26. November 2010 von Christa

Vergebung – eine harte Sache

Einige Mails erreichten mich zu meinem Beitrag

Vergeben – Vergessen – Verzeihen

An dieser Stelle vielen lieben Dank an Sie alle.

Eine Leserin schrieb mir: “Ich würde gerne mehr über diesen Wandel erfahren …”

Der Wandel, wie soll ich ihn beschreiben? Es waren ganz eigenartige Gefühle, die meine Freundin und ich damals durchlebten. Während der Auseinandersetzung mit dem Bibeltext stellten wir fest, dass wir auf ähnliche Verletzungen blicken können. Es fand ein sehr intensiver Austausch statt, der uns einander sehr nahe brachte.

Beide sind wir groß geworden mit dem Bibelspruch, „wenn dir jemand auf die rechte Wange schlägt, halte ihm auch die linke hin.“

Man hatte uns beigebracht über Unstimmigkeiten hinwegzusehen, um jeden Preis Frieden stiften zu müssen. Den Wunsch nach Rache mussten wir unterdrücken, die Schmerzen erdulden. Wir wurden, wie so viele in der damaligen Zeit, mit dem „lieben Gott“ in Schach gehalten.

In der Vorbereitung auf diese Feier durften wir die Erfahrung machen, dass wir Unrecht nicht passiv hinnehmen müssen. Im Gegenteil, wir sogar aufgefordert sind uns zur Wehr zu setzen. Die Erkenntnis, LIEBE  mit „liebsein“ verwechselt zu haben war, wenn man so will, ein Schlüsselerlebnis.

Die folgende Geschichte macht unseren Wandel vielleicht noch deutlicher. Viel Vergnügen mit einem Heiligen und einer Klapperschlange. ;-)

In der Nähe eines Dorfes lebte vor langer Zeit ein Heiliger. Eines Tages traf er bei seinem Spaziergang durch die Hügel auf eine im Gras lauernde Klapperschlange. Mit entblößten Giftzähnen setzte die Schlange zum Sprung an, um den heiligen Mann zu beißen. Doch der Heilige lächelte und wie er Güte und Liebe ausstrahlte, gab die Schlange ihren Plan auf. Da richtete der Heilige das Wort an die Schlange und bat sie, die Dorfkinder nicht länger zu beißen. Sie würde weniger Leid verursachen und die Menschen würden sie mögen.

Weil das Wort des Heiligen so mächtig war, willigte die Schlange ein, künftig niemanden mehr zu beißen. Als der Mann in der nächsten Woche an derselben Stelle vorbeiging, sah er die Schlange in einer Blutlache auf dem Boden liegen. Mit letzter Kraft warf sie ihm vor, sie fast umgebracht zu haben. „Sieh nur, was mir passiert ist, als ich deinen Rat befolgte. Ich blute und bin fast tot. Ich wollte nett und lieb sein und niemanden mehr beißen und jetzt versuchen alle mich zu verletzen.“ Darauf lächelte der Heilige die Schlange an und sagte:

„Ich habe nie gesagt, dass du nicht zischen sollst.“  ;-)

In diesem Sinne,
Christa Schwemlein

Der Beitrag wurde am Freitag, den 26. November 2010 um 16:04 Uhr veröffentlicht und wurde unter Eigene Gedanken zu..., FaGoDi, Geschichten, Humor, Kirche, Kleine Bibelkunde abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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