Die Leipziger Lerche
Während die Waschmaschine läuft erzähle ich etwas zu den köstlichen Leipziger Teilchen, welche ich Ihnen zu meiner virtuellen Kaffeestunde angeboten hatte.
“Leipziger Lerche” nennt man das Mürbteigtörtchen, das als typisches Gebäck in die Leipziger Stadtgeschichte einging. Überliefert ist dazu folgendes:
Vom 18. bis etwa in die Mitte des 19. Jahrhunderts galten gefüllte und gebratene Feldlerchen als Delikatesse und zählten zu den kulinarischen Spezialitäten der Stadt Leipzig. Gefangen wurden die Singvögel in den Leipziger Auen. Gerupft und gefüllt landeten sie anschließend in der Pfanne und wurden mit Kräutern und Eiern zubereitet. Beliebt waren auch Lerchen am Spieß oder Lerchenbrüstchen mit Trüffel. Manchmal, so erzählte uns unsere Stadtführerin, wurden sie auch mit Sauerkraut und Speck serviert.
Unvorstellbar, wie viele Piepmätze damals ihr Leben lassen mussten. Bald war die Feldlerche vom Aussterben bedroht, so dass der König von Sachsen 1876 die Lerchenjagd verbot. Dies war die Geburtsstunde der “Leipziger Lerche”.
Der Überlieferung zufolge kreierten pfiffige Bäckermeister schnell einen neuen süßen Leckerbissen. Angeblich wollten sie mit dieser Kreation vielen enttäuschten Gourmets ein wenig Trost spenden. Ohje, so viel Nächstenliebe? Na ja, wer’s glaubt. Immerhin erreichten sie mit ihrer Erfindung einen schwunghaften Handel, der bis in die heutige Zeit hineinreicht.
Echt ist das Backwerk, das aus Mürbteig und einer Füllung aus Mandeln, Nüssen und Erdbeermarmelade besteht, allerdings nur dann, wenn sich darauf zwei Teigstreifen kreuzen.
Soviel zur “Leipziger Lerche”.
Christa Schwemlein
P.S.
“Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen…” Da ich keine Schnellschreiberin bin benötige ich etwas Zeit, um meine vielen Leipziger Eindrücke zu “Blog” zu bringen. Außerdem ist mein Postkasten rappelvoll. Aber ich verspeche: “Ich mache hin”
Der Beitrag wurde am Mittwoch, den 21. April 2010 um 20:01 Uhr veröffentlicht und wurde unter Geschichten, Nur so..., Zitate abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
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