6. März 2010 von Christa

Grüß Gott!

Jetzt hat er auch mich erreicht, der offene Brief aus der Schweiz. „Zigmal“ ist er im Internet zu finden und seit Tagen belastet er spamartig mein E-Mailpostfach.

Vorweg: Ich mag keine anonyme Schreiben und werde deshalb der Bitte dieses Mail zu verbreiten, nicht nachkommen.

Die „Minarette Debatte“ habe ich aus persönlichen Gründen mit großem Interesse verfolgt. In den Wochen nach der Abstimmung wurde viel über den Islam und dessen Anhänger geschrieben und gesprochen, so dass ich meinen Senf hierzu niemanden zumuten wollte. Warum ich es heute dennoch tue ist in einem Kommentar auf meinen Beitrag, “Wo wohnt Gott” ,hier auf meinem Blog begründet, der mir keine Ruhe lässt. Dazu später mehr.

In Mannheim lebe und arbeite ich seit vielen Jahren eng mit Muslimen zusammen. Der 11. September war für meine Kollegen und mich eine echte Herausforderung, die wir, wie ich meine, bestens gemeistert haben. Ich kann sehr gut nachempfinden, dass das Fremde, die fremde Kultur mit ihren andersartigen Sitten und Gebräuchen und das fremde Aussehen verunsichern, vielleicht sogar Angst machen. Es hat lange gebraucht, bis ich mich zum Einkaufen nach „Klein Istanbul“, so nennt man einen Teil der Quadratestadt, traute. Dass ich heute dort gern gesehene Kundin bin, verdanke ich meinen Kollegen und deren Kinder.

Ich denke jede Religion hat ihre Probleme, mit denen sie sich auseinander setzen muss. Den Islam mit seinen verschiedenen Erscheinungsformen kenne ich nur ungenau. Genauer kenne ich jedoch lebendige Menschen, die dieser Religionsgemeinschaft angehören. Meine Beobachtungen sind, dass manche Muslime mit Religion und Glaube genauso viel oder so wenig am Hut haben wie manche Christen. Gläubige Muslime erfahre ich als ebenso friedfertige Menschen wie die meisten gläubigen Christen.

„Es gibt keine Gottheit außer Gott … ”  lautet der erste Teil des islamischen Glaubensbekenntnisses, und ist das Herzstück dessen, was auch den christlichen Glauben ausmacht. Natürlich spreche ich mit meinen Kollegen auch über die Unterschiede der beiden Religionen. Auch wenn unsere Diskussionen, insbesondere wenn es um das christliche Trinitätsverständnis geht, manchmal hitzig daherkommen, können wir die jeweiligen Glaubensüberzeugungen tolerieren. Für ein friedliches Miteinander ist neben der Auseinandersetzung mit dem Anderen die Tugend der Toleranz unabdingbar.

Doch was ist Toleranz?

Heißt Toleranz, dass ich mich gegenüber allem Fremden soweit zurücknehmen muss, dass ich letztendlich meine eigene Identität verliere? Dass ich keine Forderungen stellen darf? Muss ich im Namen der Toleranz wirklich alles schlucken? Leistet ein solches Toleranzverständnis nicht dem Vorurteil Vorschub, sich nicht wehren zu dürfen?

All diese Überlegungen kamen mir, nachdem ich den Kommentar von Urs gelesen hatte.

Die Freude am Unterschied ist ein Wert des Christentums. Doch dürfen Toleranz, Akzeptanz, Freiheit und Liebe nicht dazu missbraucht werden, dass damit eine Moral gefördert wird, die passiv alles hinnimmt, verzeiht, umarmt und Unrecht zulässt.

Ups…
Verzeihen Sie meine lieben Leserinnen und Leser. Jetzt habe ich den Faden verloren. Ich weiß echt nicht mehr auf was ich eigentlich hinaus wollte. Der “offene Brief”, die “Minarette Debatte”, die Integration von Muslimen ….? Sorry, tut mir Leid!

Vielleicht noch ein Wort an die mitlesenden Juden: Ich distanziere mich von dem besagten Kommentar und bin dankbar für Helmut’s rasche Stellungnahme.

Guten Abend
Christa Schwemlein

Der Beitrag wurde am Samstag, den 6. März 2010 um 21:57 Uhr veröffentlicht und wurde unter Eigene Gedanken zu..., Herz und Verstand, Kirche, Kleine Bibelkunde abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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