Leben im Quadrat
Am vergangenen Wochenende ging für uns Sandhöfer endlich ein langgehegter Traum in Erfüllung. Mit einem großen Fest und viel Musik wurde unsere neue Ortsmitte, der “Stich”, eingeweiht. Tausende von Menschen waren zur Einweihung gekommen und feierten bis spät in den Abend hinein.
Während ich der Musik von “Just for Fun” lauschte und in alten Erinnerungen schwelgte, kam mir auf einmal die Idee, ich könnte Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein wenig von der Region erzählen, in der ich lebe und was ich daran so lebens- und liebenswert finde. Damit würde ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen,
- erstens, meine ver-rueckten Seiten mit “owner generated” Content füllen und
- zweitens, diesen Beitrag bei “Betrachtungsweise – so seh ich das” einreichen.
Seit gut 35 Jahren lebe ich in Sandhofen, einem der 17 Vororte von Mannheim. Seit der Kindergartenzeit meiner Söhne fühle ich mich hier heimisch und verwurzelt und es ist für mich mittlerweile schwer vorstellbar, irgendwo anders zu leben.
Es sind die Menschen, mit denen ich mich verbunden fühle. Man kennt und grüßt sich, wechselt hin und wieder ein paar Worte miteinander und ich werde vermisst, wenn ich mich längere Zeit nirgendwo blicken lasse.
Mannheim und die Region ringsherum haben viel zu bieten. Unser Nationaltheater zum Beispiel ist eines der führenden Kommunaltheater Deutschlands. Seit vielen Jahren besuche ich zusammen mit meinem Mann regelmäßig die musikalischen Vorstellungen.
Die SAP Arena ist eine der modernsten Veranstaltungshallen der Welt. Lionel Richie hautnah erleben zu dürfen war etwas ganz besonderes. Ansonsten sind mir aber die Veranstaltungen dort zu unpersönlich. So war ich von “AIDA” sehr enttäuscht. Mag sein, dass ich altmodisch bin, aber für derartige Opern mache ich mich gerne zurecht und ziehe “richtige” Opernhäuser vor.
Meine Kollegin ist ADLER Fan. Für sie hingegen ist die SAP Arena goldrichtig. Womit mal wieder bewiesen wäre: “Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.”
Viele Kleinkunstbühnen ergänzen dieses kulturelle Angebot und müssen sich hinter den “großen Brüdern” ganz und gar nicht verstecken.
Was mag ich noch? Den Luisenpark! Er zählt zu einer der schönsten Parkanlagen Europas. Als meine Kinder klein waren besaß ich eine Jahreskarte. Fast täglich traf ich mich dort mit anderen Müttern. Es war eine schöne Zeit, an die ich mich gerne erinnere. Heute bin ich eher selten dort. Aber einmal im Jahr “Gondoletta” fahren, das muss einfach sein.
Am Samstagmorgen über unseren Wochenmarkt zu schlendern ist mir zu einer lieben Gewohnheit geworden, die ich nicht mehr missen mag. Unser “Klein-Istanbul” in den “H”- und “G- Quadraten” mit seinem orientalischen Flair übt auf mich, gerade jetzt im Sommer, einen ganz besonderen Reiz aus. Dennoch fühlte ich mich in diesem Viertel lange Zeit fremd. Es dauerte eine Weile bis ich mich in eines der dort ansässigen Geschäfte traute. Heute bin ich gerngesehene Stammkundin. Nirgends gibt es so gutes und frisches Fladenbrot wie in diesen Läden – und preisgünstig noch dazu.
Eine Entdeckungsreise durch “meine” Region, seit April 2005 auch unter dem Namen Metropolregion Rhein-Neckar bekannt, lohnt sich nicht nur für Kulturfreunde, sondern auch für Genießer. Kleine, schnuckelige Cafés inmitten der Quadratestadt laden zum Verweilen ein. Genuss und Lebensfreude herrschen aber auch an Rhein und Neckar.
Der Sommer steht vor der Tür und somit drängt sich ein Ausflug in die umliegenden Biergärten einfach auf. Das Gasthaus am Fluss, direkt am Rhein gelegen, ist – (nicht nur weil ich dort seit nunmehr 10 Jahren arbeite) eines der schönsten Fleckchen Mannheims. Aber auch am Neckar, im Biergarten von Tony und Marina, lässt es sich aushalten. Mit den Beiden habe ich viele Jahre zusammen gearbeitet. Deshalb nutze ich die Gelegenheit und schicke an dieser Stelle ein virtuelles “Hallo” in die “MaRuBa”. Wozu hab’ ich denn ein Blog?
Und für den besonderen Geschmack? Ja, da ist man im “Da Gianni” und bei Dobler’s bestens aufgehoben.
Die Planken, unsere Einkaufsmeile, ist leider nicht mehr das, was sie einmal war. Viele kleine Boutiquen, Parfümerien und Schmuckgeschäfte gibt es nicht mehr. Sie wurden durch große Ketten ersetzt – schade.
Nur ein kleiner Katzensprung führt mich mitten ins Herz der Natur. In circa 30 Autominuten bin ich in einem der schönsten Naturparks von Deutschland – dem Pfälzer Wald. Er ist Deutschlands größtes zusammenhängendes Waldgebiet und der ideale Ort am Wochenende die Seele baumeln zu lassen, Kraft für die neue Woche zu tanken und in einem der legendären “Pfälzer Wald Verein Hütten ” eine große “Pfälzer Schorle” zu genießen.
Ich bin sehr dankbar, hier auf diesem schönen Fleckchen Erde leben zu dürfen und dennoch plagt mich in gewissen Zeitabständen immer wieder das Fernweh. Da will ich einfach weg.
Und somit ist für Sie, liebe Leserinnen und Leser, dies der vorerst letzte Beitrag. Während Sie dies hier lesen, sitze ich im Flieger und bin auf dem Weg nach Neapel.
Ciao, ciao – bis irgendwann mal wieder …
Christa Schwemlein
Ach ja, noch was:
Gefunden habe ich diese Blogparade auf einem meiner abendlichen Netzspaziergänge bei:
Blog-Parade
Der Beitrag wurde am Freitag, den 19. Juni 2009 um 20:22 Uhr veröffentlicht und wurde unter Blog-Geflüster, Blog-Parade, Eigene Gedanken zu..., Genüssliches abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
Eine Reaktion zu “Leben im Quadrat”
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Am 23. Juni 2009 um 20:45 Uhr
das Vogtland von seiner schönsten Seite…
Beim Nils von Betrachtungsweise habe ich vor kurzem eine schöne Blogparade gefunden, an der ich hiermit gerne teilnehmen möchte. In der Blogparade fragt der Nils, was wir an unserer Region so besonders lieben oder hassen. Das ist natürli…