Aus meinem Postkasten – Zeiträuber
Hallo Christa,
auf deiner Site ist doch der Link zu “meine Geldgeber” und “meine
Zeiträuber“. Nur sind unter zweiteren keine Einträge zu sehen (siehe
Anhang). Gehört das so?
Grüße Max
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Hallo Max,
danke für deine Mail und die Mühe, die du dir gemacht hast. Du bist nicht der erste, der mich auf meine fehlenden Zeiträuber anspricht und bevor jetzt die Gerüchteküche anfängt zu brodeln, hier ein paar erklärende Worte.
www.ver-rueckt.net entwickelt sich, obwohl das gar nicht so geplant war, mittlerweile als „Begleitseite“ für unsere Firma. Zu unseren Kunden zählen vorwiegend Privatleute und kleinere Unternehmen, die meisten noch ohne eigenen Internetauftritt.
Meine Erfahrung, seit ich mich im Cyberspace bewege ist, dass die Bedeutung des Netzes für Suchende immer größer wird. So verbringe ich mittlerweile viel Zeit damit, mir Gedanken darüber zu machen, in welchem Maße eine Internetpräsenz für unsere Kunden nutzbringend sein kann. Dazu lese ich neben Fachbüchern und Fachzeitschriften natürlich auch entsprechende Internetseiten.
Die meisten meiner Leser sind Kunden meines Mannes und Gäste der Rheinterrassen, zu denen ich eine persönliche Beziehung habe. Es ist mir wichtig, auch im Netz glaubwürdig daher zu kommen. Bei meinen ehemaligen “Time-Banditen” lese ich zwar immer noch gerne, jedoch verbringe ich inzwischen wesentlich mehr Zeit auf Seiten, die für mich von beruflichem Interesse sind.
Demnächst bringe ich meine Sidebar auf Vordermann und dann gibt es auch wieder Links auf Seiten, die ich privat gerne lese, nur eben nicht mehr unter Zeiträubern – vielleicht “Seiten die ich mag” oder so … - soviel hierzu.
Ein weiterer Grund ist eine sehr persönliche Sache. Letzte Woche war ich auf einer Veranstaltung zum Thema Mobbing. Vortragende waren die Diplom Sozialpädagogin Ingrid Sälzler und der Rechtsanwalt Hans-Otto Morgenthaler. Beide gehören, zusammen mit anderen Experten, dem Netzwerk mobbing-hilfe an, wo Mobbinggeschädigte Rat und Unterstützung finden.
Bei dem Vortrag ging es vorwiegend um Mobbing am Arbeitsplatz. Der Vortrag wühlte mich sehr auf, weil er mich alle Phasen meiner eigenen Mobbinggeschichte nochmals durchleben ließ.
Mit den Worten im Ohr:
“Mobbing ist seelische Gewalt. Sie richtet sich gegen eine Person, weil sie stört. Es geht bei Mobbing darum, sich dieser Person zu entledigen”,
löschte ich noch am gleichen Abend völlig kopflos all die Seiten, die ich in der Vergangenheit gerne gelesen habe.
Der Vortrag war informativ und interessant. Eine Zusammenfassung wird demnächst erscheinen.
Christa Schwemlein
Der Beitrag wurde am Donnerstag, den 8. Mai 2008 um 20:24 Uhr veröffentlicht und wurde unter Aus meinem Postkasten, In eigener Sache abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
5 Reaktionen zu “Aus meinem Postkasten – Zeiträuber”
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Am 5. Mai 2008 um 10:28 Uhr
Hallo liebe Christa,
das Thema “Mobbing” ist mir bekannt, ich durfte das hautnah vor 3 Jahren selbst spüren. Inzwischen ist diese negative Zeit meines Lebens weit hinter mir und heute bin ich dankbar, dass mir dies geschehen ist, weil sich alles zum Positiven gewendet hat. Ich glaube nicht, dass ich mir heute noch einen Vortrag über Mobbing anhören würde, aber eins weiß ich mit Sicherheit: dass mir so etwas nicht mehr passieren kann. Weil ich keine Angst mehr habe, arbeitslos zu sein, da ich auch dies erlebt habe. Ich weiß jetzt, dass es immer weitergeht.
Sonnige Grüße
Dori
Am 5. Mai 2008 um 11:52 Uhr
Hallo Dori,
“Ich glaube nicht, dass ich mir heute noch einen Vortrag über Mobbing anhören würde”
*lach* – ganz so freiwillig habe ich mir diesen Vortrag auch nicht angehört. Ich sehe aber, dass einer der größten Stressfaktoren in der heutigen Arbeitswelt das Mobbing ist und es breitet sich, so traurig das ist, immer mehr aus.
Das Schlimme daran ist, dass Aussenstehende sprich Chefs, von den Mobbingattacken oft gar nichts mitbekommen. Hinzu kommt, dass der Gemobbte meist völlig isoliert wird und sich von daher niemand findet, der das Opfer unterstützt sich zur Wehr zu setzen.
Mobbing ist ja nicht nur schädlich für den Gemobbten, sondern kann im schlimmsten Fall einem ganzen Unternehmen schaden. Ich denke jeder sollte wachsam, kritisch und informiert sein. In allen gesundheitlichen Bereichen ist Prävention angesagt – warum nicht auch bei Mobbing?
Obwohl ich diesen Vortrag vorwiegend aus beruflichen Gründen besuchte, hätte ich nicht gedacht, dass er mich so beutelt.
So aber jetzt: Heute kann ich endlich auch mal sonnige Grüße zurück schicken. Wir haben traumhaft schönes (Biergarten) Wetter
Sonnige Grüße aus Mannheim
Christa
Am 11. Mai 2008 um 22:26 Uhr
Liebe Christa,
Mobbing ist mir nicht fremd und mich seinerzeit veranlasst,
die Firma zu wechseln.
So ganz bekomme ich noch nicht die Verständniskurve,
warum Du Deine Zeiträuber aufgrund des Besuchs des Mobbing-Seminars “gelöscht” hast…
(Ich kann damit “leben”, nicht mehr von Dir verlinkt zu werden… – nur verstehen würde ich gerne, was das mit Mobbing zu tun hat…)
Liebe Grüße,
Ulf
Am 12. Mai 2008 um 21:48 Uhr
Lieber Ulf,
das glaube ich dir gerne, dass du ohne meine Verlinkung leben kannst. So bedeutend ist mein Blog nicht, dass ich Unmengen von Lesern hätte, die in Scharen von mir zu dir strömen
Nach wie vor lese ich gerne bei dir. Und sobald ich genau weiß, wie in Zukunft meine Sidebar aussehen wird, werde ich dich auch gerne wieder verlinken – vorausgesetzt dir ist das Recht.
Auf die andere Sache möchte ich an dieser Stelle nicht näher eingehen. Es ist eine sehr persönliche Sache, die in meinen Augen nicht öffentlich diskutiert gehört. Vielleicht tragen ja die beiden Links mehr zu deinem Verständnis bei.
http://ver-rueckt.net/?p=414 (Vorsicht, das ist ein sehr laaanger Beitrag)
http://ver-rueckt.net/?p=535 (hier ist vielleicht mein Kommentar an Bernd hilfreich)
Als selbst Betroffener weißt du ja, dass jede Person unterschiedlich heftig reagiert. Die Verletzungen der persönlichen Würde fallen in den Bereich des subjektiven Empfindens und hängen sehr stark von den persönlichen Erfahrungen ab, die jemand gemacht hat.
Auch wenn die Nachwirkungen eines Traumas nicht ein ganzes Leben lang anhalten, so verschwinden sie nicht schmerzlos über Nacht und ohne jede Spur. Das Seminar war für mich gut und schlecht zugleich.
Gut, weil für mich endlich die ewigen Grübeleien aufhören, was habe ich nur falsch gemacht, alles rund wurde und ich froh darüber war endlich festzustellen, dass alle meine Wahrnehmungen echt waren und ich nicht verrückt bin.
Schlecht, weil der Vortrag mich alle Phasen nochmals durchleben ließ, und haargenau das beschrieb, was ich schon kannte und zwar so intensiv, dass all die schmerzlichen Gefühle wieder hochkamen. Für jemanden, der so etwas noch nicht erlebt hat, wird das mit Sicherheit unbegreiflich sein.
Lieber Ulf, eine Traumatisierung ist nicht vergleichbar mit einer Kränkung oder einer Ablehnung. Solche Dinge verletzen vielleicht das Gefühl oder den Stolz, mag sein. Doch die Stärke der Empfindungen ist nicht mit der eines Traumas zu vergleichen.
Ein Trauma erlebst du dann, wenn du glaubst, dass du von anderen Menschen verletzt oder getötet wirst. Die Folgen können sein, dass das Vertrauen zu anderen Menschen schwer erschüttert wird oder du dieses völlig verlierst.
Diese Ausführungen erklären dir vielleicht ein wenig die kopflose Löschung meiner Blogroll.
Sobald meine Emotionen wieder ein normales Pegel erreicht haben, werde ich meine begonnene Reihe zu diesem Thema fortsetzen.
Liebe Grüße
Christa Schwemlein
Am 29. Juli 2011 um 19:53 Uhr
[...] Worten eröffnete die Diplom Sozialpädagogin Ingrid Sälzler ihren Vortrag, über den ich vor ein paar Tagen [...]