Eine Liebeserklärung –
Um 18.30 Uhr begrüßt uns unser französischer Mâitre Emmanuel Goujon im „Rossini“. In kurzer Zeit ist das Restaurant voll besetzt. Wir haben einen sehr schönen Platz am Fenster, wo die Sonne auf meine liebe Frau scheint, als wäre sie ein Engel.
Für mich ist sie das auch, denn sie ist das Beste, was mir je im Leben passiert ist. Wir sind jetzt schon lange zusammen, sie hat mir zwei wunderbare Kinder geschenkt und ist, wie wir uns am 9. August 1980 gegenseitig in der Kirche versprochen haben, in guten und einigen, vor allem gesundheitlich schlechten Zeiten, mit mir durch dick und dünn gegangen.
In diesem Moment, am sonnendurchfluteten Fenster des „Rossini“, ist mir klar:
Frauen sind wie Diamanten,
die sucht man nicht, die findet man.
Meinen Diamenten habe ich vor 33 Jahren gefunden.
Ein Traum ist auch das Neun-Gänge-Menü, mit dem „Gruß aus der Küche“ sind es sogar zehn. Wir essen fast vier Stunden, eine Köstlichkeit nach der anderen.
Den Hauptgang „Surf & Turf“, Filetsteak mit einem halben Hummerschwanz, tauschen wir gegenseitig aus, Filet für mich, den Hummer für meinen Schatz. Nach dem siebten Gang pfeife ich ab, ich kann einfach nicht mehr. Meine bessere Hälfte gibt nach dem achten, dem karamellisierten Ziegenkäse, auf. Auf das Dessert verzichten wir.
Am Nebentisch feiert ein Pärchen Geburtstag. Der Maître bringt der jungen Frau einen hübschen, kleinen Geburtstagskuchen, den sie gerne mit den angrenzenden Tischen teilen möchte. Wir wünschen ihr alles Gute und danken für ihr Angebot. Es geht einfach nichts mehr rein. Sie versteht das.
Bis Mitternacht verbringen wir die Zeit entspannt auf unserem Balkon. Die gute Luft und die leichte Brise tun uns gut. Die Stimmung ist nachdenklich bis heiter wie das Wetter über dem Atlantik. In der Ferne sehen wir die vielen blinkenden Lichter an der sich nähernden deutschen Küste. Manche Lichter bewegen sich auch, das sind große Container-Schiffe, die sich langsam Richtung Westen bewegen und wir fragen uns, wohin deren Reise wohl geht.
Morgen früh um 06.30 Uhr legen wir wieder am Grasbrook Terminal/Hamburg Cruise Center an. Auf der einen Seite freuen wir uns, dass wir so eine schöne (Hochzeits-) Reise hatten, auf der anderen bedauern wir, dass die tolle Zeit nun bald zu Ende ist.
Mit einem lachenden und weinenden Auge verabschiede ich mich für heute und wünsche Ihnen eine gute Nacht.
Ihr Reiseleiter Hans
Der Beitrag wurde am Donnerstag, den 3. März 2011 um 21:33 Uhr veröffentlicht und wurde unter Reisen abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
Eine Reaktion zu “Eine Liebeserklärung –”
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Am 4. März 2011 um 23:48 Uhr
[...] Eine Liebeserklärung Wehmut liegt über der AIDA, eine außergewöhnliche Reise geht langsam zu Ende.. [...]