Ein klares Ja – ein klares Nein, was ist das?
Wollen Sie raten? Oder soll ich es Ihnen gleich verraten?
Ich kann es nicht beschreiben, wie es sich anfühlt oder anhört, wenn ich sie wahrnehme. Ich fühle sie ganz einfach. Sie ist rasend schnell, schlägt ein wie der Blitz und intuitiv weiß ich für gewöhnlich, mit wem ich kann und mit wem nicht, was gut und was richtig für mich ist.
In einer klaren JA- oder NEIN- Aussage oder anders ausgedrückt in einem ablehnenden oder zustimmenden Gefühl äußert sie sich – MEINE INTUITION.
HERZ und VERSTAND ist ein Thema, das mich schon lange Zeit beschäftigt und mit bereits neun Beiträgen eine eigene Kategorie auf meinen ver-rueckten Seiten füllt. Daher ist es für mich selbstverständlich, an Gaba’s Umfrage zu diesem Thema teilzunehmen. Drei Fragen sind es, die Gaba stellt und beantwortet haben möchte.
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Hast du eigene Erfahrungen mit deiner Intuition (Hellsichtigkeit) machen können?
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Benutzt du eine Intuition bewusst im Alltag?
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Wie weit vertraust du deinen sinnlichen Wahrnehmungen?
INTUITION was ist das? Hellsichtigkeit? Eine Entscheidung aus dem Bauch heraus? Die innere Stimme, die mich perfekt durchs Leben führen will? Hm….
Ein typisches Beispiel, dass meine INTUITION für mich ein sehr guter Ratgeber ist und mich auch im Alltag begleitet, ist, wenn es um die Einschätzung anderer Menschen geht. Ich meine, die Gefühle anderer Menschen sehr gut wahrnehmen, erkennen und darauf reagieren zu können.
Beruflich wäre die Auswahl meiner Mitarbeiter in den zurück liegenden Jahren zu nennen. Ich achtete auf ordentliche Bewerbungsunterlagen. Ebenso sorgfältig las ich Zeugnisse und Lebenslauf. Meine Entscheidung fällte ich letztendlich nach einem persönlichen Gespräch. Nicht immer bekam derjenige mit den besten Zeugnissen die Stelle. Oftmals entschied sich mein Bauch anders, als mein Kopf es mir vorgab. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Entscheidung bereut zu haben. Ähnlich erging es mir im privaten Bereich mit der Auswahl unserer neuen Mieterin. Bei vielen Bewerbern hatte ich ein flaues Gefühl, sodass die Wohnung eine zeitlang unvermietet blieb. Die Entscheidung war goldrichtig.
Es gab aber auch Situationen, in denen ich meinem (Bauch)-Gefühl nicht folgte. Am 26. Dezember 2002 wurde ich 50. In meinem Familien-Bekannten- und Freundeskreis ist es üblich, runde Geburtstage mit einem großen Fest zu feiern. Meinem Geburtstagsfest gingen unsere Silberhochzeit und der 50zigste Geburtstag meines Mannes voraus. Dies waren zwei wunderschöne Feste, die nicht zu toppen waren. Im Grunde hatte ich keine Lust, schon wieder ein großes Fest zu feiern. Viel lieber hätte ich mit meiner Familie und meinen engsten Freunden im kleinen Kreis gefeiert.
„Man kann nicht nur auf Feiern gehen, man muss auch selber Feste ausrichten.“
Dieser Glaubenssatz, ich weiß nicht woher er kommt, der aber bis zu diesem Zeitpunkt fest in meinem Kopf verankert war, ließ mich schlussendlich dennoch feiern.
Am Vorabend des Festes teilte mir meine Freundin mit, sie, ihr Mann und die vier erwachsenen Kinder können nicht kommen. Sie hätten es sich sehr lange überlegt und es täte ihnen auch schrecklich Leid, so kurzfristig absagen zu müssen. Ich müsse das verstehen, sie seien wirklich nicht in der Stimmung zu feiern. Ihr Vater war am Morgen ganz plötzlich verstorben. Das war ein Schlag, zumal ich den Vater sehr gut kannte und wir viele Jahre gemeinsam in der gleichen Straße wohnten.
Meine Schwester und ihre Familie standen in Köln im Stau. 6 Personen kamen erst nach dem Mittagessen.
Die Mutter meines besten Freundes lag im Sterben.
Unser Pfarrer, in dessen Gemeindehaus wir feierten, lag mit einem Schlaganfall im Krankenhaus. Auch er konnte nicht kommen. Zwei Tage nach meinem Fest starb er.
Obwohl das Fest dennoch gelungen war und die anwesenden Gäste sich wohl fühlten wäre es für mich geschickter gewesen, ich hätte das laute Geschwätz in meinem Kopf zum Schweigen gebracht, indem ich mir die nötige Zeit genommen hätte, um darauf zu hören, was meine leise innere Stimme mir sagen wollte.
Ich habe eine großes Verlangen nach finanzieller Sicherheit. Ob dies an meinem Sternzeichen oder an meinen Erfahrungen aus der Kindheit liegt – ich weiß es nicht. Wie auch immer, die Finanzen müssen stimmen und ohne einen „Notgroschen“ fühle ich mich unwohl.
Obwohl ich den Beruf der Bankkauffrau erlernte, würde ich mein Geld am liebsten im „Sparstrumpf“ aufbewahren. Auf Anraten meiner Bankberaterin legte ich einen Teil meiner Ersparnisse in einem todsicheren „daxgebundenen“ Zertifikat an. Beim Kauf dachten weder die Bankerin noch ich an eine Finanzkrise. Bis zur Fälligkeit meiner Papiere hätte ich den Verlust niemals auffangen können. Ich war so zornig. Unüberlegt und voller Wut im Bauch verkaufte ich von jetzt auf nachher und ohne irgendwelche Beratung ALLE meine Zertifikate und legte, was ich noch nie in meinem Leben gemacht habe, den Erlös in Aktien an. Ich kaufte zum Tiefststand, wie ich heute weiß, und hatte mir fest vorgenommen, sobald mein Verlust ausgeglichen war, die Papiere wieder abzustoßen. Mein Gefühl sagte mir, mit dem Verkauf noch ein wenig zu warten, mein Verstand riet allerdings zum Verkauf. Der Verlust aus den Zertifikaten glich sich schnell aus. – Glück gehabt! Einen kleinen Überschuss konnte ich außerdem erzielen. Diesen investiere ich ganz spontan, volkswirtschaftlich richtig und dankbar seit 10 Tagen im Schwarzwald, von wo ich ganz herzlich grüße.
Bin ich jetzt ein Kopf- oder ein Bauchmensch? Ich meine, keiner von beiden zu sein. Irrwege bin ich gegangen, wenn ich alleine meinen Verstand regieren ließ. Meine Gefühle allein führten mich auch nicht immer auf den richtigen Weg. Damit wurde ich Opfer vieler Launen und leicht manipulierbar. Ich denke, ein guter Ratgeber wird sein, sowohl HERZ und VERSTAND ineinander greifen zu lassen, sowie in dieser Geschichte erzählt.
Christa Schwemlein
Der Beitrag wurde am Donnerstag, den 14. Mai 2009 um 23:56 Uhr veröffentlicht und wurde unter Blog-Geflüster, Blog-Parade, Eigene Gedanken zu..., Herz und Verstand abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
4 Reaktionen zu “Ein klares Ja – ein klares Nein, was ist das?”
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Am 16. Mai 2009 um 00:02 Uhr
Liebe Christa,
vielen Dank für diesen wunderschönen Beitrag zur Blogparade die gerade jetzt zu Ende geht.
Du hast sehr schöne und treffende Beispiele gewählt, die klar aufzeigen, wie die Intuition das tägliche Leben besser und besser gestalten kann.
Vielen Dank für Deine Mitwirkung und ganz besonders Deine eindrucksvolle und offene Erzählung.
Viele liebe Grüße aus dem Isartal,
besser und besser,
Gaba
Am 17. Mai 2009 um 19:48 Uhr
Hallo Gabaretha,
erst Mal vielen Dank für deinen Kommentar. Gleichzeitig entschuldige ich mich, diesen erst jetzt freigeschaltet zu haben. Ich bin erst vor ein paar Stunden aus meinem Kurzurlaub zurück. Die Internetverbindung im Schwarzwald war nicht sehr gut, so dass ich nicht sehr oft online war.
Ich stelle mit Freude fest, dass mein Sohn mich gut vertreten hat, indem er meinen Beitrag online gestellt und auch in meinem Namen auf deinen Seiten auf meinen Beitrag aufmerksam gemacht hat.
Herzliche Grüße, inzwischen wieder aus Mannheim
Christa
Am 17. Mai 2009 um 21:55 Uhr
Liebe Christa, ich denke, die Mischung macht’s. Kopf und Bauch vereint entscheiden lassen. Ansonsten kann ich sagen, dass meine Intuition mich schon vor manchem bewahrt hat. Wenn bei mir die Warnglöckchen bimmeln, höre ich auf sie. Mittlerweile. Denn sie haben immer einen Grund, aktiv zu werden.
Herzlicher Gruß von Renate
Am 18. Mai 2009 um 05:16 Uhr
Hallo Renate,
na, da sind wir uns ja einig.
Ich denke auch, die Kombination ist gut. Hätte ich meinem Gefühl getraut, wäre ich mit Sicherheit nicht in den Schwarzwald gefahren. Es war gut beim Verkauf auf meinen Kopf zu hören.
Liebe Grüße aus Mannheim und eine hoffentlich sonnige Woche wünsche ich dir
Christa