6. September 2008 von Christa

Kurz und knackig – aus meinem Archiv

Dieser Tage erhielt ich eine Mail mit der Bitte, 5 Fragen zu beantworten. Kurz und knackig sollte die Antwort sein.

Kurz und knackig? Hatte ich unter dieser Überschrift nicht einen Beitrag während meines Schlanktipps-Trainings verfasst? Es dauerte eine Weile bis ich mein Resümee der dritten Schlanktipps-Lektion in Händen hielt:

Glauben Sie an sich? In welchem Zusammenhang stehen der “Glaube an sich selbst” und Glaubwürdigkeit? Oh Gott, was habe ich da vor drei Jahren verfasst? Was hat glauben mit abnehmen zu tun? Gespannt lese ich weiter:

In früheren Jahren dachte ich, das eine sei mit dem anderen eng verbunden. Lange Zeit war ich felsenfest davon überzeugt nur dann glaubwürdig daher zu kommen, wenn ich zu Allererst an mich selbst glaube. Am Ende der dritten Schlanktipps-Lektion stellt sich mir die Frage:

Wann ist ein Mensch glaubwürdig?

In meinen Augen ist jemand glaubwürdig, wenn er authentisch, kontinuierlich und konsequent ist. Damit meine ich, dass man Versprechen einhält und was man ankündigt auch tut. Mitunter ist das ziemlich schwierig. Als Beispiel kann ich die Erziehung meiner Kinder anführen. Streckenweise war dies ein gewaltiger Kraftakt. Mit Sicherheit hätte ich es mir leichter machen können, indem ich Versprechen nicht eingehalten oder ausgesprochene Verbote aufgehoben hätte. Aber wäre ich damit für meine Söhne glaubwürdig gewesen?

Ich will damit nicht sagen, dass ich immer auf meinen Grundsätzen bestanden habe. Glaubwürdig sein heißt für mich auch, zu meinen Fehlern und Defiziten stehen zu können und wenn es nötig ist, mich dafür zu entschuldigen. Bei uns führte dies dazu, dass so manches ausgesprochene Verbot letztendlich widerrufen wurde.

In meinem Beruf und im Umgang mit meinen Freunden und Bekannten ergeht es mir ähnlich. Da stelle ich Glaubwürdigkeit mit Zuverlässigkeit gleich. Sage ich etwas zu, setze ich alles daran, um es einhalten zu können. Da ich mir im Vorfeld sehr gut überlege was ich mir zumuten kann, setzt dies in einigen Fällen auch ein deutliches NEIN voraus. Das ist mir lieber als ein vages VIELLEICHT. Aber auch da gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel! ;-)

Bin ich in den Augen anderer glaubwürdig? Da Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung sich nicht immer decken, kann ich diese Frage nicht beantworten.

Glauben Sie an sich?

Vor Beginn des Trainings hätte ich diese Frage mit einem klaren JA beantwortet. Das war allerdings nicht immer so. Heute, wo ich an meiner eigenen Geschichte schreibe und die Vergangenheit Revue passieren lasse, stelle ich fest, dass mir Selbstvertrauen und der Glaube an mich selbst weder in die Wiege gelegt noch mit auf den Weg gegeben wurden. Selbstvertrauen und die Achtung vor mir selbst zu erlangen war ein langer und mitunter auch schmerzhafter Weg. Streckenweise habe ich versucht, eigene Schwächen und fehlendes Selbstvertrauen mit selbstbewusstem und selbstsicherem Verhalten zu maskieren, was von Aussenstehenden oft als arrogant empfunden wurde. Rückblickend kann ich sagen, dass mir diese Kostümierung eher geschadet als genutzt hat.

Wie sieht es nun aus, mit meinem Glauben an mich selbst?

Nun, ich glaube ganz fest daran, dass ich dieses Training durchziehe und wieder zu meinem schlanken ICH finde. (Anmerkung: Ich hatte alle zwanzig Einheiten durchgearbeitet und etwa 15 Kilo abgenommen)

Zweifel kommen mir immer dann, wenn etwas schief zu laufen scheint und in Situationen, in denen ich keinen direkten Einfluss auf die Entwicklung nehmen kann, weil sie von anderen mitbestimmt werden. Ähnliche Zweifel überkommen mich auch, wenn ich ganz gezielt an meinem wunden Punkt getroffen werde. Nach solchen Volltreffern ist es mit meinem Glauben und meiner inneren Stärke nicht sehr gut bestellt. In solchen Momenten stelle ich fest, dass ich mich trotz meiner Jahre von vielen erzieherischen Normen, die mir von Eltern, Lehrern und Kirche eingetrichtert wurden, immer noch nicht vollständig gelöst habe.

In diesem Sinne kam dieser dritte Teil des Schlanktipps-Trainings  zur rechten Zeit. Von der “Ich glaub’ an mich Übung” erhoffe ich mir einen Schutzpanzer, der mich vor künftigen Angriffen besser schützt.

ICH GLAUBE AN MICH, BEDINGUNGSLOS!

10. Oktober 2005

***

Boah … , interessant, die eigenen Texte nach Jahren wieder zu lesen. Im Anschluss an diesen Beitrag muss ich unbedingt einen Blick in die dritte Schlanktipps-Lektion werfen, um zu sehen, um was es da eigentlich ging.

Christa Schwemlein

Kleingedrucktes:
Die abgenommen 15 Kilo sind fast alle wieder da. Ich glaube aber ganz fest daran  eine derartige Abnahme noch einmal zu schaffen – vorausgesetzt, dass ich es wirklich will ;-)

Der Beitrag wurde am Samstag, den 6. September 2008 um 16:46 Uhr veröffentlicht und wurde unter Abnehmecke, Eigene Gedanken zu..., In eigener Sache abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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