12. Juli 2014 von Christa

Ostanatolien – 01

„Nehmen Sie sich warme Kleidung mit, es könnte kalt werden. Ansonsten steht einer Reise nichts mehr im Wege.“ „Warme Kleidung? Wir fliegen in die Türkei. Es ist Anfang Oktober und die Koffer sind für sommerliche Temperaturen gepackt“, antwortete ich überrascht „Dann werden Sie umpacken müssen. Die Türkei ist ein großes Land, “ lachte er. Mein Hausarzt drückte mir noch ein Rezept für alle Fälle in die Hand, wünschte mir eine gute Reise und rief den nächsten Patienten in seine Sprechstunde.

• Trabzon: 16 Grad – Regen

• Hopa: 14 Grad – noch mehr Regen,

• Erzerum: Minusgrade – Schnee.

Das Googleergebnis war niederschmetternd.

 „Die Schönheit liegt in der Abwechslung“, kommt mir gerade in den Sinn. Einer unserer Schweizer Mitreisenden gab diesen Spruch unterwegs mehrmals zum Besten. Und tatsächlich liegt eine schöne Reise voller Gegensätze mit vielfältigen Eindrücken hinter mir. Ostanatolien ist kein typisches, dafür aber ein abwechslungsreiches und spannendes Urlaubsland, weit weg vom üblichen Pauschal- und Badetourismus, wie man ihn von der türkischen Westküste vielleicht kennen mag.

Spannend ist es bereits am Frankfurter Flughafen. Wer von den wartenden Passagieren wird mit uns auf die Reise gehen? Ich tippe auf die Frau mit dem blauen Jeansrock und den lila Strümpfen. Auch der geschmackvoll gekleidete ältere Herr mit den freundlichen Augen könnte zu unserer Reisegruppe gehören. Bei der jungen Frau mit dem schwarzen Überseekoffer bin ich mir nicht ganz sicher. Mein Mann hat die beiden Rucksacktouristen im Blick, widmet sich jedoch bald wieder seiner Lektüre und ich bleibe mit meinen Beobachtungen alleine.

Nach einem angenehmen Flug mit der „Turkish Airlines“ landen wir trotz verspätetem Abflug pünktlich in Istanbul. Schade, dass keine Zeit für einen „chai“ in Istanbul bleibt. Gerne hätte ich die Stadt, in die ich mich vor 5 Jahren verliebt habe, noch einmal besucht. Nach zwei weiteren, allerdings weniger angenehmen Flugstunden, das Flugzeug war völlig überhitzt, kommen wir am späten Nachmittag und bei strömenden Regen in Trabzon, im Nordosten der Türkei, an. Am Flughafen werden wir von Süheyl, unserem Reiseleiter, begrüßt. Er begleitet uns während der Fahrt zum Hotel und wird uns in den nächsten Tagen seine Heimat zeigen. Übrigens, mit im Bus sitzen der Herr mit den freundlichen Augen, die Frau mit den lila Strümpfen und die Besitzerin des schwarzen Überseekoffers.

Mittagsschlaf oder Spaziergang?

Wir überhören den inneren Schweinehund, schnappen unsere Regenjacken und lassen uns am nassen Strand kräftig vom Wind durchpusten. Wir haben nun endgültig auf Urlaub umgeschaltet.

Trabzon - Schwarzmeerküste

Beim Abendessen ist unsere Reisegruppe fast komplett. Ein Herr aus der Schweiz fehlt. Niemand weiß etwas, auch unser Reiseleiter nicht. Wir bekommen einen Ausblick auf die kommenden Reisetage, machen uns gegenseitig bekannt, äußern Wünsche und Erwartungen, stoßen mit dem türkischen Nationalgetränk, einem Rakı, auf die Reise an und gehen alsdann ins Bett.

Pünktlich um 9.00 Uhr sitzen wir am nächsten Morgen gespannt im Bus. Schön, jeder hat einen Doppelsitz. Inzwischen ist auch der vermisste Reisegast aus Basel eingetroffen. Die Gruppe ist mit 24 Teilnehmern komplett. Wir begrüßen Hussein, unseren Fahrer, schenken ihm einen Applaus und los geht`s ….

Christa Schwemlein

Kleingedrucktes:
Gereist am Samstag, den 5. Oktober 2013.
Dieser Reisebericht ist  meiner Reiseberaterin Heike Anders-Dahms gewidmet.

Der Beitrag wurde am Samstag, den 12. Juli 2014 um 21:45 Uhr veröffentlicht und wurde unter Nur so..., Reisen abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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