Selbstwertalarm ;-)
Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Sprichwörter, sie verfolgen mich.
War ich mir vergangene Woche noch nicht im Klaren, was ich diese Woche veröffentlichen werde, so ist heute beim Lesen von Meg’s Blog die Entscheidung gefallen. Meg erzählt dort die bekannte Geschichte eines Schecks, woraus sich danach eine lesenswerte Diskussion auf ihrer Seite entwickelt hat.
Im Glückshaus wurde am 29. November über die Unterschiede von selbstbewusst, selbstsicher und sich selbst wertschätzend diskutiert. Auch Frank greift dieses Thema auf. Er bleibt dabei seinem Schreibstil treu und macht es kurz und bündig: “Kein SelbstWert – kein Geld!”
Gründe für mich, mir ein paar Gedanken zu machen
“Sie sind mehr wert als sie denken“ , munterte mich vor vielen Jahren ein Vorgesetzter auf. Ich hatte damals das Gefühl, ein „Nichts“ zu sein.
Heute bin ich der festen Überzeugung, dass jeder Mensch das Gefühl braucht wichtig zu sein, anderen etwas wert zu sein.
Bin ich wichtig? Bin ich etwas wert? Und wenn ja: Was bin ich eigentlich wert?
… und manchmal (dieser Zwinki ist nur für Insider verständlich) begegnen mir Menschen, die meinen nur etwas wert zu sein, wenn ein bestimmtes Markenzeichen auf ihrer Kleidung oder auf der Kühlerhaube ihres Autos steht. Andere messen ihren Wert an ihrer Schulbildung. Schon beim kleinsten Fehler aber, geht die Werteskala rapide nach unten.
Ich kenne Frauen, die machen ihren ”Marktwert” an Männerblicken fest. Solange die Figur stimmt und das Gesicht noch nicht von Falten gezeichnet ist, stimmt zumindest ihr äußerer Wert. Allerdings, bereits beim Entdecken der ersten Falte, bekommt ihr Selbstwert heftige Kratzer.
Wieviel Geld sollte eigentlich mein Bankkonto aufweisen, um etwas – oder mir selbst etwas wert zu sein? Diese Frage stellte sich mir, als ich Frank’s Beitrag las. Wie ist es um meinem SelbstWert bestellt, wenn mein Konto mal in die Miesen kommt? Bin ich dann wirklich nichts mehr wert?
Und was ist mit meiner Arbeit? Solange ich erfolgreich bin, die von mir gebrachten Zahlen stimmen, bin ich meinem Chef zumindest so viel wert, dass er mich beschäftigt. Was ist aber mit meinem Wert, wenn meine Leistungsfähigkeit aufgrund meines Alters nachlässt? Heißt das, mein Wert nimmt mit zunehmenden Alter kontinuierlich ab?
In meinem Vorstellungstext schrieb ich in der Kategorie “über mich” , dass ich gerne in der Bibel lese. Das mag für einige Leser befremdlich sein. Aber gerade in diesem Buch ist sehr viel über unseren, meinen Wert, zu lesen. Schwarz auf Weiß steht da, dass Gott uns, mich, liebt.
Ihm bin ich wichtig und viel wert und somit macht mich seine Liebe wertvoll! Dieses Wissen und Vertrauen macht mich unabhängig von der Meinung anderer und ermöglicht mir dann auch, auf Anfragen wie diese ganz mutig und selbstbewusst zu antworten.
In diesem Sinne,
Christa Schwemlein
Übrigens, die wunderschönen “verborgenen Blüten”, mit denen ich meinen Beitrag geschmückt habe, stammen aus dem Picasalbum von Ewald Erb.
DANKE Ewald, so macht meine Schreiberei erst richtig viel Spaß
Der Beitrag wurde am Sonntag, den 2. Dezember 2007 um 17:16 Uhr veröffentlicht und wurde unter Blog-Geflüster, Eigene Gedanken zu... abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
7 Reaktionen zu “Selbstwertalarm ;-)”
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Am 2. Dezember 2007 um 19:10 Uhr
Liebe Christa,
ich seh es so: Sprichwörter, sie FINDEN Dich:-) ein schöner beitrag und ich glaube fest, dass die meisten menschen sich selber nicht genug schätzen und unbewusst das denkmuster haben, nicht “genug” zu sein. Ich schliess mich selbst da nicht aus, habe allerdings vor einiger zeit meine denkmuster geändert und arbeite jetzt daran, diese neue wertschätzung von mir selber zu halten und auszubauen. Wahnsinn, wie sich meine Beziehungen verbessert haben… Kann ich nur jedem empfehlen! Den eignen Wert ausschliesslich an der Meinung der anderen zu messen, macht auf Dauer abhängig und unglücklich. Niemand ist unabhängig von der Meinung der anderen, doch man sollte eine gute Mischung finden…Liebe Grüsse an Euch alle, die Ihr so wertvoll seid, Andrea
Am 3. Dezember 2007 um 00:33 Uhr
“Heute bin ich der festen Überzeugung, dass jeder Mensch das Gefühl braucht wichtig zu sein, anderen etwas wert zu sein.”
Dieser Überzeugung, Christa, bin auch ich. Was ich nicht weiß ist, brauche nur ich das oder andere auch, etwas dafür zurück – und wenn es nur ein “Lächeln” ist? Warum brauchen wir das Gefühl wichtig zu sein? Zu was ist dieses Gefühl unser Motor? Ist man unwichtig, wird man unsichtbar. Ist man wichtig, was ist dann?
Am 3. Dezember 2007 um 13:56 Uhr
Hallo Menachem,
deine Frage beantworte ich dir gerne, wobei ich nur für mich, nicht für andere sprechen kann.
Ich gebe gerne und dafür erwarte ich keine Gegenleistung. Wenn ich spüre, dass sich der Beschenkte freut, ist das für mich genug und hinterlässt bei mir ein sehr gutes Gefühl – Glück vielleicht.
ACHTUNG: Jetzt kommt’s ABER… sowohl mein Tank als auch mein Reservetank sind irgendwann mal leer. Dann kann ich nichts mehr geben. Dann brauche auch ich etwas zurück – eine neue Tankfüllung.
Wäre dem nicht so, wäre ich “eine Heilige” und die bin ich nun ganz und gar nicht.
“Warum brauchen wir das Gefühl wichtig zu sein?” diese und die nachfolgenden Fragen kann ich dir hier nicht beantworten. Das würde die Kommentarfunktion sprengen.
Christa
Am 5. Dezember 2007 um 10:37 Uhr
Liebe Christa
lange habe ich mich geziert ob ich zu dem Thema etwas sage oder nicht. Ich versuche es trotzdem. Diesmal bemühe ich die Forschung der Sozialpsychologie. Da gibt es einen Terminus der da heißt: Equity-Theorie.
Danach entsteht das Gefühl der Wertigkeit und damit auch des Selbstwertgefühles nur in Beziehungen zwischen Menschen. Equity meint hier, dass Menschen sich gut und geschätzt empfinden, wenn sie das Gefühl haben das was sie in Beziehungen investieren in etwa wieder zurückbekommen. Das heißt letztlich, was ich gebe und was ich zurückbekommen muss sich nach meinem persönlichen Empfinden die Waage halten. Du beschreibst das sehr schön mit dem Bild des leeren Tankes.
Also ohne positive Reflektion eines Gegenübers ist keine Wertempfindung möglich. Vielleicht beantwortet dieses Prinzip auch ein kleines bischen deine letzte offene Frage nach dem “Warum” wir das brauchen.
Ich will das hier nicht weiter ausführen, aber das Prinzip kann man auf folgendem link finden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Equity-Theorie
In diesem Sinne herzlich Grüße
Ewald
Am 5. Dezember 2007 um 14:19 Uhr
Lieber Ewald, du musst dich nicht zieren. Ich freue mich sehr über Kommentare und ganz besonders über deine. Sie regen mich zum Nachdenken an und lassen mich meine Beiträge nochmals reflektieren.
Und so ganz nebenbei treiben sie, ähnlich wie meine “Kurven”, meine Besucherzahlen explosionsartig in die Höhe. Das beweist mir, dass ich mich nicht “nackig” machen muss, um gute Besuchsergebnisse zu erzielen.*ein extra Zwinki* für dich, du weißt schon.
In meinem Beitrag ging es mir hauptsächlich um den Wert des Menschen, unseren Wert, den wir egal was kommt oder ist nie verlieren. Das wurde in Meg’s Geschichte sehr schön deutlich. In der Vergangenheit war ich und bin es manchmal auch heute noch, mir nicht immer meines Wertes so richtig bewusst. Daher ist es gut, sich diesen Tatbestand immer mal wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Was ich wert bin lässt sich an keinem Gehaltszettel, Rankingliste oder Besucherzahlen einer Website messen. Ich bin wertvoll, da ich ein Geschöpf Gottes bin, das ist meine Überzeugung und mein Glaube.
In der christlichen Tradition, die ihre Wurzeln im Judentum hat, besteht der Wert eines Menschen darin, dass Gott den Menschen nach seinem Abbild geschaffen hat. Als Christin glaube ich, dass Gott in Jesus Mensch wurde. Folglich begegnet mir in jedem Menschen auch Gott.
Dieser göttliche Umstand macht für mich den Wert und die Würde eines jeden Menschen aus.
Gott hat aber den Menschen nicht nur nach seinem Abbild geschaffen, sondern auch als Mann und Frau – partnerschaftlich. Das hat zur Folge, dass wir Menschen keine Einzelwesen sondern “gesellschaftliche” Wesen sind. Unsere Existenz ist somit auf Gemeinschaft ausgelegt. Und somit stimme ich dir voll und ganz zu, brauchen wir zur Reflektion ein Gegenüber.
Allerdings ist Gott in unserer Gesellschaft heute kein großes Thema mehr, jedenfalls kein öffentliches. Wenn von ihm gesprochen wird, dann höchstens im privaten Raum und kleinen Kreis. Deshalb sollen meine Gedanken hierzu jetzt auch genug sein.
Das “Warum” ist auch interessant. Vielleicht ergibt sich auch dazu nochmals eine Diskussion, wo ich meine Ansicht äußern kann.
Für heute ganz liebe Grüße und vielen lieben Dank für deine Zeilen.
Christa
Am 7. Dezember 2007 um 14:19 Uhr
[...] zum Ausdruck bringen wollte. Wen es interessiert klickt jetzt ganz einfach auf den unterstrichenen Selbstwertalarm. Es geht dann ein neues Fenster mit dem entsprechenden Beitrag und den dazugehörigen [...]
Am 14. Dezember 2007 um 19:30 Uhr
[...] meinem Beitrag Selbstwertalarm erwähnte ich in einem Kommentar das Bild vom leeren Tank. Heute erreichte mich im Büro die erste [...]