20. Februar 2011 von Hans Güth

Auf dem Weg zum Nordkap – Fortsetzung …

hansWährend meines Nickerchens kümmerte sich Sun um unsere Wäsche. In der Nähe unserer Kabine befindet sich der Waschsalon. Für jeweils einen Euro für Waschmaschine und Trockner haben wir unseren Kleinkram bald wieder sauber. Die Hemden geben wir für 15,50 € in die Bordwäscherei und bekommen alle sieben Teile pünktlich um 17.00 Uhr picobello wieder zurück. Leider nicht für 15,50, sondern für 35 Euro. Mein Schatz hat nämlich „chemische Reinigung“ angekreuzt und das war vor allem bei den nagelneuen und nicht verkleckerten Polohemden unbedingt nötig. ;-)

Der Lunch fällt wieder aus. Für richtigen Hunger gibt es auf dem Luxus-Liner eigentlich keinen Anlass, aber sobald man sich einmal an vier, fünf Mahlzeiten pro Tag gewöhnt hat, mahnt auch der Magen pünktlich mit dem entsprechenden Leergefühl Nachschub an.

Auch der Discofox für Fortgeschrittene macht uns nicht an. Ich will jetzt endlich im Bord-Casino ein wenig zocken gehen, mein Schatz möchte lieber ihren Schönheitsschlaf halten. Ich hätte sie gerne als Talisman bei mir, aber die Interessen von Männern und Frauen sind ja praktisch nie deckungsgleich. Es ist wie mit der totalen Sonnenfinsternis, die sieht man auch höchstens einmal im Leben.

Nachdem ich am leeren Black-Jack-Tisch Platz genommen, ein bisschen gewonnen und verloren habe, bekomme ich endlich Mitstreiter. Die sind alle gut drauf und wir lachen viel. Vor allem über eine Dame, die mit einer Langsamkeit spielt, die submarin anmutet. Ich verliere in zwei Stunden 35 Euro, aber das ist ok.
Meine bessere Hälfte hat sich in der Zwischenzeit die Soaps im Fernsehen reingezogen. Wir setzen uns auf den sonnenüberfluteten Balkon und freuen uns einmal mehr über unsere Kabine, die auf der Landseite liegt.

hans-auf-dem-balkon

Doch auf einmal, von einem Moment auf den anderen, zieht Seenebel auf. Der entsteht, wenn die Lufttemperatur höher ist als die Wassertemperatur oder auch umgekehrt. Die Sichtweite ist nicht einmal 50 Meter und wir befürchten, dass wir „blind“ am Nordkap vorbei tuckern. Doch Petrus hat ein Einsehen. Schon bald löst sich der Nebel wieder auf und wir haben einen herrlichen Blick auf die Gebirgshänge der Vesteralen.

Gegen 16.00 Uhr erreichen wir die Insel Magerøya (norwegisch: magere, kahle Küste), an deren (fast) nördlichem Ende sich das Ziel unserer Wünsche befindet. Wir nähern uns langsam dem Nordkap, das mit seinen steilen Felswänden aus dem Meer hervor steigt.

Wie vom Kapitän vorhergesagt, passieren wir 16.30 Uhr das Nordkap, den nördlichsten mit dem Auto erreichbaren Punkt Europas. Praktisch das Ende der Welt. Auch ohne Fernglas ist schon von Weitem die Weltkugel zu sehen. Ich zoome sie durch mein Teleobjektiv ran und erkenne sieben Menschen auf dem Gipfel. Das wird sich jedoch später gewaltig ändern.

Die luna gleitet majestätisch an dem 307 Meter hohen Felsen vorbei und steuert unseren Zielpunkt Honningvåg, den Haupthafen von Magerøya, an, wo wir ca. 18.30 Uhr anlegen werden. Also noch genügend Zeit sich im „Markt“-Restaurant zu stärken.
Um 19.00 Uhr gehen wir an Land und suchen unseren Bus. Dabei kommen wir am Bug des Schiffes vorbei und bemerken eine Delle am Schiffsbauch. Ich war’s nett!!. Ich beschließe, da später mal nachzuforschen. Bis dahin grüßt Sie,

Ihr Reiseleiter
Hans

Der Beitrag wurde am Sonntag, den 20. Februar 2011 um 14:38 Uhr veröffentlicht und wurde unter Reisen abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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Eine Reaktion zu “Auf dem Weg zum Nordkap – Fortsetzung …”

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