14. Februar 2011 von Hans Güth

Die AIDAluna – Hans Güth berichtet

hansDie AIDAluna ist eines der größten Schiffe der AIDA, so sauber und weiß wie nach einer Kochwäsche, ein schwimmender Hochzeitskuchen mit einer Bettenzahl weit im vierstelligen Bereich und Schiffsschrauben von der Größe einer Bankfiliale. Das Schiff mit seiner gesamten Einrichtung zählt, gemessen an der Branche üblichen und mir jetzt bekannten Standards, zur absoluten Spitzenklasse. Die Küche ist exzellent, der Service hervorragend, und sowohl bei den Landgängen als auch beim Animationsprogramm überlässt man nichts dem Zufall.

Unsere Kabine 7133/Steuerbord/außen/Balkon (was bedeutet, dass sich die Kabine auf Deck 7 befindet, „Steuerbord“ heißt auf der rechten Seite, und außen/Balkon besagt, dass die Kabine einen Balkon hat, in unserem Fall meist auf der Landseite) hat alles, was man braucht. Mit 16 qm geräumiger, als wir dachten, Klima, Teppichboden, Vakuum-Unterdruck-WC, Sat-TV, Radio, Internet, Föhn, feuersicherer Safe und Direktwahltelefon. Die Betten-Inletts bestehen aus antiallergenem Material, Pooltücher und Bademäntel sind selbstverständlich.

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Unser Lob verdient das in orange gehaltene Bad. Die indirekte Deckenbeleuchtung beeindruckt, das Waschbecken ist groß und tief, der Lichtschalter aktiviert zugleich den Abluft-Ventilator, dessen Kraft und Wirbeldynamik kurzen Prozess macht mit Dampfschwaden und weniger angenehmen Körpergerüchen. Die Dusche ist ein „Overperformer“ der besonderen Art. Bis man weiß, wie das Ding funktioniert, zieht einem die Heißstufe zwar beinahe die Haut ab, doch bedarf es nur einer kurzen Drehung des Wärmereglers und aus dem Duschkopf strömt Wasser mit einer voreingestellten Wohlfühl-Temperatur von exakt 37°.

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Zuzüglich gibt es in dieser Kabine des mittleren Preissegments einen Superschrank mit einer verwirrenden Vielzahl von Einlegeböden, Fächern und Schubladen. Der Schrank ist so vertrackt durchdacht in seiner Raumnutzung, dass ihn nur eine rundum organisierte Persönlichkeit entworfen haben kann. Unterm Strich, unsere Kabine ist einfach knuffig!

Das ist auch unser Zimmer- äh, Kabinenmädchen für Deck 7, eine Augenweide, sehr freundlich und hilfsbereit. Sie heißt Lover Mae (was für ein Name!) und kommt von den Philippinen. Ein Mädchen mit einem offenen Lächeln, stets eingehüllt in eine Wolke jenes norwegischen Zedernduft-Desinfektionsmittels, mit dem sie die Badezimmer wischt, ein zauberhaftes Wesen, das zweifellos eine eigene Doku-Postkarte wert wäre. Wir sollten, im wahrsten Sinne des Wortes, durch ihre Stimme noch betört werden.

Die Tickets für unsere Ausflüge und die Restaurant-Besuche im „Rossini“ und „Buffalo Steak-House“, die ich online gebucht habe, liegen auf unserem Bett. Guter Service.
Auch auf unsere Koffer müssen wir nicht lange warten. Also: schnelles Verlagern der Kofferinhalte in die funktionalen Schränke und Ablagemöglichkeiten, anschließend kurzes Bestaunen der einzelnen Decks, dann auf Deck 10 und 11 zum Buffalo Steak-House und Rossini, unsere Buchung zu bestätigen. Der Mâitre im Rossini ist Franzose und an den Ufern der Loire zuhause, wo bekanntlich viele schöne Schlösser stehen und ein guter Wein wächst. Ich plaudere ein wenig mit ihm en français und wir werden den besten Platz des Restaurants an unserem Abend bekommen. Très bien!

Von Deck 11 ist es nicht weit zur Bar auf dem obersten Sonnendeck, wo wir erstaunt feststellen, dass mein Lieblingsgetränk, der „Ipanema“, offensichtlich der „Cocktail des Jahres“ ist und lösen unsere beiden Gutscheine für den Begrüßungscocktail ein. Wobei ich sofort das Ziel verfehle, einen nennenswerten Eindruck zu hinterlassen, denn mein Cocktail fliegt sogleich über die Bar.
Der nette Barkeeper bringt mir einen zweiten, diesen jedoch nicht alkoholfrei und/oder mehrheitlich mit Feuerzeugbenzin aufgefüllt, so dass mir Nichtwissendem beim ersten Schluck fast die Ohren wegfliegen. Nachdem ich ihm eine Weile beim Zubereiten seiner Cocktails zugeschaut habe, bin ich sicher, der Kahn hat keinen Schnaps mehr, bevor wir das erste Mal in Norwegen anlegen. Ich sollte Recht behalten, denn schon einen Tag später konnte ich bei vielen Gästen nicht mehr unterscheiden, ob die Menschen oder das Schiff schwanken.

Der Magen knurrt und wir suchen das nächste Restaurant. Keine Platzprobleme, unglaubliche Fülle an verschiedenen Vorspeisen, Hauptgängen und Desserts. Alles da, was das Herz begehrt und wirklich gut! Wir hauen gleich zweimal richtig rein, dazu noch Nachtisch und einen großen Obstteller. Ich platze gleich und höre meinen Nachbarn, einen ostdeutschen Kreuzfahrt-Spezialisten aus Leipzig konstatieren, dass man auf einer Schiffsreise nicht abnehmen kann.

Auf dem bereits überfüllten Top-Deck suchen wir uns für die Sail-away-Party einen geeigneten Platz. Bis mein Schatz – wie gewöhnlich bei der Parkplatzsuche – endlich weiß, wo sie hin will, stehen wir in der dritten Reihe. Ich habe das lange Teleobjektiv auf der Kamera und verschaffe mir bis zum Ablegen um 21 Uhr Platz in der 1. Reihe. Bis zum Ertönen dreier langgezogener Huptöne habe ich mir einige Feinde gemacht, aber jetzt bin ich „der König der Welt“ und verabschiede mich für heute.

Ihr Reiseleiter
Hans

Der Beitrag wurde am Montag, den 14. Februar 2011 um 09:42 Uhr veröffentlicht und wurde unter Reisen abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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