauen in irgendetwas Undefinierbares.

Liebe Grüße

Markus

***

Zunächst mal vielen Dank für deine Mail, über die ich mich sehr gefreut habe. Ich finde es erstaunlich, wie oft ich in derartige Gespräche verwickelt werde, sobald ich mich als Christin oute.

Grundsätzlich sehe ich das ähnlich wie du. Ich kann an Gott alleine glauben, dazu brauche ich die Kirche nicht. Ich begegne ihm in der Stille, im Gebet, in der Meditation, in der Natur oder in einem anderen Menschen.
Ich persönlich brauche aber auch eine Gemeinschaft, die mich trägt – wie du selbst auch schreibst. Bei mir hat es sich halt so ergeben, dass ich meine Freunde und Bekannte weder im Sportverein noch am Stammtisch gefunden habe, sondern in der Gemeinschaft meiner Kirchengemeinde. – So viel hierzu.

 

beerdigung-1.jpgIch möchte dir aber noch etwas anderes sagen. Viele Menschen mögen ja den November nicht. „Dieser Monat geht auf’s Gemüt“ – sagen sie. In der Tat gibt es in den kommenden Tagen viele Vorboten, die auf das eigene Sterben und den Tod hinweisen. Da ist Allerheiligen mit dem Besuch des Friedhofs, Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag und natürlich die vielen fallenden Blätter….

In diesen nebligen Novembertagen kommen mir regelmäßig meine diversen Krankenhausaufenthalte in Erinnerung. Eine meiner damaligen Bettnachbarinnen machte mich mit einem Buch bekannt, das sie sehr beschäftigte. – Das Urteil – geschrieben von Hildegard Knef.

Die Sängerin und Autorin schildert in ihrem Buch die Leidensgeschichte ihrer vielen Operationen. Sie erinnert sich, wie sie einem befreundeten Pfarrer die Frage stellte: „Was sagst du, wenn ein Kind stirbt? Was sagst du den Eltern?“
Der Pfarrer gibt ihr zur Antwort: „Ein Fünfjähriger starb vor zwei Wochen. Ich will euch sagen, warum ich Christ bin” -habe ich gesagt – , “weil die Welt unglaublich geschwätzig ist, laut und vorlaut, solange alles gut geht. Nur wenn jemand stirbt, dann wird sie verlegen, dann weiß sie nichts mehr zu sagen.

beerdigung.jpgGenau an dem Punkt, wo die Welt schweigt, richtet die Kirche eine Botschaft aus.“ Und der Pfarrer fährt fort: „Ich liebe die Kirche um dieser Botschaft willen. Ich liebe sie, weil sie im Gelächter einer arroganten Welt sagt, dass der Mensch ein Ziel hat, weil sie dort ihren Mund aufmacht, wo alle anderen nur die Achseln zucken. 

Mit meiner Bettnachbarin, deren Namen ich heute nicht mehr weiß, habe ich sechs Wochen meines Lebens geteilt. Während dieser Zeit sprachen wir viel über Gott und die Welt – Glaube und Kirche und natürlich über dieses Buch, das uns beide sehr bewegte.

 Hildegard Knef scheinen die Worte des Pfarrers auch sehr beeindruckt zu haben, sonst wären sie ihr mit Sicherheit nicht im Gedächtnis geblieben.

Die große Vision des Glaubens – ich möchte sie nicht missen und dazu brauche ICH – nicht man  – die Kirche.  

In diesem Sinne nochmals vielen Dank für deine Mail, mit der ich mich gerne auseinandergesetzt und geantwortet habe. Gleichzeitig bedanke ich mich für die Erlaubnis unseren Gedankenaustausch auf meiner Seite veröffentlichen zu dürfen.

Herzliche Grüße
Christa Schwemlein

Eintrag Nr. 647 | Kategorie Aus meinem Postkasten, Kirche, Vertrauen | 6 Kommentare »




1. November 2007

“Ver-rueckte” Kurven

Ich freue mich, dass du dich für meine Webstatistik in Kurven interessierst;-)

kurven.jpg

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31. Oktober 2007

Aus meinem Postkasten – Kleine Bibelkunde

briefkastenk.gifBereits mehrmals wurde ich gefragt, was denn mit der kleinen Bibelkunde sei. Ich habe nicht vor diese Reihe einschlafen zu lassen. Es ist nur so, dass mir in den letzten Wochen nichts Passendes eingefallen oder über den Weg gelaufen ist.
Natürlich stehen in meinen Regalen auch Bücher, aus denen ich mir Anregungen hole. Aber solche Beiträge kann man  nicht, vielmehr  ich kann nicht, einfach abschreiben, diese müssen von innen heraus kommen. Also habt ein wenig Geduld…

Kommt Zeit…. kommen auch wieder Beiträge…. ;-)

 

310dxf6vb4l_aa_sl160_.jpg Zur Überbrückung, bis es bei mir wieder fließt, empfehle ich Freunden der “Kleinen Bibelkunde” nebenstehendes Buch, von dem ich mich gerne immer wieder inspirieren lasse. In ihm finden sich über 500 Anekdoten und Kuriositäten rund um die Bibel.  Die Texte eignen sich nicht nur dafür, um Webseiten wie meine mit Leben zu füllen. Man findet darin auch Einführungsimpulse für Vorträge, Gottesdienste oder für die Bibelarbeit. Da das Buch nach der Abfolge des Kanons der biblischen Bücher geordnet ist, ist es auch als Nachschlagwerk nutzbar.

Bis dann
Christa :-)

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31. Oktober 2007

Eine zauberhafte Zeit…

… der Oktober meiner Zeit 

madeleine1.jpg

lena.schumacher@t-online.de

***

Was dir jetzt besonders nützt, sind Erfahrungen,

die du in deinen jungen Jahren gemacht hast.

Du kannst mittlerweile Wichtiges von Unwichtigem

untercheiden und musst keine Irrwege mehr gehen;

die einem im jugendlichen Elan zwar leicht fallen,

aber viel Zeit kosten.

Helmut Walch aus
Zeit der goldenen Tage

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31. Oktober 2007

Lange Nacht der Kunst und Genüsse

Nicht nur Musik, sondern auch der Duft aus Küche und Keller liegen am Samstag, den 3.  November 2007 in Mannheim-Sandhofen in der Luft. Vor drei Jahren wurde hier „Die Lange Nacht der Kunst“ ins Leben gerufen und ist inzwischen in unserem Stadtteil zur Tradition geworden.
Die Besucher dürfen sich sowohl auf optische als auch auf akustische Leckerbissen freuen. Und wie der Name bereits vermuten lässt, ist die Veranstaltung in diesem Jahr um kulinarische Genüsse erweitert worden.

In der Zeit von 18.00 Uhr bis 23.00Uhr stellen hiesige Gewerbetreibende ihre Geschäftsräume den Künstlern zur Verfügung. Und so kommt es, dass sich ein Optikfachgeschäft in einen Weinkeller verwandelt und eine Bank-Filiale zur Kleinkunstbühne wird.

Die “Lange Nacht in Sandhofen” bietet, wie bereits der “Sandhofer Frühling“, die Möglichkeit, sich in lockerer Atmosphäre näher kennen zu lernen und mal ganz andere Gespräche zu führen als zu den üblichen Geschäftszeiten.

In diesem Sinne schlagen wir uns  mal wieder eine lange Nacht um die Ohren. ;-)

logo4.JPG Christa und Walter Schwemlein

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