10. März 2017 von Christa

Vergangenes und Künftiges

Liebe Leserinnen und Leser,

auch wenn die Tür zu 2017 schon lange durchschritten ist und es hier seit ewigen Zeiten nichts mehr zu lesen gab, greife ich heute den Faden mit einem Blick zurück, eventuell auch einem Blick voraus wieder auf. Es ist nicht so, dass ich nichts mehr zu erzählen hätte. Im Gegenteil. Ich denke jeder Mensch hat Geschichten, die es wert sind erzählt zu werden. Der Grund für mein Verstummen ist ganz einfach der, dass auf meiner Prioritätenliste derzeit andere Dinge stehen als mein zeitaufwändiges Hobby. Um so mehr freut es mich, heute die Muse zum Schreiben gefunden zu haben, zu reflektieren was war, zu formulieren was gerade anliegt und eventuell noch kommen mag.

Vergangenes

Vorträge, Seminare und Workshops

Mein Vortrag während eines kfd-Frauenfrühstücks  Ich höre was, das du nicht sagst“, angelehnt an das „4-Ohren-Modell“ von Friedemann Schulz von Thun, scheint, auch wenn mir das explizit niemand gesagt hat, gut gewesen zu sein. Die Einladungen, diesen Vortrag vor anderem Publikum noch einmal zu halten, habe ich im vergangenen Jahr gerne angenommen.

„Ich glaube, man schreibt, weil man eine Welt schaffen muss, in der man leben kann“, meinte die 1977 verstorbene amerikanische Schriftstellerin Anaïs Nin. Schon als Elfjährige soll sie Tagebuch geführt haben, um mit den schwierigen Bedingungen ihrer Kindheit zurechtzukommen. Im Nachhinein betrachtet glaube ich, dass genau dieser Gedanke von Anaïs Nin der Beweggrund war mich noch einmal intensiv mit dem Thema Mobbing auseinanderzusetzen und meinen Vortrag im letzten Jahr unter das Thema Mobbing, einmal durch die Hölle und zurück zu stellen. Nahezu 100 Frauen durften wir am 29. Oktober 2016 zu unserem diesjährigen Frauenfrühstück im Gemeindehaus der St. Bartholomäusgemeinde begrüßen. Die große Nachfrage hatte uns überrascht, jedoch nicht überfordert. Es wurden alle satt. Anders als bei den vorhergehenden Veranstaltungen haben wir diesmal interessierte Frauen aus ganz Mannheim und der näheren Umgebung erreicht.

Fluch oder Segen – Die neuen Medien , Internet, Facebook & Co“, ein Vortrag den mein Mann und ich zusammen ausgearbeitet und mehrmals gehalten haben, bieten wir, obwohl er nach wie vor angefragt wird, nicht mehr an. Seit dem Entstehen dieses Vortrages haben sich die kommunikativen Bedingen rasant weiterentwickelt. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Informationskanäle wächst stetig. Damit einhergehend wachsen auch die spezifischen Eigenheiten und Besonderheiten dieser Kommunikationsplattformen, in die ich mich auf meine alten Tage hin nicht über das übliche Maß hinaus einarbeiten möchte. Mein Herz schlägt mittlerweile für andere Dinge und ich habe das große Glück mich diesen Dingen auch widmen zu können. Der Workshop „Übertragung und Gegenübertragung“ war spannend und erkenntnisreich. Ebenso der Studientag zum Thema „Inszenierungen und Fakes“. Sollte mich wieder mal die Muse küssen, würde ich diesen Studientag gerne hier „in Szene“ setzen.

Reisen

Die „Klassikstudienreise“ auf der „Insel der Götter“ war eine Reise, die mir sehr gut gefallen hat. Dass diese Reise ein Erfolg wurde, dafür war neben Zypern und der Reisegruppe letztendlich auch unser Reiseleiter verantwortlich, der das Talent besitzt sein umfangreiches Wissen mit viel Engagement und Leidenschaft zu vermitteln. Stundenlang hätte ich ihm zuhören können, wenn er aus den Werken des römischen Dichters Ovid oder aus dem mir bis dahin unbekannten Nikodemusevangelium vorlas. Seltsam. Sonntag für Sonntag bete ich: „Hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten….“ ohne darüber nachzudenken, was eigentlich in den drei Tagen zwischen der Kreuzigung und der Auferstehung passiert ist. Dazu musste ich 63 Jahre alt werden und nach Zypern reisen. Ich habe schon an mehreren Studien- und Bildungsreisen teilgenommen, hatte immer gute Reiseleiter, doch in dieser Form habe ich noch keine Reiseleitung erlebt. Deshalb erwähne ich das und schicke an dieser Stelle ein Dankeschön an den Studiosusreiseleiter „Helmut Brandl“. Meine vielfältigen Eindrücke und Bilder dieser Reise sind in meinem Reisetagebuch skizziert und warten darauf aufgearbeitet zu werden.
Kaum zu Hause rief auch schon Leipzig. Dem 100. Katholikentag widmete ich mehrere Beiträge. Es waren erlebnisreiche und bewegende Tage in der Messestadt und ich freu´ mich schon jetzt auf Münster im nächsten Jahr.
Von dem herbstlichen Badeurlaub in Andalusien hatte ich mir mehr versprochen. Es scheint, die Zeit dieser Urlaube ist für mich vorbei.

Beruf

„424“ heißt das neue Restaurant meines Arbeitgebers. Der große Saal der „Rheinterrassen“, wurde in der Zeit von April – Oktober in ein schickes vegetarisch/veganes Restaurant mit eigener Küche verwandelt. Arbeiten, die mit meiner eigentlichen Tätigkeit nichts zu tun hatten landeten während dieser Zeit auf meinem Schreibtisch. Das war anstrengend, aber zugleich auch interessant und abwechslungsreich. Anfang November war Eröffnung. Zuvor war ich zum Probeessen eingeladen und war begeistert. Leider wurde diese Art von Küche nicht so angenommen wie erhofft und so wurden im Januar die Türen des „424“ wieder geschlossen. Das Lokal ist inzwischen in den normalen Restaurantbetrieb integriert und bietet ein schönes Ambiente für Festlichkeiten aller Art.

Das 424 in Mannheim

Gesundheit

Gesundheitlich war 2016 nicht ganz so gut. Zwei Zähne mussten raus, dafür zwei Implantate rein. Das war schlimm. Nicht wegen der Schmerzen. Nein. Die waren mit Schmerzmittel gut auszuhalten. Es war die Psyche, die mir zu schaffen machte. Ich hatte das Gefühl plötzlich uralt zu sein. „Sie müssen doch wegen der beiden Zähne nicht traurig sein“, meinte meine Zahnärztin. „Sie bekommen von mir zwei schöne neue“, versuchte sie mich zu trösten. Richtig gelungen ist ihr das nicht. Seit diesen gesundheitlichen Problem(ch)en beschäftige ich mich viel mit dem Alter und dem älter werden. Ich könnt’ jetzt noch von meinem Ischiasnerv, meinem „Mausarm“ und dem grauen Star, der demnächst operiert wird, berichten, lass’ es aber.

Künftiges

Vor mir liegt mein Kalender für 2017. Viele Termine sind bereits eingetragen, unter anderem diverse Arzt- und Krankengymnastiktermine, Sitzungen, Seminare und Workshops, aber auch die nächste Reise und worauf ich mich riesig freue – die Hochzeit meines Sohnes. Was mich letztendlich erwartet, das weiß ich jedoch nicht.

„Nichts ist so beständig wie der Wandel“, ist zu einem geflügelten Wort geworden. Die Welt ist in Bewegung, die Zeit eilt immer schneller und die wachsende Vielfalt der Möglichkeiten fordert uns auf immer neue Weise heraus. Ist es da nicht wichtig für sich selbst einen Ort zu haben, an dem man sich dem ewigen Treiben entziehen und sich ganz auf sich selbst besinnen kann?

Noch einmal zitiere ich Anaïs Nin:  „Wir schreiben, um das Leben doppelt zu kosten“, schrieb sie einst, „einmal im Augenblick selber und dann im Rückblick.“ Genau so habe ich die zurückliegenden Stunden mit mir selbst hier vor meinem Bildschirm erlebt.

Christa Schwemlein

 

Der Beitrag wurde am Freitag, den 10. März 2017 um 17:11 Uhr veröffentlicht und wurde unter Eigene Gedanken zu..., Geschichten, In eigener Sache, Nur so..., Reisen, Zeit, Zitate abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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