Networking durch Net(t)-working
Online lauern viele Fallstricke. Dieser Satz fiel bisher auf allen Informationsveranstaltungen, die ich in der Vergangenheit besuchte. Zuletzt am 16.03.2010 bei einer Veranstaltung der IHK Rhein-Neckar in Heidelberg.
Diese Veranstaltungen der IHK sind übrigens sehr hilfreich. Nicht nur wegen der überaus interessanten und informativen Vorträge, sondern auch wegen des Austausches mit den Referenten und den anderen Teilnehmern.
„Wer ins Internet geht, sollte sich unbedingt vorher Gedanken machen, wie der Einstieg in’s Netz ohne Risiko gelingen kann“, war der Appell aller Referenten, den ich nur bestätigen kann. Ich habe seinerzeit den Fehler begangen es nicht zu tun. Die Folgen waren verheerend und haben einer ganzen Familie geschadet.
Trotz vieler Versuche ist mir ein unbelasteter Neueinstieg nicht mehr möglich. Bei Mobbing hilft nur eines: Rückzug.
Ich schreibe dies mit Wehmut. So kritisch ich diesem Medium gegenüber stehe, so habe ich es im Laufe der Zeit doch zu schätzen und ich glaube, auch zu lieben gelernt. Schade, wir haben heute so viele Möglichkeiten und wissen sie nicht zu nutzen.
Folgende Fragen kommen mir immer wieder:
- Was ist das Netz?
Eine Spielwiese oder ein Versteck, in dem sich Verantwortliche verstecken? Aus Angst verstecken müssen?” - Wer nutzt das Netz? “Das Netz wird von Menschen genutzt mit echten Gefühlen”, schreiben die Experten. “Vergesst nicht, dass am anderen Ende ein Mensch sitzt, der durchaus verletzlich ist”, mahnen sie. Kann es aber sein, dass eine ganze Gesellschaft sich im Netz dennoch anders verhält als im so genannten “realen” Leben?
Freundlichkeit ist kein Zeichen von Schwäche – im Gegenteil. Neuerdings wird Nettsein auch im „Onlinebusiness“ propagiert. So graben Onlinepioniere alte, verstaubte Werte wieder aus und kreieren daraus eine neue Währung, die sich Offenheit, Transparenz, Ehrlichkeit, Hingabe, Authentizität, Aufmerksamkeit und Vertrauen nennt. Auch Werbeprofis schließen sich diesem Trend an. Was mich ganz besonders freut.
Die Erkenntnisse der Experten mag ich gerne um einen kleinen eigenen Gedanken ergänzen: Je mehr “neue Währung” ein Mensch ins Netz oder wo auch immer einbringt, umso verletzlicher wird er.
Es mag an meinem Jahrgang (1952) liegen. Aber ich zahle schon mein ganzes Leben lang mit der „neuen-alten“ Währung. Ich bin mit ihr aufgewachsen und groß geworden. Ich kenne kein anderes Zahlungsmittel. Mir scheint, während der Zeit der Kindererziehung habe ich nicht nur den Anschluss an die neuen Medien, sondern auch eine Währungsreform verpasst.
Networking durch Net(t)-working? Was spricht dagegen?
In diesem Sinne
Christa Schwemlein
Der Beitrag wurde am Montag, den 26. April 2010 um 20:55 Uhr veröffentlicht und wurde unter Blog-Geflüster, Eigene Gedanken zu..., In eigener Sache, Kleine Sticheleien, Vertrauen abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
2 Reaktionen zu “Networking durch Net(t)-working”
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Am 19. September 2010 um 12:05 Uhr
[...] Alle bisher gehörten Referenten, 7 an der Zahl, waren sich einig: Glaubwürdigkeit, Transparenz, Vertrauen, Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit sind die neuen Identitätsfaktoren des Web. (Ähm…, was ich jetzt denke, schreibe ich mal lieber nicht. Das steht bereits in einem meiner vorhergehenden Beiträge.) [...]
Am 1. Juni 2011 um 10:51 Uhr
[...] Schrohe seinen Kunden, wenn es mit dem Geschäft nicht richtig klappen will. Puh, mein Beitrag Networking durch Net(t)working kam mir in den [...]