Glück hat Hochkonjunktur
Wieder steht sie mal im Raum, die Frage nach dem Glück – diesmal bei Renate Blaes. Schon oft habe ich mich mit dieser Frage auseinandergesetzt und einige meiner Gedanken hier auf diesem Blog festgehalten. .
Bereits als kleines Mädchen hatte ich mir fest vorgenommen einmal glücklich zu werden. „Was ist Glück?“ fragt Renate. Ja, was heißt es eigentlich, glücklich zu sein? Trotz meiner vielen Gedanken und Beiträge vermute ich fast, dass ich immer noch nicht weiß, was Glück letztendlich ist.
Im Oktober entstand aufgrund einer meiner Beiträge hier auf www.ver-rueckt.net eine sehr interessante und lebhafte Diskussion, die ich mir soeben nochmals durchgelesen habe. Interessant ist für mich, dass ich im Großen und Ganzen immer noch zu dem Geschriebenen von damals stehe, jedoch einige Glücksaspekte aus heutiger Sicht ihren Stellenwert verloren haben.
Glück hat Hochkonjunktur. Wir alle suchen nach dem Glück und hoffen, es in den verschiedenen Ratgebern zu finden. Damit machen wir zumindest mal die Autoren und die Verlage glücklich. Noch nie war Glück so wertvoll wie heute. Die Glücksforschung boomt.
Wir besuchen Seminare, virtuelle und reale, um schöner, erfolgreicher und glücklicher zu werden. Somit tragen wir mit unseren Bemühungen auch zum finanziellen Glück der Glückstrainer bei.
Wie finde ich den richtigen Partner, mit dem ich alt und glücklich werde? Gläubige Menschen seien glücklicher, als ungläubige. Hm, ob das so stimmt? Es gibt fast nichts, nachdem bisher noch nicht geforscht wurde. Und dennoch seien immer mehr Menschen unglücklich.
Dabei kann Glück doch manchmal so banal sein. Manchmal bin ich bereits schon glücklich wenn mein Kater vom Glas Wein zu viel nachlässt oder über den Anstoß zu einem Blogbeitrag, wie diesen hier.
Mit dem nachstehenden Vers aus meinem Poesiealbum aus dem Jahre 1965 verabschiede ich mich für heute und lade damit ein, das Blogprojekt von Renate Blaes mit einem Kommentar zu unterstützen:
Willst Du glücklich sein im Leben,
trage bei zu andrer Glück!
Denn die Freude, die wir geben,
kehrt ins eigne Herz zurück.
In diesem Sinne – kommentiert fleißig!
Christa Schwemlein
Der Beitrag wurde am Montag, den 14. April 2008 um 21:11 Uhr veröffentlicht und wurde unter Blog-Geflüster, Eigene Gedanken zu..., Glück abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
11 Reaktionen zu “Glück hat Hochkonjunktur”
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Am 15. April 2008 um 20:25 Uhr
Liebe Christa,
mir ist auch aufgefallen, dass sich immer mehr Blogs (neben dem Thema “Abnehmen” ) mit dem GLÜCK beschäftigen.
Es gibt jede Menge “Glücksblogs” und Bücher zu diesem Thema.
Jeder einzelne Mensch, den ich kenne, definiert “Glück” anders.
Ich für mich persönlich denke, dass ich mich sehr glücklich schätzen kann, so lange ich nicht nach dem Glück suchen muss.
Sonnige Grüße
Dori
Am 15. April 2008 um 21:22 Uhr
Hi Dori,
ist mir auch aufgefallen und meine Kollegin und ich überlegen auch schon eine gemeinsame Abnehmecke zu starten – eine nur für uns
Ach, und mit dem Glück… – das ist ein heikles Ideal. Wie schön, dass die einschlägige Forschung herausgefunden hat, dass es das wahre Glück ohne sein Pendant, das Unglück, gar nicht geben kann.
Unser guter alter Goethe meinte ja bereits:
“Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen”
Na, ja.. es gab schon Zeiten, wo ich mich nach einer langen Reihe guter Tage gesehnt habe.
Ich denke Glück ist abhängig von der Lebensituation, in der du dich gerade befindest. Manchmal mag es eine finanzielle Spritze sein, manchmal Gesundheit, manchmal gute Beziehungen, manchmal Dankbarkeit oder ganz einfach einen tiefen Frieden, den du in dir spürst.
Heute morgen lag vor meiner Haustür ein kleines Sträußchen mit Gänseblümchen mit einem kleinen Zettel dran, auf dem stand:
Ich freue mich darauf DICH nächste Woche zu sehen. Auch das empfinde ich als Glück.
Liebe Grüße
Christa
Am 16. April 2008 um 23:03 Uhr
Hallo, Christa, ein Autor, den ich sehr schätze, sagt es in etwa so, wie du in deinem vorletzten Absatz: Glück braucht einen Grund. In diesem Grund ist vielleicht schon ein Sandkorn der vielen zum kleinen Glück, was auch schon das Große sein kann. Wie – gesund zu sein, oder dein blog. Alles GUTE Gründe.
LG, Menachem
P.S.Ich möchte nicht mehr so gerne Autoren nennen, weil die Aussage für sich selbst stehen soll, und nicht, für den “Aha, der hat das also gesagt”:))
Am 17. April 2008 um 07:37 Uhr
Ein sehr gutes Zeichen, dass sich immer mehr Menschen mit Glück beschäftigen. Es ist auch ein Zeichen dafür, dass sie es allein mit materiellem Reichtum nicht finden. Vielleicht entschleunigt das ein wenig unsere Zeit, in der alles immer nur grösser, schneller, besser sein muss.
Liebe Grüsse Andrea
Am 17. April 2008 um 21:55 Uhr
Hi Menachem,
mir geht es ähnlich wie dir und ich denke mir manchmal, (huch, irgendwie ist das komisch… mir fällt auf, obwohl ich eigentlich ein Bauchmensch bin, dass auch bei mir einiges an Gedanken zusammen kommt. Sollte ich vielleicht doch kein Bauchmensch sein? Ohje ich muss nachdenken) haben all die Leute, und dazu gehöre ich ja auch, die immer und ständig Sprüche zitieren, nichts Eigenes zu sagen?
Mich hätte jetzt allerdings der Autor deines Zitates schon interessiert. Ist er denn schon so alt, dass du dessen Nennung so ohne Weiteres unter den Tisch fallen lassen kannst?
Außerdem sagen Bücher und Autoren, die jemand gerne liest auch viel über einen Menschen aus. Und da wir uns hier im virtuellen Raum bewegen, nur die gedruckten Buchstaben haben, die weder sprechen noch fühlen können, finde ich solche Angaben, wenn sie denn der Wahrheit entsprechen, sehr hilfreich um zu sehen, wer da in meinem virtuellen zu Hause ein und aus geht.
Gute Nacht
Christa
Am 17. April 2008 um 22:00 Uhr
Hi Andrea,
ich denke mal die Beschäftigung mit dem Glück ist so alt wie die Menschheit. Im Grunde sind doch all diese philosophischen Fragen nichts anderes als Fußnoten zu Platon – meine ganz persönliche Meinung.
Auch dir eine gute Nacht
Christa
Am 18. April 2008 um 12:30 Uhr
Danke für den Link, liebe Christa. Für mich persönlich besteht Glück aus kleinen Momenten. Mich durchfährt immer so ein warmes, angenehmes Gefühl, wenn eine meiner Katzen mir einen Nasenstüber gibt. Und der erste Blick auf den Ammersee jeden Morgen – wenn über dem anderen Ufer ein orangefarbener Sonnenaufgang schwebt oder die Nebelschwaden über die Silhouette von Kloster Andechs schweben – das spüre ich ein Gefühl von innerer Zufriedenheit und Dankbarkeit, das ich als Glücksgefühl bezeichne. Und solche “kleinen” Momente gibt es viele. Reichtum, Macht und Ruhm machen bestimmt nicht glücklich, das ist ja hinlänglich bekannt.
Herzlicher Gruß von Renate
Am 18. April 2008 um 13:31 Uhr
Nix zu danken, liebe Renate. Ich habe zu danken für die Anregung zu diesem Beitrag und für die, die eventuell folgen werden. So hatte ich die Gelegenheit ältere Beiträge wieder in Erinnerung zu bringen. So schön WordPress auch ist, aber dass gute alte Beiträge in der Versenkung verschwinden empfinde ich als großen Nachteil.
Ich kann mich auch an den “kleinen” Dingen im Leben freuen – A B E R – nicht nur
Dass Geld, Macht und Ruhm bestimmt nicht glücklich machen, hat für mich so pauschal keine Gültigkeit. Wenn ich etwas richtig gut gemacht habe und ich dafür RUHM und ANERKENNUNG ernte, freut mich das und macht mich, wenn auch nur für den Moment, glücklich.
Auch MACHT ist nicht nur negativ besetzt. Richtig eingesetzt kann sie auch sehr viel Positives bewirken und mitunter viele Menschen glücklich machen.
Und das leidige Thema GELD …. ohje … ich wollte nicht mehr ohne sein…..Wie sonst könnte ich all die “kleinen” Glücksmomente genießen, wenn ich mir ständig finanzielle Sorgen machen müsste.
Nächste Woche habe ich “Emma”, die Katze meines Sohnes in Pflege. Mal sehen ob mich ihre Nasenstüber auch glücklich machen. Ich vermute mal eher nicht. Meine Erfahrungen aus der Kindheit mit Katzen und Hunden sind keine guten. Daher halte ich auch heute noch immer genügend Abstand.
Dir wünsche ich auf alle Fälle ein glückliches Wochenende
Herzliche Grüße - Christa
Am 18. April 2008 um 23:12 Uhr
Hallo Christa, sorry, komme ein bißchen spät mit meiner Antwort. Es ist aus dem Buch “Gottsuche und Sinnfrage”, Ein Gespräch zwischen Viktor E. Frankl und Pinchas Lapide. Es ist auch kein Zitat direkt, sondern eine Gedanken-Wiedergabe.
Und Glück ist ja auch, kein Unglücklicher zu sein. Und das du nicht unglücklich bist, erkennt man an deinen positiven und ausgeglichen Beiträgen. Gäbe es nur ein entweder – oder, gehörst du also schon zu den Glücklichen. Glückwunsch:))
LG, Menachem
Am 18. April 2008 um 23:55 Uhr
Ohhh du Bauchpinsler…..
Wer sagt dir, dass ich beim Schreiben meiner Beiträge nicht gerade meine “glückliche” Maske trage?
Viktor E. Frankl kenne ich vorwiegend über A.Grün, der ihn in seinen Büchern des öfteren erwähnt. Gelesen habe ich von ihm noch nichts. Allerdings habe ich eben ein wenig gegoogelt und ein Buch ist dabei, das mir für eine Arbeit, an der ich im Moment sitze, bestimmt sehr nützlich sein wird.
Mitternachtsgrüße
Christa
Am 26. Mai 2011 um 18:54 Uhr
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