1. Juni 2009 von Christa

Gott und Glaube – alte Zöpfe?

  • Wie kann ich als erwachsene Frau wieder eine persönliche Beziehung zu Gott aufbauen?
  • Wie kann ich meinen Glauben mehr mit meinem Leben verbinden?
  • Wie kann ich beten?

Diese und ähnliche Fragen stellte ich mir, als ich spürte, dass mich mein Kinderglaube nicht mehr richtig tragen will.

So kam es, dass ich 1997 meinen ersten, vom “Mannheimer Evangelisierungsteam“ durchgeführten Glaubenskurs besuchte. Ich war begeistert, so dass ich Lust auf mehr bekam und mich nach Ablauf des Kurses einer Sandhofer GBL-Gruppe (Glauben-Bibel-Leben teilen) anschloss.

Bald entstand in unserer Gruppe der Wunsch, ein derartiges Seminar in unserer Pfarrgemeinde anzubieten. 1999 war es dann soweit und ein paar Jahre später folgte der zweite Kurs.

Mittlerweile haben wir in Mannheim-Sandhofen drei GBL-Gruppen, die sich regelmäßig treffen und sich in einer WeG-Gemeinschaft zusammengefunden haben. In unserer Gemeinschaft haben wir festgestellt, dass Religion und Glaube zwar wieder öffentliches Thema wird, aber es dennoch viele Menschen gibt, die sich nicht trauen über ihren Glauben zu sprechen. Es wird zwar viel gesprochen und geschwätzt, nur die religiöse Überzeugung, die bleibt tabu. Tatsächlich ist es fasst schon exotisch, wenn sich erwachsene Menschen im regelmäßigen Turnus treffen, um sich über ihren Glauben auszutauschen. Über Religiöses spricht man nicht!

Mit unserem diesjährigen Glaubenskurs, dem  „Vaterunser-Kurs“, schufen wir, unterstützt vom “Mannheimer Evangelisierungsteam”, die Möglichkeit den einzelnen „Vaterunser-Bitten“ nachzuspüren und sich in einem geschützten Raum über das eigene Glaubensleben auszutauschen. Den kleinen Gesprächsrunden ging  jeweils ein Impulsvortrag zu den einzelnen „Vaterunser-Bitten“ voraus. Überrascht stellten wir fest wie sehr uns dieses Gebet manchmal zur Routine wird. Ganz besonders fiel uns dies bei der Bitte “Dein Wille geschehe …“ auf. Situationen, die uns in der Vergangenheit radikal herausforderten, machten es uns mehr als deutlich, dass es immer wieder ein Ringen mit uns selbst ist, sich auf Gottes Willen einzulassen.

Ein harter Brocken war auch die Bitte um die „Schuldvergebung“. Hier ging es, umgangssprachlich ausgedrückt „ans Eingemachte“. Uns wurde bewusst, dass manches, was wir während des Kurses oft gedankenlos vor uns hinsangen, wie zum Beispiel „Lehre uns zu vergeben … “ ganz schön gefährlich werden kann.

Aber auch die sinnliche Erfahrbarkeit kam nicht zu kurz. Diese wurde von den Referenten groß geschrieben und war ganz besonders in der Versöhnungsfeier, in unserem Abschlussgottgottesdienst und unserem Abschlussfest zu spüren.

Genauso wenig wie die Sonntagsmessen wegen Überfüllung geschlossen werden müssen, so zog auch unser Vaterunserkurs keine Menschenmassen an. „Beten hat noch nie die Massen angezogen“, bemerkte eine Teilnehmerin zynisch. Es war ein kleiner Kreis, der sich zu dieser Veranstaltung in Sandhofen zusammenfand. Dennoch habe ich den Eindruck, es hat sich gelohnt.

Ich danke allen für die reichen Stunden, die wir zusammen verbracht haben, sowohl in der großen Runde als auch in der Arbeit in den kleinen Kreisen. Danken mag ich auch all denen, die es uns ermöglicht haben, dieses Glaubenseminar in Sandhofen durchzuführen. Ein ganz dickes DANKE geht an unseren Pfarrer Franz Schmerbeck, der vor und während des Seminars trotz seines vollen Terminkalenders immer mit dabei war und uns stets zur Seite stand.

Bei diesem Seminar war ich aktiv als Gesprächsleiterin tätig. Dennoch wurde ich selbst beschenkt: Durch Anregungen, Gedanken und ganz einfach durch die Nähe aller Teilnehmer. Die Erfahrung zu machen, dass es Menschen gibt, die für mich, für mein ganz perönliches Anliegen, beten, war das allergrößte Geschenk, das mir in unserem Abschlussgottesdienst beschert wurde. – Danke.

Dieser Kurs war eingebettet in das Gesamtkonzept „Wege erwachsenen Glaubens“. Ich bin gespannt, was sich daraus entwickeln wird.

Christa Schwemlein

Der Beitrag wurde am Montag, den 1. Juni 2009 um 23:03 Uhr veröffentlicht und wurde unter Eigene Gedanken zu..., Freundschaft, Kirche, Kleine Bibelkunde, Vertrauen abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

Eintrag Nr. 1970 | Kategorie Eigene Gedanken zu..., Freundschaft, Kirche, Kleine Bibelkunde, Vertrauen | 13 Kommentare »





13 Reaktionen zu “Gott und Glaube – alte Zöpfe?”

  1. Maria Wolfart

    Liebe Christa,
    ich kenne Sie nur von früher, vom Sehen her, aber als ich kürzlich mal im Internet nach den Gottesdienstzeiten schaute, weil mein Mann nach Sandhofen fahren und informiert sein wollte, klickte ich Fagodi usw. an und kam so auf Ihre ver-rückten Seiten, die mich natürlich neugierig machten. Leider habe ich sehr schlechte Augen und konnte bisher längst nicht alles lesen, aber das, was ich gelesen habe, war schon sehr spannend und interessant für mich.
    Ihre Offenheit und Sensibilität, in der Sie über soooo vieles schreiben, beeindruckt mich sehr und ganz besonders, dass Sie aus Ihrem Glauben keinen Hehl machen.
    Es ist eine Freude zu lesen, wie Sie so ehrlich und herzerfrischend vom diesjährigen Glaubenskurs berichten. Nur Be-GEIST-erte im Glauben können anstecken und überzeugen. Diese Erfahrung machte ich in vielen Jahren mit Kindern und Jugendlichen. Ich bin überzeugt, dass auch Sie, liebe Christa, durch Ihre lebendige Art als Gesprächs-leiterin beim Glaubenskurs be-GEIST-ern konnten und dies weiterhin im Alltag tun werden. Darum will auch ich zukünftig beten, denn Zeit dazu habe ich ja….
    Ich empfinde es als ein Geschenk des Himmels, dass etwas – auf andere Weise – in der Pfarrgemeinde Sandhofen weiter geht, was zig Jahre lang mir sehr am Herzen lag, (Bibel und Gebetskreis), bis, – ja bis ich unerwartet aus meinem bisherigen Leben herausgerissen wurde. Im Jahr 1994 erlitt ich einen Zusammenbruch meines Immunsystems und seither ist meine langjährige Öffentlichkeitsarbeit beendet. Umso intensiver aber geht meine geistl. seelsorgliche Arbeit in meiner „Klause“ im Odenwald, (per Post, Internet u.Telefon) abgeschieden von der Welt weiter, allerdings begleitet von vielerlei Schmerzen und Leiden….Mein Leben geht nicht mehr in die Höhe und in die Weite, dafür aber mehr und mehr in die Tiefe, in das innere Hören und Schauen, und – auch das kann glücklich machen. Nachdem ich, aus gesundh. Gründen nur wenig Besuch haben kann, bin ich froh und dankbar, dass der kath. Sender Radio Horeb mir sehr dabei hilft, die Einsamkeit zu überwinden und spirituell aufzutanken durch Gebet und Gottesdienste, die tägl. im Programm sind.

    Ich hoffe und bete, dass in dem Glaubenskurs kleine Samenkörnchen in die Herzen der Teilnehmer gelegt wurden, die mit der Zeit aufgehen und fruchtbar werden können im Alltag.
    Ihnen, liebe Christa, für die Berichterstattung ein herzliches DANKESCHÖN!

    Maria Wolfart

  2. Christa

    Liebe Maria,

    ich bin geplättet, sprachlos, gerührt und mir laufen die Tränen. Nie und nimmer hätte ich mit einem derartigen Kommentar gerechnet. Und es ist einfach, ja ich sag’s so wie ich es empfinde, es ist einfach Scheiße, dass ich mich nicht richtig darüber freuen kann. Meine eigenen Interneterfahrungen lassen es einfach nicht zu irgend jemanden aus der “Netzwelt” wieder Glauben zu schenken.

    Ich habe leider kein Gesicht zu Ihnen. Ich weiß nur, dass Sie dem Namen nach, “Traudi’s” Schwester sind und in unserer Gemeinde bis zu Ihrer Erkrankung akiv in Sandhofen tätig waren und Sie damals bei unserem “Helfertreffen” Markus als “Engel” bezeichneten. Ja, diese Aussage hat sich fest eingegraben und in Gewisserweise war er es dann auch, wenn man bedenkt, was daraus in Sandhofen entstanden ist.

    Ob ich begeistern kann? Doch, ich glaube ich kann das. In meinem Beruf wurde mir das sehr oft bestätigt. In unserem Glaubenskurs? Ich vermute da auch. Immerhin wurde der Wunsch zu einem Nachtreffen ausschließlich von
    Mitgliedern meiner Gruppe, die ich zusammen mit Monika Sliwka leitete, geäußert.

    Liebe Maria, Gottes Mühlen mahlen langsam. Aber Ihre Saat beginnt in Sandhofen endlich Früchte zu tragen. Dafür sage ich Ihnen vielen Dank. In einer persönlichen Mail werde ich Ihnen mehr berichten.

    Alles Gute und Liebe für Sie
    Christa Schwemlein

  3. Maria Wolfart

    Liebe Christa,

    jetzt laufen bei mir die Tränen ……Was Sie antworteten, bewegt mich zutiefst. (Warum ? Mehr dazu ein andermal). GOTT IST JA SOOO GUT ! Wenn die Menschen das wirklich mal checken, wird es keine Ungläubigen mehr geben.
    Ich musste vor vielen Jahren (2x bei verschiedenen Operationen) wieder belebt werden, weil ich die Narkose nicht vertrug und seither weiß ich, dass GOTT die LIEBE ist und – dass ich weiter leben musste, um vielen Menschen diese Liebe, sowie Glauben und Hoffnung zu vermitteln, was nie einfach war oder ist. Doch dafür und darum lebe ich immer noch und ich weiß, dass meine lebenslangen Schmerzen und Leiden – neben vielen Freuden, die auch geschenkt wurden und werden, Sinn haben, weil eben alles im Leben Sinn hat. Dies zu erkennen ist ein großes Glück für Leib, Seele und Geist.
    Wenn ich bedenke, was da jetzt in den verg. Jahren in Sandhofen bzw. Mannheim so aufgebrochen ist, dann erfüllt mich tiefe Dankbarkeit und Freude.
    Einer, den ich am längsten, d.h. seit 25 Jahren auf seinem geistlichen Weg begleite, ist ein „Kind“ unserer Gemeinde Sandhofen (Robert Weinkötz) und der letzte Priester, der hier vor über 20 Jahren geweiht wurde. Er ist jetzt seit 10 Jahren Rektor von Wallfahrt und Kloster in Waghäusel und auch dort ist vieles aufgebrochen und – was da noch so im Gange ist und wir gerade in der Woche nach Pfingsten neu bearbeitet haben und dann ins Internet (www.kloster-waghaeusel.de) gestellt wurde, kann man unter „Visionen“ nachlesen.
    Bis Saat aufgeht, braucht es Zeit, nicht nur auf den Feldern. Auch im geistlichen Bereich braucht gute Saat oft lange Zeit. (Schlechte geht meistens sehr schnell auf ….) Geduld soll die höchste Form der Liebe sein, habe ich mal gehört …. Naja, dann sollten wir das lernen, in vielen Bereichen, denke ich.
    Leben und Lieben trotz mancher Leiden lohnen sich, wenn man Jesus im Herzen hat und auf den Weg seiner Mutter schauen kann…..Die Hauptsache ist, dass wir am Ende das Ziel, die ewige Liebe in der ewigen Freude erreichen.

    Liebe Christa, ich danke Ihnen und Monika sowie allen von Herzen, die weitermachen in unserer Kirche, trotzdem es manchmal mühsam ist, und die Herrn Pfarrer Schmerbeck beistehen und helfen. Müssen wir nicht dankbar sein, wenn wir überhaupt noch Priester und Kirchen haben?! Und, sollten diese nicht öfter mal und, nicht nur nach Unglücksfällen und Katastrophen gefüllt sein? Wie auch immer, GOTT ist der Schöpfer des ganzen Universums und ER möge in seiner weisen Vorsehung alles so lenken, wie es gut ist. Darum will ich weiterhin beten.

    Alles Liebe und – wir bleiben in Verbindung ….

    Maria Wolfart

  4. Christa

    Hallo Maria,

    sehen Sie, so nahe liegen Freud und Leid beieinander. ;-) Ja ihr Kommentar hat mich gestern sehr bewegt – aus verschiedenen Gründen. Sehen Sie, ich schreibe hier so still und leise vor mich hin, im Grunde führe ich ja Selbstgespräche und da war ich dann doch überrascht, dass mich jemand, der mich angeblich kennt, im Netz findet. Ich bin in der Netzwelt nicht sehr aktiv. Dazu fehlt mir einfach die nötige Zeit. Vielleicht wenn ich mal in Rente bin und es dann noch Blogs gibt. Wer weiß?

    Lachen musste ich wegen der Saat. :-) Aber auch die schlechte darf sein. Ich will dazu immer noch mal einen Beitrag schreiben. Bin leider bis jetzt noch nicht dazu gekommen.

    Von dem was Sie schreiben, bin ich noch weit enfernt. Mich piekst diese Vaterunser Bitte, “dein Wille geschehe… “ oft und ich ertappe mich dabei diese Bitte schnell hinter mich zu bringen. Ich kann noch nicht in allem was geschieht einen Sinn sehen.

    Als Gesprächsleiterin habe ich mich bereit erklärt, weil ich spürte, dass ich nach meinem “Theologischen Kurs”

    http://ver-rueckt.net/?p=1570

    immer mehr den Kontakt zu unserer Kirche und zur Gemeinde verlor. Irgendwie bin ich nach diesem Studium sehr “verkopft” und kritisch. Auch habe ich lange gebraucht mich in diesem “VaterunserSeminar” heimisch zu fühlen. Nicht wegen der Teilnehmer, das war von Anfang an ein tolles Miteinander. Ich spüre ganz einfach, dass diese Glaubensseminare für mich nicht mehr ganz stimmig sind. Nicht hinter jeder vorgegebenen Einheit konnte ich mit Überzeugung stehen. Da kam mir dann doch mein “verkopftes” Wissen zu Hilfe. . Ganz besonders als an mich die Frage herangetragen wurde: “Warum werde Menschen böse”. Auch die charismatische Ausrichtung ist nicht so ganz das Meine.
    Es hat bei mir diesmal sehr lange, eigentlich bis zum Segnungsgebet im Abschlussgottesdienst, gedauert bis der Funke übersprang.

    Heute Abend haben wir Nachbesprechung im Team und ich werde von unserem Austausch berichten. Moni freut sich sicherlich von Ihnen zu hören. Mit meiner Gruppe treffe ich mich am Mittwoch noch einmal. Darauf freue ich mich sehr.

    Danke für den Link. Auf dieser Seite werde ich in Zukunft bestimmt öfter vorbei schauen. Robert kenne ich auch noch. Vor allem seine Mutter ist mir in lieber Erinnerung. Grüßen Sie ihn ganz herzlich von Sandhofen.

    Alles Liebe und wir bleiben in Verbindung. Ein Hoch auf das Internet. ;-)

    Christa Schwemlein

  5. Maria Wolfart

    Liebe Christa,

    ich freue mich wirklich, dass ich Sie im Internet gefunden habe und, dass es hier eine öffentliche Form des Austausches auch von verschiedenen Meinungen gibt. Sicher, es ist nicht Meines, den ganzen Tag am PC zu hocken, (da könnte man ja süchtig werden …..), aber irgendwann am Tag schalte ich meistens ein, schaue nach den Mails und was zu bearbeiten ist und jetzt natürlich auch auf Ihre Seiten …..

    Es gibt so vieles im Leben, worüber man sich austauschen kann und mein bes. Gebiet ist eben der Glaube. Doch zu einem gesunden Glauben gehört meiner Meinung nach alles, was auch zum Leben gehört. Ansonsten wäre er abgehoben und wenig überzeugend. So bin auch ich zig Jahre verheiratet, (immer noch mit demselben Mann, dem ich in den letzten Jahren sehr, sehr viel zu verdanken habe …..), habe Kinder und Enkelkinder, viele Geschwister, Verwandte und Bekannte. Im Laufe eines langen Lebens lernt man alle menschlichen Höhen und Tiefen kennen und manchmal hilft, neben medizinischer Hilfe, wirklich nur noch der Glaube und das Gebet.
    Ich weiß, dass viele Menschen viele Fragen haben und nach mehr suchen, einfach weil sie spüren, dass das kürzere oder längere Leben hier auf der Erde doch nicht alles sein kann. Ich fände es ganz schön ungerecht, wenn das hier alles wäre. Was wäre dann mit den vielen Benachteiligten, den unheilbar Kranken, Behinderten, Armen, Hungernden usw.? Wenige nur haben wirklich alles, was sie zum Leben brauchen. Also, ich könnte an einen Gott, der der VATER der ganzen Menschheitsfamilie ist nicht glauben, wenn es zu so viel Ungerechtigkeit in der Welt, nicht wenigstens einen Ausgleich am Ende der Erdenzeit, an unserem Ziel gäbe.
    Ich weiß, liebe Christa, wie viele an den drei Worten im Vaterunser „Dein Wille geschehe“ … stolpern, einfach weil sie diesem himml. Vater noch nicht so recht trauen und vertrauen können und gerne selber machen wollen, was ja auch gut ist. Die Frage ist natürlich, was haben wir für ein Gottesbild? Kann ich glauben wie ein Kind, dass es dieser Vater gut mit mir meint oder habe ich Angst vor ihm, vielleicht weil mein menschl. Vater nicht gut war? Aber gerade dann wäre es doch eine feine Sache, wenn ich an einen Vater, der mich liebt und dem ich mich ganz anvertrauen kann, glauben könnte. Aber, glauben ist eben Gnade und darum kann man nur bitten. Ich kannte jemand die, als ich ihr in einer ausweglosen Situation ans Herz legte, jeden Tag über diese drei Worte nachzudenken, erst mal 3 Tage lang Rotz und Wasser heulte, einfach weil sie diesen himml. Vater nicht verstehen konnte, wo sie doch so gut war und, und, und …. Nach 3 Tagen Krieg mit Gott, hatte sie es geschafft, besser ER hat es geschafft, ihr Herz zu erobern. Später erkannte sie, wofür alles so, wie es war, gut war und bis heute gut ist.

    Ich finde es wirklich bewundernswert, Christa, dass Sie einen Theologischen Kurs machten, aber ich weiß noch von früher, dass manche durch das Theologiestudium sehr verunsichert wurden und mehr Glaubenszweifel und Fragen während und danach hatten, wie vorher. Ich denke, dass Glauben mehr mit dem Innersten zu tun hat, als mit Lehrbüchern und Studien. Sicher, auch für mich ist die Bibel das Buch aller Bücher, aber ich pers. möchte nicht alles wörtlich auslegen, sondern ich möchte spirituell erfahren, was inhaltlich für mich wichtig ist.
    Hoffe sehr, dass der Abend gestern gut war und der morgen auch gut wird. Werde an Euch denken …

    Für heute ist es genug. Alles Liebe
    Maria Wolfart

  6. Christa

    Liebe Maria,

    ich komme gerade von der Chorprobe und soll Sie ganz herzlich von Monika grüßen. Vielleicht klingt sie sich ja in die Diskussion ein. Sandhöfer unter sich. *lach* Obwohl … eigentlich bin ich ja gar nicht von hier. Es war auch nicht einfach hier Fuß zu fassen. ;-) Sandhöfer sind ein eigenwilliges Völkchen.

    Ja Maria, mit dem “dein Wille geschehe …” habe ich, ähnlich wie mit der “Vergebungsbitte” hin und wieder schon meine Last. Nicht immer, aber ab und zu dann doch. Hab’ halt auch meinen Kopf ;-)

    Der “Theologische Kurs” war für mich eine große Bereicherung und ich bin sehr dankbar, dass die Kirchen so eine wissenschaftlich, fundierte Ausbildung anbieten und mitfinanzieren. Sicher macht die Ausbildung kritisch, aber ich denke, das ist auch gut so.

    Mir persönlich hat das Studium sehr viel gebracht: Neue Freundschaften, ein tieferes Verständnis für die Bibel, insbesondere der historisch kritische Umgang mit den Texten aus dem AT, einen riesigen Schatz an Texten, Material und Buchempfehlungen, ein neues aber auch ein kritisches Bewusstsein für die Kirche und letztendlich eine persönliche Weiterentwicklung.

    Dass Theologie so vernüftig sein kann, hätte ich mir nie und nimmer vorstellen können. Zwei Sätze aus der Fundamentaltheologie haben sich bei mir ganz fest eingeprägt:

    “Habe Mut, deinen Glauben ohne Bevormundung eines anderen und mit Mitteln deines eigenen verstandes auf seine Vernüftigkeit und seine Tragfähigkeit hin zu überprüfen.”

    und (1 Petr 3,15) “Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach dem Grund, dem Logos, der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.”

    Ich habe viel über “Feiheit” gelernt und mich von manchen Fesseln befreit. Während des Kurses wurde mir richtig bewusst, welchen Einfluss Gottesbilder und Glaubenshaltungen auf das seelische Wohlbefinden eines Menschen haben können – wichtige Ressource oder hohes Gefährdungspotenzial? Toll, sag’ ich nur!

    Oh, ich muss aufhören. Ich komme ins schwärmen. Der Kurs war wirklich klasse und hat Lust auf mehr gemacht. Im September geht es dann auch gleich, noch einmal für ein Jahr, weiter. Ich freu’ mich sehr darauf.

    Meine ersten Glaubenkurse unter der Leitung von Clemens Armbruster im Dekanat Mannheim, waren wichtig und richtig – zur damaligen Zeit. Jetzt war es Zeit Altes loszulassen und weiterzugehen. Ich spürte ganz einfach, dass da etwas nicht mehr passt.

    Liebe Grüße und ich hoffe nur, ich habe Sie nicht zu sehr zugetextet. ;-) Morgen lese ich mich mal in die “Visionen”, das Haus der Nächstenliebe ein. Hört sich spannend an.

    Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht und schlafen Sie gut.

    Christa Schwemlein

    P.S. Vielleicht interessiert Sie ja auch dieser religiöse Gedankenaustausch.
    http://ver-rueckt.net/?p=737&click=2

  7. Maria Wolfart

    Liebe Christa,

    Ihre Seiten sind wirklich nett, auch die mit den Sticheleien. Ist allerdings nicht ganz das Meine. Ich bleibe lieber auf der „himmlischen Seite“, der, mit den alten Zöpfen. Passt besser zu mir ….

    Es ist doch schön, wenn Sie über einen theol. Kurs ins Schwärmen kommen, könnte ja auch andere, die das lesen be-GEIST-ern. Ich denke, die 2 Sätze, die Sie aus der kath. Fundamentaltheologie zitierten, sollten jedem Christen ins Herz geschrieben sein, weil sie sehr wichtig sind.

    Meiner Erfahrung nach, bleibt man im Glauben eigentlich nie stehen, wenn man ihn ernst nimmt. Jeder Tag bringt neue Erkenntnisse, gerade auch im Umgang mit den Mitmenschen unseres Alltags. Man kann nicht mit allen Menschen über GOTT sprechen, aber – man kann mit GOTT über alle Menschen sprechen und das ist gut und spannend.

    Was Sie zu Astrologie u. Glauben geschrieben haben gefällt mir sehr gut, spricht mir aus dem Herzen und ist theol. fundiert. Toll! Ja, ja, man sieht eben nur mit dem Herzen gut … Mit den negativen Auswirkungen, (es gibt auch positive!) von Astrologie und Esoterik, habe ich in den letzten Jahren auch so meine Erfahrungen gemacht und manches dazu gelernt.

    Damit Sie von mir ein „Gesicht“ bekommen, schicke ich Ihnen meine “Lebensgeschichte“ und Fotos an Ihre pers. E-Mail Adresse. Ansonsten bitte ich um ein Gebetsgedenken für die nächsten Tage. DANKE!

    Alles Liebe
    Maria Wolfart

  8. Christa

    Hallo Maria,

    jedem das Seine, so handhabe ich das auch. Es gibt auch Stimmen, denen meine Seite zu kirchlich ist. Nun, es muss ja niemand hier lesen. Mein Leben besteht nicht nur aus beten und Kirche, aber dies sind Teile davon und deshalb haben solche Themen hier auch ihren Platz.

    Das “Kirchliche” hat uns übrigens schon ganz viele Kunden mit PC-Problemen beschert. Mein Mann ist mittlerweile in Mannheim’s Pfarrhäusern und sonstigen kirchlichen Einrichtungen bekannt und nicht nur in den katholischen. *lach*

    Letzten Samstag war ich in der “Bernhardus” Buchhandlung und da fielen mir die Karten in die Finger und schon war die Idee, der “Stichelwoche” geboren. Ich “stichel” übrigens auch mit Nadel und Faden bzw. Nähmaschine – sehr gerne sogar.

    Danke für das Kompliment zu meinem Antwortschreiben. Als ich dies schrieb dachte ich noch an keinen “Theologischen Kurs”. Das Schreiben ist auch etwas älter. Ich glaube es stammt aus dem Jahr 2003/2004. Ich weiß es gar nicht mehr genau. Ich dachte aber, es passt ganz gut hier her.

    Ich weiß auch nicht, weshalb ich mich damals so ins Zeug gelegt habe. Ich habe mir sehr lange überlegt ob ich überhaupt antworten soll. Diesen jungen Mann lernte ich in einem Forum kennen und ich war mir lange nicht sicher, ob sich da jemand mit mir einen schlechten Scherz erlaubt oder ob ich es vielleicht mit jemandem zu tun habe, der von Gott oder von der Kirche enttäuscht, von anderen Christen verletzt wurde oder ganz einfach auf der Suche ist. Ja, und so einen Menschen wollte ich nicht ohne Antwort lassen. Deshalb habe ich mir die Mühe gemacht und geantwortet, so gut ich dies mit meinem damaligen Wissen eben konnte. Ich fühlte mich ganz einfach dazu verpflichtet.

    Danke übrigens für das “Gesicht”. Jetzt weiß ich auch wohin ich Sie stecken soll. Die Welt ist doch klein. Ihre Schwiegereltern waren oft bei meinen Schwiegereltern zu Besuch. Mein Mann kennt auch Ihren Mann, den ich von ihm ganz herzlich grüßen soll.

    Für die nächsten Tage wünsche ich Ihnen viel Mut und Kraft und ich werde an Sie denken und für Sie beten. Ihre Geschichte habe ich mir ausgedruckt, um sie mit Ruhe lesen zu können.

    Sie hören von mir.
    Christa Schwemlein

  9. Peter Bundschuh

    Hallo Maria,
    habe gestern abend beim Treffen der GBL-Gemeinschaft (3GBL-Gruppen aus unserer Seelsorgeeinheit u. Anhänger) von Deinem WEB-Kontakt zu Christa gehört und möchte Dich deshalb von mir herzlich grüßen. Ich denke Du erinnerst Dich noch an mich, schließlich waren wir ein/zwei jahre zusammen in der GBL-Gruppe, bevor Du in den Odenwald gingst und ich erinnere mich gerne an den Besuch seinerzeit mit meiner Familie bei Dir dort.
    Dir alles Liebe, Gottes Segen und die besten Grüße Peter Bundschuh

  10. Maria Wolfart

    Liebe Christa,

    zunächst Ihnen ganz lieben Dank für Ihre Antwort hier, für die lieben Güße und Ihre inhaltsreiche private Mail, auf die ich auch noch antworten will. Ein ganz besonderes DANKE aber für Ihr Gebet. Alles hat am 14. 6. wunderbar geklappt und der Himmel war uns wohlgesinnt, in jeder Hinsicht ….. Natürlich vergingen die Tage danach für mich nicht ohne gesundh. Mängel und Abwehrkämpfe, aber es kam zu keinen allzu schlimmen Folgen, wofür ich sehr dankbar bin.
    Vom 24. – 26. Juni konnte mich nach vielen Jahren endlich auch mal wieder eine langjährige (Glaubens-) Freundin, Schwester Wiltrud, (vielen Sandhöfern wird sie vom Schwesternhaus, v. d. Sozialstation und vom Gebetskreis her noch in Erinnerung sein…..) besuchen, was sehr schön war. Mein Mann sorgte – wie seit Jahren meistens – weil ich nicht mehr kann, für unser leibliches Wohl. Gleich danach setzte die Hitzewelle ein und dann ging bei mir nichts mehr, auch nicht am PC, ich lag flach ….. Kreislauf, Herz, Asthma usw…. Inzwischen hat es abgekühlt und es geht mir langsam wieder etwas besser, wofür ich sehr dankbar bin.

    Ja, Dankbarkeit ist der Anfang allen Glaubens, denke ich. Nichts ist selbstverständlich! Wenn man nicht mehr gesund ist, lernt man, für die ganz kleinen Dinge dankbar zu sein.

    Ich denke, dass auch Sie, liebe Christa dankbar sind, für alles, was GOTT Ihnen schenkt. Sie haben, wie man auf Ihren Seiten lesen kann, sooooo viele Talente und Gaben, die Sie in alle Richtungen einsetzen können und das ist schon eine tolle Sache und auch nicht selbstverständlich. Fällt es da nicht schwer, allen und allem gerecht zu werden?

    Schön, dass Sie wieder wohlbehalten vom Urlaub zurück sind und -, was Sie so alles mitgebracht haben……!? Bleiben Sie gesund und freuen Sie sich an allem!

    Alles Liebe
    Maria Wolfart

  11. Maria Wolfart

    Lieber Peter,

    Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich über Deine Zeilen gefreut habe! Nach über 14 Jahren mal wieder pers. von jemand zu hören, mit dem man einige Jahre Woche für Woche Bibel gelesen, gebetet, gesungen und sich über so manche Lebensfragen ausgetauscht hat…. Ich kann mich noch sehr genau an den Sonntag erinnern, wo Du mit Deiner kleinen Tochter auf dem Arm bei uns in der Kirche warst und ich Dich – einem inneren Impuls folgend – einfach auf unseren Kreis hin angesprochen und Dich ganz unverbindlich eingeladen habe. Ja, und Du bist damals gekommen und – wie ich sehr wohl im Hintergrund über Pfarrbrief u.a. mitverfolgen konnte, auch geblieben – bis heute. Was Du alles im Einzelnen so die ganzen Jahre hindurch bewerkstelligt hast in Sachen Glauben und Kirchengemeinde, das kannst Du mir/uns allen vielleicht bei Gelegenheit noch mitteilen. Ich würde mich sehr freuen, mehr von Dir zu hören, wirklich. Natürlich würde ich mich auch freuen, von anderen zu hören. Monika S. möchte ich jedenfalls noch für ihren lieben Gruß danken und erwidern.
    Gerne erinnere ich mich auch noch an Euren Besuch bei uns hier im Häusel, vor ca. 15 oder 16 Jahren. Damals waren noch oft und viele Gruppen hier bei uns zu Gast. Seit dem Zusammenbruch meines Immunsystems ist für mich nur noch ganz selten Besuch möglich und hauptsächlich auf die Familie beschränkt, was mir schon sehr leid tut. Aber, wenn es mir gut gehen würde, wäre ich in Sandhofen aktiv und nicht hier in meiner “Klause“, ziemlich einsam im Odenwald….. Alles hat eben seine Zeit (AT Kohelet 3)…..und wie ich glaube, auch seinen Sinn.

    Ich bin sehr dankbar, dass ich seit einigen Jahren Internet habe und auch – Dank mancher Helfer – damit zurecht komme. Auch möchte ich Christa danken, dass sie diese Seite eingerichtet hat, wo man über Glauben und Leben sich austauschen kann.

    Lieber Peter, Dir und Deiner Familie wünsche ich von Herzen alles Gute und Gottes Segen. Vielleicht hören wir ja mal wieder voneinander. Bis dahin, liebe Grüße.

    Maria Wolfart

  12. Christa

    Liebe Maria,

    schön wieder von Ihnen zu lesen. Ich freue mich, dass Sie Ihren Ehrentag gut überstanden haben und es Ihnen einigermaßen gut geht.

    Italien ist für mich immer wie “heimkommen”. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich um Nord- oder Süditalien oder eine der Inseln handelt. Mein diesjähriger Aufenthalt war sehr schön. Ich habe viel gesehen und besichtigt und wie zu lesen war auch viel eingekauft. Das gehört halt auch dazu. Diesen kleinen Kerl habe ich übrigens vergessen. vorzustellen.

    pinoccio-aus-capri

    In ihn habe ich mich auf Capri verliebt und seinem Charme konnte ich nun wirklich nicht widerstehen.

    Ob es nicht schwierig wird allen gerecht zu werden? Damit habe ich schon viele Jahre keine Probleme mehr. Ich weiß ganz genau was ich mir zumuten kann und was nicht und ich muss auch nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen.

    Ja und das Internet, es hat auch seine guten Seiten. Das sehe ich zum Beispiel bei vielen unseren älteren Kunden. Für sie ist das Internet oft die einzige Möglichkeit zu kommunizieren.

    Liebe Grüße und weiterhein alles Gute für Sie
    Christa Schwemlein

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